Schweitzer Fachinformationen
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Folge 7: In Nathalies Cafe findet der alljährliche Käsekuchen-Wettbewerb von Earlsraven statt. Doch statt eines Preises für den leckersten Kuchen gibt es einen Toten! Stuart Ridlington, Chefjuror und Inhaber der erfolgreichen Bäckereikette "Baker's Belly", fällt während der Verkostung tot um. War es Mord? Und hat Rita Buffridge, seit zehn Jahren in Folge die Gewinnerin des Wettbewerbs, womöglich etwas mit seinem Tod zu tun? Nathalie und Louise helfen dem Constable bei den Ermittlungen und müssen feststellen, dass auch ein Backwettbewerb sehr weit von Friede, Freude, Eierkuchen entfernt sein kann.
Über die Serie: Davon stand nichts im Testament ...Cottages, englische Rosen und sanft geschwungene Hügel - das ist Earlsraven. Mittendrin: das "Black Feather". Dieses gemütliche Café erbt die junge Nathalie Ames völlig unerwartet von ihrer Tante - und deren geheimes Doppelleben gleich mit! Die hat nämlich Kriminalfälle gelöst, zusammen mit ihrer Köchin Louise, einer ehemaligen Agentin der britischen Krone. Und während Nathalie noch dabei ist, mit den skurrilen Dorfbewohnern warmzuwerden, stellt sie fest: Der Spürsinn liegt in der Familie ...
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung
Erstes Kapitel, in dem Nathalie unversehens zur Gastgeberin wird
»Sind wir zu früh?«
Nathalie sah von ihrem Schreibtisch auf und entdeckte Fred Estaire, der gemeinsam mit seiner Künstlerkollegin Belle Starr in der Tür zu ihrem Büro stand. Fred hatte in den letzten Monaten seinem Haarwuchs freien Lauf gelassen, weshalb sich seine Frisur allmählich wieder in Richtung Marc Bolan entwickelte. So hatte er ausgesehen, als er vor nicht ganz einem halben Jahr erstmals in Earlsraven aufgetaucht war. Belle Starr, die gut eineinhalb Köpfe kleiner war als Fred, trug ihre langen Haare seit ein paar Tagen grellgrün gefärbt, aber es war nur eine Frage der Zeit, bis daraus wieder ein Sonnengelb oder ein metallisches Grau werden würde.
Ein Blick auf die Uhr zeigte Nathalie, dass es fast fünf Uhr nachmittags war. »Nein, ihr seid auf die Sekunde pünktlich«, antwortete sie lächelnd und deutete auf die beiden Stühle vor ihrem Schreibtisch. »Ich muss nur noch zwei Posten für die Bestellung ergänzen, dann bin ich für euch da.«
»Was bestellst du denn?«, wollte Belle wissen.
»Bürobedarf. Stifte, Ordner, Papier und so weiter. In Earlsraven gibt es leider kein Geschäft, das so etwas anbietet.«
Fred grinste ironisch. »War nicht vor Jahren von allen Computerexperten mal das >papierlose Büro< prophezeit worden? Wenn ich das sehe«, er deutete mit einer Kopfbewegung auf ihren Schreibtisch, »habe ich nicht den Eindruck, dass da irgendwas papierlos abläuft.«
»Das war schon in meinem alten Job so«, bestätigte Nathalie und strich sich die Haare hinters Ohr, die ihr immer wieder ins Gesicht fielen, sobald sie sich vorbeugte. Eigentlich war ein Friseurbesuch längst überfällig, aber je länger sie hier auf dem Land in Earlsraven lebte und das Black Feather führte, desto mehr hatte sie Lust, mal etwas Neues auszuprobieren und diese Veränderung auch nach außen zu zeigen. »Hunderte Seiten Statistik, fünfzehnmal ausgedruckt, damit die Kollegen aus der Chefetage während der Konferenz bei Bedarf etwas nachsehen konnten, anstatt mit der Zeit zu gehen und Tablets zu benutzen .« Sie notierte den letzten Posten, dann legte sie den Vorgang zur Seite. »So, das war's.« Sie sah die beiden Künstler an. »Weshalb ich euch hergebeten habe .« Nathalie machte eine kurze Pause. Fred war sichtlich interessiert, Belle dagegen wirkte zurückhaltender. »Ich habe da ein Projekt, das mit euch steht und fällt.«
»Eine Kunstgalerie?«, fragte Belle hoffnungsvoll. »Das wäre eine Chance, meine Skulpturen den Menschen zu zeigen.«
»Nicht ganz, jedenfalls nicht vorrangig«, erwiderte Nathalie. »Ich weiß nicht, ob ihr den leer stehenden Supermarkt drüben in Stapledon kennt.«
»War das nicht ein Woolies?«, hakte Fred nach.
