Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Die Suche nach Glück begleitet uns ein Leben lang. Sie bestimmt unser Verhalten und unser Handeln, unsere Vorlieben und Abneigungen, ist Ursache unserer Hoffnungen und Sehnsüchte. Wenn unsere Seele diese Welt betritt, beherbergt sie noch ein intuitives Wissen, dass das Leben als ein Fest der Freude gedacht ist. Diese innere Überzeugung geht beim Heranwachsen immer mehr verloren und unsere Sicht des Lebens orientiert sich zunehmend an der Lebenseinstellung, die wir in unserer nächsten Umgebung vorfinden. Im Selbstfindungsprozess der Pubertät kann die ursprüngliche innere Vision oft noch einmal geweckt werden und reibt sich nun an der uns umgebenden Realität. Doch passen wir uns mit zunehmendem Alter wieder immer mehr an die Gegebenheiten an und schätzen uns schließlich schon glücklich, wenn es uns gelingt, allzu großes Unglück von uns fernzuhalten. Wir messen das Maß unseres Glücks an dem der anderen und meinen, wenn wir gut dabei abschneiden, müssen wir uns wohl zufriedengeben.
Das Versprechen von Mystikern und Weisen aller Zeiten, dass tief im Menschen als sein eigentlicher Wesenskern ein Glück verborgen liegt, welches nicht nur unabhängig ist von Bedingungen in Raum und Zeit, sondern weit über alles hinausgeht, was wir durch unser bewusstes Wollen, durch Bemühen und Handeln erreichen können, halten wir entweder für einen frommen Wunsch weltfremder Idealisten oder aber für etwas dem Normalmenschen kaum Erreichbares.
Dennoch haben wir alle schon einmal hier und da von dieser tiefen Seligkeit, die in jedem von uns darauf wartet, geweckt und gelebt zu werden, gekostet oder sie zumindest erahnt: in Momenten der Kindheit, als unsere Seele noch offener war für die einfache Wahrheit, die hinter Vorstellungen und Konzepten liegt; in der Liebe, als uns die Sehnsucht nach Vereinigung unsere inneren Begrenzungen vergessen ließ; im selbstvergessenen Erschaffen eines Kunstwerkes, als wir der schöpferischen Kraft erlaubten, durch uns zu wirken; in der Stille und Weite der Natur oder in tiefer Meditation.
Die Sehnsucht danach, diese Augenblicke zurückzuholen und festzuhalten, lebt offen oder verborgen, bewusst oder unbewusst in jedem Menschen fort. Es sind jene Momente, in denen wir unserem wirklichen Wesen am nächsten sind und eine ungeahnte Lebendigkeit und innere Erfüllung erfahren.
In allen alten Kulturen gab es religiöse oder kulturelle Traditionen, die es als ihre Aufgabe sahen, dem Menschen den Weg zu diesem Glück zu weisen, um es zu einem Bestandteil seines täglichen Lebens zu machen. Während in östlichen Ländern Teile dieses Wissens fortleben, scheinen in unseren Breiten weder Religion noch Kultur in der Lage zu sein, diese Aufgabe zu erfüllen. Was wir Kultur nennen, hat nur noch wenig mit jenen ursprünglichen kultischen Handlungen zu tun, die den Menschen für tiefere Wirklichkeiten öffnen und seinen Entwicklungsweg begleiten sollten. Auch die Religion wurde im Zuge einer zunehmenden Fortschritts- und Wissenschaftsgläubigkeit, die davon ausging, die Wissenschaft werde die Welt und den Menschen eines Tages restlos entschlüsseln können, für überflüssig erklärt. Eine Kirchengeschichte, die von Ketzer- und Hexenverbrennungen, von blutigen Kreuzzügen und Religionskriegen durchzogen ist, schürte darüber hinaus ein berechtigtes Misstrauen gegenüber allem Religiösen, das den Anspruch einer alleinigen Seligmachung vertrat.
Was von den großen westlichen Religionen übriggeblieben ist, ist zudem zunehmend in einer Organisation erstarrt, die vorrangig damit beschäftigt ist, sich selbst zu erhalten und sich als eine dauerhafte Einrichtung zu etablieren, anstatt der Re-ligio, der unmittelbar erlebten Rück-verbindung mit dem Göttlichen zu dienen. So verloren sie schließlich die Verbindung zu ihren eigenen mystischen Wurzeln und können ihrem Anspruch, den Menschen mit seinem göttlichen Ursprung zu verbinden, kaum noch gerecht werden. Es kam sogar so weit, dass Menschen mit authentischen mystischen Erfahrungen als eine Bedrohung für die Organisation selbst empfunden und also bekämpft wurden.
Nachdem die Religionen dem Menschen den Weg zu einem dauerhaften und tiefen Glück nicht mehr weisen konnten, wurden mit dem Aufkommen des wissenschaftlichen Zeitalters Lebensanschauung und Wirklichkeitsverständnis des Menschen zunehmend von einem wissenschaftlichen Weltbild geprägt. Im Zuge dieser neuen Sicht der Welt wurde nun den Erscheinungen und Ereignissen endgültig das Wunderbare aberkannt, Dinge zu toter Materie erklärt, Pflanzen und Tieren ihre Beseeltheit genommen und sogar dem Menschen eine unsterbliche Seele abgesprochen, da sie mit wissenschaftlichen Mitteln nicht nachzuweisen war. Der Kosmos mit allem, was er enthielt, wurde zu einem Zufallsprodukt erklärt, zu einer seelenlosen Maschine, die messbar war und berechenbaren Gesetzen folgte.
