Schweitzer Fachinformationen
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Ist es normal, lieber zum Zahnarzt zu gehen als Zeit mit dem Ex-Mann zu verbringen?
Vor zwei Jahren glaubte Ärztin Emma noch, ihr Leben wäre mit ihrem liebevollen Ehemann Simon und zwei wunderbaren Töchtern perfekt - bis sich herausstellte, dass Simon eine Affäre mit einer Kollegin hatte. Nun ist Emma wieder Single, und ihr graut davor, sich in den Dating-Dschungel wagen zu müssen. Schließlich stammen ihre Erfahrungen aus einer Zeit vor jeder Dating-App. Simons äußerst kreatives Verhältnis zur Wahrheit macht es auch nicht einfacher, erzählt er doch gezielt Lügen über Emma. Fest entschlossen, dass Simon weder eine neue Liebe noch ihr neues Leben zerstören wird, sagt sie seiner Lügerei mit überaus unkonventionellen Mitteln den Kampf an.
Was hast du an?
Ich habe mich für Schwarz entschieden. Ein Kleid mit gerüschten Ärmeln. Dazu meine schwarze Jacke und schwarze Schuhe.
Ist wer gestorben? Willst du dem Herrn einen Flamenco vortanzen?
Ich trage keinen Trauerflor. Es ist ein klassisches Outfit.
Warst du beim Waxing?
Ja. Aber vielleicht will er ja gar nicht mit mir schlafen.
Er wird wollen.
O Gott, was, wenn er wirklich will?
Weißt du noch, wie es geht?
Ich hasse dich.
Ich liebe dich, Schwesterherz. Viel Spaß x
Hi. Wow. Schön, dich kennenzulernen . Hallo. Ich bin Emma. Wie geht's dir? Gut siehst du aus . Guten Abend, Phil! Phil? Du bist hier und ich auch! . Ich grüße dich! . Schön, dich endlich persönlich kennenzulernen.
Persönlich kennenzulernen? Das ist doch kein LinkedIn-Treffen. Warum gehe ich das in meinem Kopf durch wie das Skript für einen Film? Wer macht so was? Ich habe mit dem Mann telefoniert und WhatsApp-Nachrichten geschrieben, und alles war gut. Er war nett. Niemand auf diesem Planeten würde je »Ich grüße dich« sagen, es sei denn, es handelte sich um einen Außerirdischen aus einer anderen Galaxie.
Wie soll ich lächeln? So, dass man meine Zähne sieht? Dann sehe ich aus, als wollte ich ihn auffressen . Keine Zähne. Aber dann wirke ich arrogant und unsicher.
Rück deine Titten zurecht. Stell sicher, dass sie nach vorne zeigen. Lass ein bisschen vom BH rausblitzen.
Soll das heißen, dass meine Brüste nicht immer nach vorne zeigen? Wo zeigen sie denn dann hin? Ich habe mich bei der Sache eindeutig von der falschen Schwester beraten lassen.
Lucy, die jüngste, ist noch Single und kennt sich im Dating-Dschungel aus. Um mir Nachhilfe in Sachen modernes Dating zu geben, ist sie mit mir in eine Unterwäscheabteilung gegangen, wo sie mich über Tangas und Hipster aufgeklärt hat. Nur alte Leute kaufen Baumwollschlüpfer im Mehrfachpack, meinte sie. Außerdem hat sie mir Begriffe wie »Ghosting« beigebracht, und ich war froh, dass das nichts mit Sex zu tun hat. Ich dachte schon, ich müsste wie ein Geist mit einem Laken über dem Kopf herumlaufen.
Ach du Scheiße, ich sollte los. Ist das schlechter Stil? Wo zum Teufel ist mein Wortschatz hin? Ich habe einen Wortschatz. Ich weiß, wie man sich ausdrückt. Ich schaffe das. Ich kann ganz natürlich sein, und es wird bestimmt toll, außerdem treffen wir uns nur auf einen Drink, und das war es schon. In einer Bar, in der es schicke Burger aus Halloumi und Rote Bete gibt und wo die Pommes in kleinen Silbereimerchen serviert werden, wie man es mit gebrannten Mandeln bei einer Hochzeit tun würde.