»Ganz früher war das ein Woolworth, das ist richtig«, bestätigte sie. »Aber das ist lange her, danach haben sich die Discounter die Klinke in die Hand gegeben, und seit zwei Jahren steht das Gebäude leer.«
»Und was haben wir damit zu tun?«, wollte Belle wissen.
»Das kommt ganz darauf an«, sagte Nathalie und wurde für einen Moment abgelenkt, als sie ihre Köchin am Büro vorbeigehen sah. »Louise, hast du ein paar Minuten Zeit?«
Die ältere Frau mit der markanten silbergrauen Kurzhaarfrisur machte kehrt und kam ins Büro. »Klar. Was gibt es denn?«
»Ich möchte Belle und Fred einen Vorschlag unterbreiten, doch wenn du dich dazusetzt, dann muss ich das Ganze nicht zweimal erzählen«, erklärte Nathalie. »Denn mit dir müsste ich anschließend über etwas anderes reden, was aber mit der Sache hier zu tun hat.«
Louise ging um den Schreibtisch herum, damit sie auf dem Stuhl Platz nehmen konnte, der am Fenster stand. »Wenn ich in der Küche gebraucht werde, schreien die sowieso ganz laut nach mir.«
»Okay, danke«, sagte Nathalie. »Also, es ist so, dass ich in diesem Ladenlokal in Stapledon einen Landsupermarkt eröffnen möchte.«
»Was ist denn ein Landsupermarkt?«, fragte Belle.
»Das ist ein regionaler Supermarkt, der ausschließlich Produkte anbietet, die hier in der Umgebung angebaut, geerntet und verarbeitet werden, also Milch, Mehl, Brot, Gemüse, Obst und so weiter«, erläuterte Nathalie. »Allerdings mit dem Unterschied, dass nicht der Supermarkt bestimmt, was ins Regal kommt, sondern der Erzeuger selbst. Das heißt auch, dass der Supermarkt nicht die Waren einkauft, sondern nur die Fläche zur Verfügung stellt, die vom jeweiligen Landwirt so genutzt werden kann wie auf einem ganz normalen Marktplatz.«
»Aber wenn die alles selbst erledigen, was haben wir dann damit zu tun?«, wollte Fred wissen. »Ich hatte jetzt erwartet, dass du uns als Personal einsetzen willst, das Regale einräumt und kassiert und so.«
»Genau darum geht es mir auch.« Nathalie war froh darüber, dass Fred ein wenig enttäuscht geklungen hatte. Sie hatte schon befürchtet, in diesem Punkt auf Widerstand zu stoßen, weil sich der eine oder andere aus dem Künstlerkollektiv dafür womöglich zu fein war. Aber wenn Fred bereits damit rechnete und kein Problem damit zu haben schien, war das ein gutes Zeichen. Er war schließlich der Wortführer der Gruppe und würde den anderen bestimmt vermitteln können, welche Chancen in dieser Idee lagen. »Die Landwirte können sich nicht selbst zu ihren Waren stellen, um sie zu verkaufen, weil sie keine Zeit dafür haben. Darum möchte ich ihnen sozusagen ein Sorglos-Paket anbieten, das bedeutet, dass sie frühmorgens ihre Ware liefern und gegebenenfalls nachmittags das abholen, was noch übrig ist und anderweitig verarbeitet werden soll. Darum brauche ich eine bestimmte Anzahl an Kräften, die die Waren annehmen, im Markt einräumen, sich um den Verkauf kümmern und alles in Schuss halten.« Sie sah zwischen Fred und Belle hin und her. »Das wäre eure regelmäßige Aufgabe. Dazu käme noch eine einmalige Aufgabe, nämlich die Gestaltung des Supermarkts.«
»Meinst du die Fassade oder das Innenleben?«, fragte Fred.