Doch hat uns der enorme technische Fortschritt, der mit den Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung einherging, auch einen Wohlstand beschert, der uns in einem nie gekannten Maß die Möglichkeit gibt, uns um die wesentlichen Dinge im Leben zu kümmern, da für das Überleben in überreichem Maße gesorgt ist. Doch wissen die meisten Menschen mit dieser neuen Freiheit noch wenig anzufangen. Mit der Freizeitgestaltung trat ein neues Problem auf den Plan. Langeweile und »Null-Bock«-Mentalität sowie die Flucht in eine digitale Unterhaltungswelt sind vor allem unter Jugendlichen nie dagewesene Erscheinungen, die mit dieser neuen Zeit einhergehen.
Eine Minderheit wandte sich auf ihrer Suche nach einem tiefen inneren Glück nun dem ursprünglichen Christentum, östlichen Religionen, indianischer Kultur oder germanisch-keltischen Überlieferungen zu, in denen das Wissen um die innere Ganzheit des Lebens noch nicht verlorengegangen war. Vom Großteil der Menschen wurde die Erfüllung ihrer Sehnsucht nach Glück jedoch nun vollständig nach außen projiziert und für machbar gehalten. Auch das Glück sollte berechenbaren Gesetzen folgen. Die gesamte Schulbildung wurde dem wissenschaftlich rationalen Weltbild angepasst, und das von der Physik und der Darwin'schen Evolutionstheorie begründete Verständnis dient auch heute noch als gängiges Erklärungsmodell unserer Wirklichkeit.
Die endgültige Abspaltung der Heilkunde von der Religion war ein weiteres Zeichen für die zunehmende Abspaltung des Menschen von seiner spirituellen Ganzheit. Selbst das Seelenheil, bisher Domäne der Kirche, wurde schließlich der Wissenschaft überlassen und der modernen Psychologie unterstellt, die neben einigen sehr wertvollen Ansätzen bald auf eine weitgehende Anpassung des Menschen an die vorherrschende Sicht der Wirklichkeit sowie die etablierte Gesellschaftsform abzielte.
So wurde dem Menschen der Zugang zu den ekstatischen inneren Erfahrungen immer mehr versperrt, da sie mit den zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Mitteln nicht erklärbar und erfassbar sind und den Menschen aus dem gewünschten Konsumverhalten und der Manipulierbarkeit in eine innere Freiheit entlassen würden, die nicht erwünscht ist und somit auch nicht gefördert wird.
Doch schließlich war es die Wissenschaft selbst, die das ursprüngliche Wissen der Religionen bestätigte. Mit der Erforschung des Mikrokosmos verwandelte sich das festgefügte Weltbild plötzlich in einen Tanz der Energien, eine Vorstellung, die seit jeher von verschiedenen östlichen Religionen vertreten wird. Albert Einstein (1879-1955) zeigte auf, dass Raum und Zeit keine absolut feststehenden Größen sind, sondern den Umständen entsprechend veränderlich, und näherte sich damit dem überlieferten Wissen vom Illusionscharakter von Raum und Zeit. Dieses Wissen wird durch die Erfahrung in tiefer Meditation bestätigt, in der mit dem Erlebnis innerer Einheit die Zeit stillsteht und sich die räumlichen Begrenzungen auflösen. Die Bibel benutzt hierfür den Begriff »Ewigkeit«, der nicht etwa eine endlos lange Zeit, sondern das Aufhören aller Zeit meint. Schließlich wurde unter dem Druck entsprechender Experimente sogar dem unser Weltverständnis bestimmenden Kausalitätsprinzip, dem Prinzip von Ursache und Wirkung, der Boden entzogen und durch das Phänomen der Synchronizität, also der Gleichzeitigkeit ersetzt. Und wenn die neuere Quantenphysik von einem vereinheitlichten Feld spricht, einem Bereich der geringsten Anregung der Materie, der alle angeregten Zustände latent enthält und aus dem heraus sie in Erscheinung treten, so erinnert das unübersehbar an die Schöpfungsgeschichten aller großen Religionen. Heute kommt selbst die Physik, die »materialistische« Wissenschaft par excellence, ohne das Postulat eines transzendenten Geistes als Grundlage der materiellen Prozesse nicht mehr aus.
Etliche Physiker, die bis in die subtilsten Bereiche der Materie vorstießen, fanden über ihre Forschung zu einem Verständnis des Lebens zurück, das eine intelligente Kraft als Ursache aller Erscheinungen annimmt. David Bohm (1917-1992), Einsteins Musterschüler in Princeton, Professor für theoretische und experimentelle Physik, sagt beispielsweise:
Die Ergebnisse der modernen Wissenschaften ergeben nur noch einen Sinn, wenn wir eine innere, einheitliche, transzendente Wirklichkeit annehmen, die allen äußeren Daten und Fakten zugrunde liegt.
Gemäß seiner Theorie der »impliziten Ordnung« liegt hinter der Welt der einzelnen Bestandteile, wie wir sie wahrnehmen, eine innewohnende Ordnung verborgen, in der alles mit allem verbunden ist.
Selbst die grundlegende Erkenntnis der Weisen, dass sich mit dem Wahrnehmenden auch die Wahrnehmung der sogenannten äußeren Welt ändert und somit jede...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.