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Als Kind wurde Arial von ihren wahren Eltern verlassen und stattdessen von einem reichen Ehepaar aufgenommen und großgezogen. Ihre Adoptiveltern haben sie stets von der Welt abgeschirmt, denn Ari besitzt eine außergewöhnliche Gabe: telekinetische Kräfte. Doch nun hat es jemand auf Aris Leben abgesehen, und der Einzige, der sie beschützen kann, ist der Bodyguard Beau Devereaux. Was für Beau zunächst nur ein Job ist, wird schon bald sehr persönlich, als er sich in seine schöne Klientin verliebt. Er hat keine Ahnung, wer Ari bedroht, aber er weiß, dass er ohne Zögern sein Leben für sie geben würde.
Fünf Monate später .
Gavin hatte immer ein klares Verständnis dafür gehabt, was man mit Geld und Macht erreichen konnte, aber erst durch Arial - das war der Name, den sie für das ihnen so wertvolle kleine Mädchen ausgewählt hatten - war ihm bewusst geworden, dass der Reichtum, den er all die Jahre angehäuft hatte, wirklich für etwas gut war. Fast schien es so, als hätte er sich immer auf etwas so Wichtiges vorbereitet. In dem Moment, als das unschuldige kleine Mädchen auf seiner Türschwelle abgelegt worden war, hatte er gewusst, dass sein Reichtum endlich einer guten Sache dienen würde.
Alles war auf diesen Moment hinausgelaufen, darauf, was er dadurch seiner Frau - und jetzt auch seiner Tochter - bieten konnte.
Ari gehörte ihnen. Es gab sogar den schriftlichen Beweis, denn er hatte die Dokumente besorgt, die die Schwangerschaft seiner Frau belegten und lückenlos darlegten, dass er sie weggebracht und sie in völliger Zurückgezogenheit ihre gemeinsame Tochter zur Welt gebracht hatte.
In der Geburtsurkunde stand ihr Geburtsdatum, und er und Ginger wurden als Eltern aufgeführt. Sogar das kleine Krankenhaus, das eine Zuwendung von ihm erhalten hatte und in dem sie »geboren« worden war, wurde darin genannt.
Jetzt kehrten sie das erste Mal mit ihrer Tochter in die Staaten zurück. Sie waren sich sicher, dass Aris Vergangenheit wasserdicht war und jeder Überprüfung standhalten würde, weil alles bis ins kleinste Detail bedacht und ausgeführt worden war. Sie mussten jetzt nur noch ihr altes Leben wieder aufnehmen. Aber trotz der Gewissheit, dass Aris Vergangenheit durch nichts zu erschüttern sein würde, war Gavin nicht so dumm, auch nur einen Moment lang zu glauben, er könnte sich nun entspannt zurücklehnen. Ihrer aller Leben hatte sich nun für immer verändert, aber er bedauerte keinen Moment lang, dass ihr Schicksal jetzt einen anderen Lauf nahm. Er hatte alles, was ein Mensch sich je erhoffen konnte. Endlich besaß er alles, und das war ein Umstand, für den er jeden Tag, seit Ari an einem verschneiten Weihnachtsabend in ihr Leben getreten war, dem Himmel dankte.
Er hatte Ginger vorsichtig erklärt, welche Veränderungen es dadurch in ihrem Leben geben würde und dass sie in allen Bereichen ihres alltäglichen Lebens höchste Vorsicht würden walten lassen müssen. Seine einzige Sorge war, dass Ginger dadurch das Gefühl bekommen könnte, eingeschränkt zu sein, dass sie vielleicht irgendwann keine Lust mehr haben würde, so zurückgezogen zu leben. Aber er hätte wissen müssen, dass seine Frau - genau wie er - alles tun würde, um ihre kleine Tochter zu beschützen.
In jener Nacht, als man Ari auf ihrer Türschwelle zurückgelassen hatte, war ein festes Band geknüpft worden, das nie wieder reißen würde. Eine unerklärliche und augenblickliche Verbindung, als wäre Ari immer für sie bestimmt gewesen. Und dieses Band war im Laufe der Zeit immer fester geworden, bis keiner sich mehr an die Zeit erinnerte, ehe Ari zu einem Teil der Familie geworden war.
