Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
1.1RAUS MIT DER KATZE AUS DEM SACK - SIE SIND DIE SHOW!
"SIE sind die Show!" Wenn ich nach dieser Aussage meinen Blick in die Runde der anwesenden Seminar- oder Lehrgangsteilnehmenden schweifen lasse, ahne ich schon, dass ich keine Begeisterungswelle ausgelöst habe. Und beim genaueren Hinsehen bestätigt sich dann, dass ich mit meiner Einschätzung richtig liege. Da haben wohl viele etwas anderes erwartet. Präsentieren wie die Profis - das hört sich doch nach jeder Menge Tipps und Tricks an. Die gibt es natürlich auch. Im Seminar und in diesem Buch. Aber aktuelles, modernes Präsentieren besteht aus mehr als chic gestalteten PowerPoint-Folien, die nach und nach auf die Leinwand projiziert werden. Zu einer ansprechenden Präsentation gehört sicher auch eine interessante Visualisierung. Das unterscheidet sie ja gerade von einem Vortrag, einer Rede oder einem Referat, wo der Sprecher seine Inhalte meistens ohne optische Unterstützung allein in verbaler Form dem Publikum vorstellt. Eine zeitgemäße Präsentation lebt allerdings in erster Linie nicht von PowerPoint allein. Sondern vom "Gesamtpaket", in dessen Mittelpunkt der Präsentierende steht.
Ein Blick zurück macht noch einmal deutlich, wie es "früher" war - wobei "früher" leider in vielen Fällen auch noch durch "heute" ersetzt werden könnte. Sie haben vermutlich auch schon Präsentationen erlebt, bei denen der Vortragende am Rand des Raumes steht, um möglichst allen einen freien Blick auf die Leinwand zu gewähren. Wenn das Publikum dann die Plätze eingenommen hat, geht es nach einer knappen Begrüßung los. Folie um Folie wird an die Wand geworfen. Da diese oft sehr textlastig sind, liest der Präsentierende die Sätze von der Leinwand ab, während das Publikum schon für sich entschieden hat, den Text selbst zu lesen. Ich nenne dieses Phänomen "betreutes Lesen". Der so wichtige Blickkontakt zum Publikum bleibt dabei leider auf der Strecke. Und wenn der Präsentierende versucht, den eingeblendeten Text mit eigenen Worten irgendwie anders zu beschreiben, stimmen der geschriebene Text und seine gesprochenen Worte oft nicht exakt überein - die Verwirrung beim Publikum nimmt ihren Lauf.
Weil sich die Textfolien häufig optisch sehr ähneln, verliert man schnell den Überblick, wo man sich thematisch eigentlich gerade befindet. Der rote Faden geht verloren. Zum Glück "erlöst" der Präsentierende sein Publikum nach gefühlt viel zu langer Zeit mit einem "Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!", und Sie haben es endlich geschafft. Sie sind allerdings auch im wahrsten Sinne des Wortes "geschafft", weil diese Art der Präsentation sehr anstrengend ist. Übrigens für beide Seiten. Der Vortragende dürfte mit so einem "Auftritt" auch nicht zufrieden gewesen sein. Und dennoch erlebt man ein derartiges Szenario immer wieder. Dabei ist es gar nicht so schwer, Präsentation anders zu gestalten.
"SIE sind die Show!" drückt dabei schon aus, dass der Text auf der Leinwand als zentrales Element ausgedient hat und heute vielmehr der Präsentierende in den Fokus rückt. Es geht um SIE! Um Sie als Person, die etwas Interessantes, Neues, Wichtiges mitzuteilen hat und deshalb vor das Publikum tritt. Und weil das, was Sie zu verkünden haben, eine besondere Bedeutung hat, sollten Sie es wie ein Profi präsentieren. Dabei präsentieren Sie nicht nur sich selbst (und betreiben damit im besten Fall positives Marketing für sich), sondern Sie repräsentieren natürlich auch die Institution, für die Sie gerade tätig sind. Wenn Sie die "Bühne" betreten, sind Sie praktisch die Visitenkarte Ihres Unternehmens, Ihrer Verwaltung, Ihres Fortbildungsträgers, Ihres Vereins oder für wen auch immer Sie gerade offiziell an den Start gehen. Ihr "Auftraggeber" hat eine gewisse Erwartung an Ihre Präsentation, das Publikum ebenso und Sie selbstverständlich auch. Wenn Sie professionell an die Aufgabe herangehen, haben Sie die besten Chancen, die Erwartungen aller Beteiligten zu erfüllen.
Mit meiner Aussage "SIE sind die Show!" lasse ich in meinen Präsentationstrainings die Katze gleich am Anfang aus dem Sack. Ich will gar nicht lange um den heißen Brei herumreden. Natürlich werden Themen wie Vorbereitung, Struktur, Aufmerksamkeit, Visualisierung, Umgang mit der Technik, Körpersprache, praktische Tipps usw. im Rahmen der zeitlichen Kapazitäten behandelt und auftauchende Fragen beantwortet. Meine gesammelten Erfahrungen in diesen Themenfeldern möchte ich auch in diesem Buch wiedergeben - mit Unterstützung zahlreicher Präsentations-Profis.
