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The Ocularpathologist in Everday Clinical Routine
Am 16. und 17. Oktober 2015 fand in Ulm die 43. Jahrestagung der Deutschsprachigen Ophthalmopathologen unter der Schirmherrschaft der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft statt. Nach 2 Impulsreferaten durch den Direktor des Institutes für Pathologie, Prof. Dr. Peter Möller, und den Direktor des Instituts für Molekulare und Zelluläre Anatomie, Prof. Dr. Stefan Britsch aus Ulm, erfolgten die traditionellen Fallpräsentationen durch die 35 aktiven Teilnehmer aus Deutschland, Österreich, Schweiz und den Niederlanden.
Ehrengast der Veranstaltung war Prof. Dr. Hans Grossniklaus aus Atlanta, der in seinem ersten Vortrag über die Geschichte und die Zukunft der Ophthalmopathologie referierte ? [1], und in einem zweiten Beitrag über intraokulare Lymphome berichtete. Die DOP war wie immer eine wissenschaftlich hoch interessante Veranstaltung mit aktiver Mikroskopie von Gewebeschnitten und reger Diskussion der Fälle.
Die Jahrestagung der Ophthalmopathologen ist stets eine kleine Tagung.
Deshalb sei an dieser Stelle den Sponsoren der 43. DOP 2015 herzlich gedankt (Universität Ulm, Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG), Carl-Zeiss Meditec GmbH, Bayer Vital GmbH, Novartis Pharma GmbH, AMO Germany GmbH, D. O. R. C., Bon Optic Vertriebsgesellschaft mbH, Santen GmbH, Théa Pharma GmbH, Pharm-Allergan GmbH, Ursapharm Arzneimittel GmbH, Alimera Sciences Ophthalmologie GmbH, Geuder AG, Alcon Pharma GmbH). Die Tagung fand dankenswerterweise im Studio der Sparkasse Ulm in Ulms Neuer Mitte statt.
Diese Firmen haben mit ihrem Sponsoring die Ophthalmopathologie an Universitäts-Augenkliniken direkt und ideell unterstützt und zeigen, wie wichtig diese Disziplin in der heutigen Zeit an Augenkliniken ist.
Am Anfang eines Medizinstudiums steht in der Vorklinik die Anatomie und in der Klinik die Pathologie, entsprechend der Bedeutung von morphologischer Lehre als Basis allen medizinischen Wissens. Leider kommt das Auge im Studium zu kurz, aber gerade in der Ophthalmologie ist das Wissen über die Anatomie der okulären Strukturen, über die pathologischen Veränderungen, die Dimensionen und Leitstrukturen von wichtiger diagnostischer und chirurgischer Bedeutung.
Insofern ist es nicht verwunderlich, dass die Ophthalmopathologie eine große Tradition in der Augenheilkunde hat und entscheidend dazu beiträgt, dass die Augenheilkunde sich zu dem konservativen und operativen Fach entwickelt hat, welches es heute ist.
Über Generationen war das Ophthalmopathologische Labor an jeder Uniklinik die Keimzelle der Lehre und die Expertise des Faches Augenheilkunde. Die Ophthalmopathologie ist essenziell für die tagtäglichen klinisch-pathologischen Korrelationen und die Forschung in der Augenheilkunde.
Der Kostendruck an Universitätskliniken, die Notwendigkeit der Personaleinsparung und Begehrlichkeiten der Pathologischen Institute sind heute eine echte Bedrohung für den Bestand der ophthalmopathologischen Labore an Universitäts-Augenkliniken, die immer dann zutage tritt, wenn ein Chefwechsel einer Universitäts-Augenklinik ansteht.
Aber auch hier gilt es neue Wege zu gehen, da die Ophthalmopathologie sich notwendigerweise zunehmend wegbewegt von der klassischen Beurteilung der HE- und PAS-Schnitt-Mikroskopie hin zu einer Hightech-Gewebeaufarbeitung mit Immunhistologie, molekularer Biologie und molekularer Pathologie, Genexpression, Polymerase-Kettenreaktion, Flowzytometrie und Western Blot.
Diese Technologien, die über die Möglichkeiten der meisten ophthalmopathologischen Labore hinausgehen, erfordern in Zukunft zunehmend die Zusammenarbeit der Ophthalmopathologen mit den Fachärzten für Pathologie im Pathologischen Instituten, die in gegenseitigem Respekt und auf Augenhöhe erfolgen sollte.