Vor ihrer Rückkehr in die Staaten hatte Gavin als Erstes in aller Stille sein Haus in Connecticut verkauft, weil er alle Spuren ihrer Vergangenheit verwischen wollte. Aris Mutter sollte nicht die Möglichkeit haben, am selben Ort aufzutauchen, wo sie ihr Baby zurückgelassen hatte, um es womöglich zurückzuverlangen.
Systematisch hatte er während der Monate, die sie im Ausland verbrachten, dafür gesorgt, dass sie in der öffentlichen Wahrnehmung keine Rolle mehr spielten. Er hatte mehrere seiner Unternehmen verkauft und die Erlöse investiert, sodass seine Familie finanziell abgesichert sein würde.
Über einen Strohmann, der nicht zu ihm zurückverfolgt werden konnte, hatte er ein Anwesen gekauft und für so hohe Sicherheitsstandards gesorgt, dass das Ganze uneinnehmbar war. Dann hatte er sich darangemacht, es in Gingers Traumhaus zu verwandeln. Einen Ort, den sie lieben und an dem sie es ertragen würde, so vielen Einschränkungen unterworfen zu sein.
Sie hatte ihm lachend erklärt, dass sie all ihre Wünsche erfüllt sah. Einen Ehemann, den sie liebte, und eine Tochter, die sie anbetete. Kein Opfer wäre zu groß für sie, wenn sie es zum Wohle der Familie brachte.
Zu sehen, wie glücklich Ginger die letzten Monate gewesen war, hatte bei Gavin eine Zielstrebigkeit hervorgerufen, wie er sie vorher noch nie erlebt hatte. Nach so viel Verlusten und so viel Trauer sprudelte die Frau, die er liebte, jetzt fast vor Freude, Liebe und Lebhaftigkeit über. Jeden Tag erfreute sie sich an etwas Neuem, was die Mutterschaft und ihr kleines süßes Mädchen mit sich brachte.
Gavin wusste, dass es nichts gab, was er für die beiden nicht tun würde, um sie zu beschützen. Kein Preis war zu hoch. Nein, er hatte sich nicht korrekt oder vorschriftsmäßig verhalten. Eigentlich hätte er die Polizei und das Sozialamt informieren müssen, um sich dann ganz legal um eine Adoption zu bemühen.
Aber er hatte seiner Frau nur in die Augen zu sehen brauchen, als sie das kleine Mädchen anschaute, und ihm war klar gewesen, dass er das Risiko, ihre Tochter zu verlieren, nicht eingehen durfte, indem er »vorschriftsmäßig« vorging. Sein Gewissen konnte damit leben, und es machte ihm auch nichts aus, dass er seine Seele damit der ewigen Verdammnis anheimgegeben haben mochte, solange Ginger glücklich war. Er würde allen Höllenfeuern und selbst dem Teufel trotzen, ehe er der Grund dafür war, dass ihre Augen ihr Strahlen verloren.
Sie sah ihn an, als wäre er ein Held - ihr Held -, obwohl er in Wirklichkeit so viele Gesetze gebrochen hatte, dass ihm ein jahrelanger Gefängnisaufenthalt drohte. Aber er hatte dafür gesorgt, dass Ginger von all den Entscheidungen, die er getroffen hatte, auf jeden Fall unberührt blieb. Sollte man jemals herausfinden, was er getan hatte, würde das für Ginger - und Ari - keinerlei Folgen haben.
Ginger verschränkte ihre Finger mit seinen und drückte sie besorgt, während sie die Babytrage aus Stoff zurechtrückte, in der Ari mit dem Gesicht zu Ginger saß, sodass sie sich an die Brust ihrer Mutter schmiegen konnte. Sie stiegen aus dem kleinen Jet, und Gavin wachte mit Argusaugen darüber, dass sie nicht stolperte und fiel, während sie auf das wartende Auto zueilten.