Absolut entscheidend ist für mich aber die Erkenntnis, dass (erfolgreiches) Präsentieren zu einem ganz großen Teil "Kopfsache" ist. Die innere Haltung muss stimmen. Deswegen weise ich schon sehr früh darauf hin, dass der Präsentierende selbst das A und O der Präsentation ist - unabhängig von allen Tipps und Tricks, die man zum Glück erlernen kann, um Präsentationen professionell zu gestalten. Wenn das "Mindset" stimmt, haben Sie damit bereits den Grundstein für einen guten Auftritt gelegt. Gewöhnen Sie sich also schon einmal an den Gedanken - SIE sind die Show!
1.2BÜHNE FREI FÜR IHREN AUFTRITT - ODER GEHT ES AUCH EINE NUMMER KLEINER?
Haben Sie sich nach dem Lesen der ersten Zeilen dieses Buches vielleicht schon etwas über meine Wortwahl gewundert? Bühne, Auftritt, Show? Das liest sich eher wie ein Theaterratgeber. Fehlt nur noch der Begriff "Entertainment". Stimmt. Den habe ich tatsächlich noch nicht verwendet, obwohl er auch dazugehört. Aber natürlich nur im übertragenen Sinne. Wenn ich von einem "Auftritt" spreche bzw. schreibe, meine ich damit jede Art von Präsentation, die Sie sich vorstellen können.
Quelle: Adobe 524250299 New Africa
Das kann ein kurzer Beitrag in einer Dienstbesprechung oder ein Zwischenbericht in einer Projektgruppen-Sitzung sein. Sie informieren die Führungskräfte Ihrer Verwaltung über geplante Maßnahmen der Personalentwicklung oder stellen im Finanzausschuss vor, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf den städtischen Haushalt hat. Sie berichten in einem Arbeitskreis über die Ergebnisse eines interkommunalen Leistungsvergleichs oder stellen als nebenamtlicher Dozent im Unterricht einem Lehrgang die Kernelemente des Sozialstaates vor. Sie präsentieren im Rahmen Ihrer Abschlussprüfung der Prüfungskommission die Möglichkeiten und Grenzen bei der Evaluation von Fortbildung oder stellen im Verlauf eines Bewerberauswahlverfahrens dem Auswahlgremium einige wichtige Faktoren für den sinnvollen Einsatz von Homeoffice-Arbeitsplätzen vor. Die Liste ließe sich noch seitenlang fortsetzen.
Es gibt unzählige Anlässe, bei denen Sie Ihre Themen ausgewählten Zielgruppen unter häufig sehr wechselnden Rahmenbedingungen präsentieren. Die Zeitvorgaben für Ihre Präsentation werden variieren, die Anzahl der Teilnehmenden, die Beschaffenheit und Ausstattung des Raumes usw. Immer, wenn Sie in irgendeiner Form vor Publikum präsentieren, bezeichne ich das gerne als Auftritt. Dabei sind Sie ihr eigener Regisseur, der seine Präsentation professionell vorbereitet und den Zuhörenden vorstellt. Sie überlassen möglichst nichts dem Zufall und planen den Ablauf wie bei einem Theaterstück.
In dem Zusammenhang verwende ich dann auch konsequent den Begriff "Bühne", auf der sich Ihr Auftritt abspielt. Richten Sie sich diesen Ort optimal ein. Das kann die nur drei Meter breite Stirnseite eines schmalen Besprechungsraumes sein, die Kopfseite eines großen Sitzungssaales oder im wahrsten Sinne des Wortes die Bühne in einer Event-Location, in der Sie vor mehreren Hundert Teilnehmenden eine Tagung eröffnen.
Schieben Sie sich die benötigten Medien (Pinnwände, Flipcharts) oder ein Rednerpult für Ihr Laptop genau dorthin, wo es für Sie gut passt und wo alles für das Publikum gut sichtbar ist. Checken Sie die Technik und machen Sie sich mit diesem speziellen Ort, Ihrer Bühne, vertraut.
Die "Show" war früher oft das "PowerPoint-Spektakel", das einige auf der Leinwand abgebrannt haben. Heute sind SIE die Show. Sie stehen im Mittelpunkt, Sie machen die Kernaussagen, Sie erzählen interessante kleine Geschichten und Anekdoten, Sie bringen das Publikum zum Schmunzeln, Sie zeigen "sehens-werte" Folien mit großen Bildern und liefern dazu die passenden Botschaften und Storys. Sie betonen effektvoll und machen an den richtigen Stellen kleine Kunstpausen, um Ihre Wirkung zu erhöhen. Sie gehen bei bestimmten Passagen bewusst auf einzelne Zuhörer ein und lassen so Ihr Publikum an Ihrer Präsentation teilhaben. Das ist Ihre...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Adobe-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet – also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Adobe-DRM wird hier ein „harter” Kopierschutz verwendet. Wenn die notwendigen Voraussetzungen nicht vorliegen, können Sie das E-Book leider nicht öffnen. Daher müssen Sie bereits vor dem Download Ihre Lese-Hardware vorbereiten.Bitte beachten Sie: Wir empfehlen Ihnen unbedingt nach Installation der Lese-Software diese mit Ihrer persönlichen Adobe-ID zu autorisieren!
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.