Über die Sektion Ophthalmopathologie der DOG bescheinigen die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) und der Berufsverband der Augenärzte (BVA) Fachärztinnen und Fachärzten mit einem Zertifikat, dass sie sich in Ergänzung zur Facharztkompetenz der Augenheilkunde besondere Kenntnisse und Fähigkeiten in der Ophthalmopathologie erworben haben.
Die zunehmende Spezialisierung in der Augenheilkunde in Neuroophthalmologen, Lidspezialisten, Strabologen und Kinderophthalmologen, Vorderabschnittschirurgen und Konservative und Operative Retinologen, macht den ubiquitär am Bulbus tätigen Ophthalmopathologen heute zum "Universalgelehrten einer Klinik".
Er kennt nicht die Trennung in vorderen und hinteren Augenabschnitt usw.
Durch seine Ausbildung und sein Wissen über morphologische und pathologische Strukturen ist ihm gleichsam an der Spaltlampe die dritte Dimension an die Hand gegeben und die Fähigkeit, "ophthalmopathologisch" beim Blick durch das "Biomikroskop Spaltlampe" zu denken, zu diagnostizieren und zu indizieren. Dies erfordert jedoch, dass der Ophthalmopathologe klinisch tätig sein muss! ? [2],? ? [3]
Nur in der Klinik, am Patienten, kann er sein Wissen in die tägliche Routine einer Klinik hinein transferieren. Mit einem schnellen Blick durchs Mikroskop kann der Ophthalmopathologe sofort bei dem an der Spaltlampe sitzenden Patienten bei Demodex folliculorum und Pilz- und Akanthamöbennachweis (Fungiflora Y) die Therapie zielgerichtet beeinflussen.
Die immer höher auflösende Technik mit digitaler Darstellung zellulärer Strukturen im Ultraschallbild, Vorderabschnitts- und Hinterabschnitts-OCT, dem Angio-OCT, der konfokalen Mikroskopie erfordert geradezu die Interpretation der Bilder durch den Ophthalmopathologen. Hier ist der in der Klinik tätige Ophthalmopathologe aufgerufen, sich in der Diagnostik und Verlaufsbeobachtung von Krankheitsbildern und der Interpretation derartiger zur Verfügung stehender Technologie einzubringen. Das ist eine neue Facette des Berufsbildes eines Ophthalmopathologen an der Klinik, der aber immer ein zweites klinisches Standbein haben sollte.
Auch das Mikroskop hat seinen Platz in der Klinik.
Die bereits erwähnte Keimzelle "Ophthalmopathologisches Labor" für Forschung und Lehre sollte in jedem Falle weiterbetrieben werden.
Die Weitergabe morphologischen Wissens in den täglichen und wöchentlichen Fortbildungsveranstaltungen und ophthalmopathologischen Runden als fester Bestandteil des Ausbildungs-Curriculums ist unerlässlich für die Weiterbildung der Assistenzärzte ? [2] und Fortbildung der niedergelassenen Kollegen, sowie der studentischen Ausbildung.
Genau wie die eingangs genannten Firmen, die mit ihrem Sponsoring die Ophthalmopathologie unterstützen, tun dies auch die Klinischen Monatsblätter für Augenheilkunde, mit einem Herausgeberschwerpunktthema Onkologie und Pathologie; damit fühlen sich auch die Klinischen Monatsblätter dieser morphologischen Thematik verpflichtet. Die Schwerpunktherausgeber C. Auw-Hädrich, N. E. Bechrakis und N. Bornfeld haben in ihrem Editorial 2014 ? [4] so richtig beschrieben, dass sie die "Ophthalmopathologie als Thema des Heftes den Lesern erneut ans Herz legen wollen. Die Ophthalmopathologie ermöglicht tiefere Einblicke in die vor einer Gewebeentnahme klinisch mikroskopisch gesehenen Strukturen und führt zum besseren Verständnis normaler und pathologischer Befunde".
Und niemand kann besser als ein Ophthalmopathologe auch die Grenzen zwischen den modernen Untersuchungsmethoden (z.?B. optische Kohärenztomografie) und der Histologie beurteilen, so berichtete Koinzer aus Kiel ? [5] über: "Die optische Kohärenztomografie - hoch aufgelöste Gewebedarstellung, aber keine Histologie!"
Hans Grossniklaus beendet sein Editorial in Ophthalmology ? [1] mit dem Satz:
Expertise in ophthalmic pathology is essential for clinicopathologic correlations and ophthalmic research. Ophthalmic pathology will thrive if it continues to be an integral part of ophthalmology.
[1] Grossniklaus HE. Ophthalmic pathology: history, accomplishments challenges,...
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