Als er sich neben sie auf die Rückbank setzte, drehte sie sich zu ihm um und sah ihn mit angespannter Miene an.
»Ich weiß gar nicht, warum ich so nervös bin«, meinte Ginger mit unsicherer Stimme. »Ich vertraue dir, Gavin. Bitte, glaube nicht, dass es anders wäre. Aber die letzten fünf Monate haben wir fern aller Realität gelebt, wie in einer Blase, wo die Zeit stehen blieb und es nur uns drei gab. Und jetzt, da wir in die reale Welt zurückkehren, habe ich so eine Angst. Ich habe Angst, dass alles nur ein Traum war, und wenn ich morgen früh aufwache, wird Ari fort sein.«
Gavin legte einen Arm um ihre Schultern und zog sie und Ari an sich. Er strich mit den Lippen über ihren Scheitel. Es war ihm zuwider, dass sie sich Sorgen machte, dass sie sich vor dem Unbekannten fürchtete, aber er verstand sie. Er wusste, dass es unmöglich war, all ihre Bedenken, die er durchaus teilte, zu zerstreuen.
Ab jetzt würden sie ein Leben in ständiger Furcht vor Entdeckung führen und davor, dass man ihnen ihr Kind wieder entriss. Vielleicht würde ihre Angst mit der Zeit nachlassen, doch jetzt, da sie zurückkehrten, um ihr altes Leben wieder aufzunehmen, fürchteten sich beide vor dem Schlimmsten.
»Ich werde das niemals zulassen«, sagte Gavin ernst.
Er schaute aus dem Fenster des unauffälligen Fahrzeugs, das sie an der privaten Landebahn abgeholt hatte.
»Wirst du hier glücklich sein?«, fragte er Ginger und äußerte damit eine seiner vielen Befürchtungen. Das Glück seiner Frau hatte Vorrang vor allen anderen Prioritäten in seinem Leben.
Er hatte seine vielen Geschäftsunternehmungen auf die Ölfirma reduziert, deren Hauptsitz sich in Houston, Texas, befand. Er kannte die Stadt. In seinem früheren Leben hatte er »Geschäfte« mit Franklin Devereaux gemacht und sogar geplant, die Bekanntschaft zu erneuern, da Franklin seine Finger immer noch in Angelegenheiten hatte, die auch Gavin früher nicht fremd gewesen waren. Unter Umständen könnte er Gavin bei seinem Streben nach Anonymität und dem Beginn eines völlig neuen Lebens behilflich sein.
Das war eine Frage, mit der er lange gerungen hatte, denn wenn er mit Franklin Kontakt aufnahm, gefährdete er die Sicherheitsmaßnahmen, die er so mühsam aufgebaut hatte. Doch Franklin besaß Beziehungen, auf die Gavin nicht mehr zurückgreifen konnte, und so beschloss er am Ende, das Risiko einzugehen. Auch wenn er Franklin für einen Dummkopf hielt, weil dieser seine größten Schätze aufs Spiel setzte.
Franklin besaß das, was Gavin - und Ginger - sich so sehnlich wünschten oder eher gewünscht hatten. Eine Familie. Doch in Gavin kam kein Neid mehr hoch, wenn er an die Devereaux dachte. Denn durch Ari und die Tatsache, dass sie ihn und Ginger noch enger zusammengebracht hatte, war ihre Beziehung fester geworden und hatte aus einem Paar eine Familie gemacht.
Ari erwachte aus dem Schlummer an der Brust ihrer Mutter, hob den Kopf und schenkte ihrem Vater ein zahnloses Lächeln, das seine Wirkung auf sein Herz nie verfehlte.
»Hallo, meine Kleine«, sagte Ginger und streckte einen Finger aus, damit Ari ihn mit ihrer kleinen Faust umschließen konnte.
Wie immer wanderte alles, wonach Ari griff, in ihren Mund, und sie gurrte lächelnd, während sie auf dem Finger ihrer Mutter kaute.
»Wann...
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