Bei meiner Hochzeit gab es gebrannte Mandeln. Ich hatte eine Hochzeit. Ich war die Braut. Die gebrannten Mandeln waren keine gute Idee. Ich hatte nicht an die vielen älteren Gäste gedacht; Simons Onkel Brian hat sich den Zahnersatz beschädigt und uns die Rechnung geschickt. Warum denke ich jetzt darüber nach? Warum denke ich an Simon? Warum jetzt? Raus aus meinem Kopf, du Affe! Denk an was anderes.
Das Mädchen an der Bar trägt definitiv kein Höschen unter dem Kleid, oder? Ist das hygienisch? Ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich an den meisten Tagen Slipeinlagen trage . Sie scheinbar nicht . Und seit wann tragen Männer eigentlich keine Socken mehr? Noch einmal: Hygiene. Während des Medizinstudiums musste ich mal eine fiese Blase öffnen, die auf das Konto von einem Paar schlecht sitzender Mokassins ging. Und heutzutage gibt es auch andere Schönheitsstandards. Augenbrauen bekommen jetzt allen Raum, den sie wollen, und Zähne sind weißer.
Außerdem sind die Leute jung. Ich fühle mich nicht jung. Ich fühle mich wie der Gebrauchtwagen in diesem Ausstellungsraum. Soll ich die Beine überschlagen? Das galt immer als elegant. Ich will hier nicht breitbeinig sitzen. Das könnte einen falschen Eindruck bei Phil erwecken. Vielleicht einfach nur die Knie zusammen? Wie die Royals? Ich rücke einfach nur meine Brüste zurecht, wie Lucy mir gesagt hat.
»Emma?«
»Howdy, Phil.«
Howdy?
Er lacht. Hat er mein Brüstewackeln gesehen? Er will mich auf die Wange küssen, aber wir verfallen in dieses seltsame Hin und Her, wo einer nicht weiß, was der andere vorhat, also küsst er mein Ohr, und ich komme auf ihn zu, als wollte ich ihn mit der Schulter rammen wie ein Football-Spieler. Ich lächle. Ich zeige Zähne. Er ist genau wie in seiner Beschreibung, die Größe, alles.
»Möchtest du was trinken?«
»Ich habe schon. Aber ich könnte noch ein Glas vertragen, denke ich.«
Jetzt hält er mich sicher für eine Alkoholikerin.
»Vielleicht etwas ohne Alkohol. Zu meinem Wein?«, füge ich schnell hinzu.
»Oder noch ein Glas Wein?«
»Warum nicht? Ich nehme ein Glas von dem Piquepoul. Ein kleines Glas.« Mit den Fingern zeige ich in etwa die Größe eines Schnapsglases an.
Er lacht. »Keine Sorge. Setz dich, ich bin gleich wieder da.«
Sobald er mir den Rücken zuwendet, greife ich nach meinem Handy, um Lucy einen Hilferuf zu schicken.
Ich weiß nicht mehr, wie man mit Männern spricht. Es ist schlimm.
Soll ich dich wegen eines dringenden Notfalls anrufen?
Nein. Ich hab »Howdy« gesagt.
Wie ein Cowboy?
Wie ein verdammter Cowboy.
Warum schreibst du mir? Wo ist er?
An der Bar. Ich glaube, er trägt Skinny Jeans.
Männer tun das heutzutage. Kannst du die Umrisse von seinem Schwanz sehen?
Warum sagst du so was?
Wie sind seine Augen? Wirkt er wie ein Serienmörder?
Er sieht normal aus. Wie sehen Serienmörder aus?
In der Regel auch normal, bis sie dich unter Drogen gesetzt und in einen Lieferwagen gesteckt haben. Schau dich draußen nach weißen Lieferwagen ohne Nummernschild um.