»Beides. Ich habe noch keine konkrete Idee, wie das aussehen könnte, doch ich weiß, dass es weder innen noch außen nach einem Supermarkt aussehen soll. Wir brauchen etwas Markantes, das die Autofahrer anspricht und neugierig macht, wenn sie an Stapledon vorbeikommen. Ich würde euch gerne bitten, vier oder fünf sehr unterschiedliche Rohentwürfe auszuarbeiten, damit ich ein Gefühl für die Richtung bekomme, in die das Ganze gehen kann.«
Die beiden Künstler sahen sich an, dann nickten sie zustimmend.
»Wir haben freie Hand?«, wollte Belle wissen. Ihre Augen funkelten dabei begeistert, obwohl sie auf die Haarfarbe abgestimmte Kontaktlinsen trug.
»Im Rahmen des Themas«, stellte Nathalie hastig klar. »Es sollte einen Bezug zur Landwirtschaft haben, und es muss noch als Geschäft erkennbar sein, in dem man Lebensmittel kaufen kann. Ich will nichts haben, was nach einem abgestürzten Ufo aussieht oder nach einem zweiten Stonehenge.«
Während Fred verstehend nickte, setzte Belle eine missmutige Miene auf, die hinlänglich bewies, dass Nathalies Einschränkung gerade noch rechtzeitig gekommen war.
»Ich brauche also diese Entwürfe - wenn es machbar ist - bis Mitte nächsten Monats. Und gleichzeitig brauche ich eine verbindliche Zusage, dass ich auf eure Mitarbeit im Markt zählen kann.« Sie gab Fred einen Zettel. »Das ist eine Übersicht der Stellen, die voraussichtlich zu besetzen sind, sowie der Arbeitszeiten. Ich habe jeweils die Stundenzahl dazugeschrieben, damit ihr euch überlegen könnt, wie ihr das untereinander aufteilen möchtet. Mir ist egal, ob einer von euch die dreißig Stunden pro Woche allein arbeitet oder ob zwei Leute je fünfzehn Stunden arbeiten, solange ich weiß, dass in der angegebenen Zeit einer von beiden anwesend ist und ich nicht ohne Mitarbeiter dastehe.«
Fred und Belle sahen sich an, was einen Moment lang so wirkte, als unterhielten sie sich via Gedankenübertragung. Dann sagte Belle: »Das ist ein völlig irres Angebot, ich bin sofort dabei! Ich kann es irgendwie gar nicht glauben, dass du mir . dass du uns allen zutraust, dass wir das hinkriegen. Ich . wow . ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
»Wir müssen das natürlich mit den anderen besprechen«, ergänzte Fred, »aber ich glaube nicht, dass irgendeiner dankend abwinken wird. Du gibst uns hier eine echte Chance, weißt du das?«
»Die gebe ich euch nur, weil ich daran glaube, dass ihr das schafft und mich nicht enttäuscht«, entgegnete sie. »Ach ja, dieser Supermarkt bekommt natürlich auch einen Manager, aber so einen Posten kann ich nur jemandem geben, der einen Bachelor in BWL hat. Du kennst da nicht zufällig jemanden, oder, Fred?«, fragte sie so betont, dass er unwillkürlich den Kopf ein wenig anhob und sie forschend ansah.
»Woher weißt du das?«, gab er schließlich zurück.
Nathalie schmunzelte. »Sagen wir, ich habe so meine Quellen, die wiederum ihre Quellen haben.« Sie vermied es tunlichst, Louise anzusehen.
»Interessant«, sagte er nachdenklich, während Belle ratlos zwischen ihm und Nathalie hin- und herschaute. »Was haben dir denn deine Quellen sonst noch so über mich verraten?«, wollte er wissen und konnte sich ein amüsiertes Grinsen nicht ganz verkneifen.
»Tja, wenn du wüsstest, Fred«, antwortete sie in einem Tonfall, der alles Mögliche bedeuten konnte, was so von ihr auch beabsichtigt war. Sollte er ruhig ein wenig grübeln.
Plötzlich ging Belle ein Licht auf. »Du hast einen Bachelor, Freddie? Mann, das ist ja so . so etabliert.«
Er drehte sich zu ihr um. »Das ist nichts, wofür ich mich schämen müsste.«
»Hey, so war das nicht gemeint«, versicherte sie hastig. »Ich finde das gut. Ich wünschte, ich...
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