Ich hasse dich. Ich könnte entführt und getötet werden, weil jemand meine Organe will. Kümmere dich um meine Mädchen. Si soll sie nicht komplett verderben.
Zwei Dinge: Sag den Namen dieses Mannes nicht in meiner Gegenwart. Und du bist zu alt, um entführt zu werden. Deine Organe lassen sich nur schlecht verkaufen.
Noch mal: Ich hasse dich.
Ich spähe zur Bar hinüber. Herr im Himmel, er trägt keine Socken. Ich sollte ihn nicht darauf ansprechen, oder? Einen Moment lang stelle ich mir vor, wie seine schwitzenden Füße in den Velourleder-Slippern aussehen müssen. Ich kann ihn dafür nicht verurteilen. Ich trage vielleicht auch Sachen, die er nicht so toll findet. Vielleicht mag er ja kein Schwarz, zu düster. Er meinte, er sei »gut gebaut«, und ich befürchte, das ist ein anderes Wort für »Bierbauch«, aber ich sitze, was das angeht, im Glashaus. Ich hatte zwei Kinder, Teile von mir sind ausgeleiert und teigig. Ich kann es mir nicht leisten, wählerisch zu sein. Ich kann nicht einfach nach Vorwänden suchen, um nicht hier sein zu müssen, nur weil ich Angst habe.
Ich muss wieder zurück in den Sattel. Aber nicht buchstäblich, denn heute Nacht werde ich nichts und niemanden reiten. Ich hatte nur ein einfaches Bikini-classic-Waxing, kein volles Brazilian. Er kommt zurück zum Tisch. Aus irgendeinem Grund stehe ich auf, wie um ihn zu begrüßen. Schon wieder.
»Danke, was schulde ich dir?«
Er schaut mich fragend an. »Du kannst die nächste Runde übernehmen.«
Meine Güte, bin ich außer Übung.
»Das könnte ich machen.«
Ich zeige auf seinen Stuhl, fordere ihn förmlich auf, sich zu setzen.
»Du siehst so nervös aus, wie ich mich fühle.«
Mein Körper entspannt sich etwas. »Ich bin nicht immer so sozial unfähig.«
»Alles gut. Du bist toll«, sagt er.
»Ich bin toll?«
»Ich meine, du bist da, und du . siehst gut aus?«
»Du auch?«
Er lacht. Sein Haar ist sehr stabil, und damit meine ich, dass er es gestylt hat und seine Frisur sitzt. Fast möchte ich es mit einem Legomännchen vergleichen. Es entsteht eine Pause, in der wir beide schweigen, also nehmen wir erst einmal einen großen Schluck von unseren Getränken.
»Ich habe gesehen, dass du vorhin mit jemandem geschrieben hast. Hast du Bescheid gegeben, dass du nicht gekidnappt wurdest?«
Ich lache hoch und aufgesetzt. »Vielleicht?«
»Mir wurde aufgetragen, das Gleiche um zweiundzwanzig Uhr zu tun.«
»Wie sollte ich dich kidnappen?«
»Das geht. Catfishing.«
»Ist das so eine Sexsache?«, frage ich.
Er verschluckt sich etwas an seinem Wein. »Nein, so nennt man es, wenn jemand vorgibt, eine andere Person zu sein, um jemanden zu täuschen.«
Ich habe gerade in Gegenwart dieses Mannes das Wort Sex erwähnt. Es wäre absolut nicht nötig gewesen, Rouge aufzutragen. Aber er trägt es mit Fassung.
»Ich wusste auch nicht, was das sein soll, bis meine Tochter mir eine Sendung auf MTV darüber gezeigt hat«, fährt er fort.
Ich lache. »Deine Älteste ist zehn, oder?«, frage ich.
»Du hast ein gutes Gedächtnis. Sie heißt Jessie.«
Wir haben vor dem Date ein paar...
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