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Es gibt kaum einen Ort, an dem sich Rettungsschwimmerin Callie so wohl fühlt wie auf dem Meer. Doch aufgrund eines Unfalls muss sie die Coast Guard in Long Beach verlassen. Zwei Jahre später wagt sie einen Neustart bei der Küstenwache in L.A. und rettet zwei reiche Unternehmersöhne von ihrer in Seenot geratenen Yacht. Sofort funkt es zwischen ihr und Julien, dem jüngeren der Brüder. Aber dann findet Callie heraus, dass Julien ausgerechnet der Sohn des Mannes ist, mit dem ihre Familie seit Jahren verfeindet ist - und gegen den die Coast Guard wegen Drogenschmuggels ermittelt. Callie hat lange auf die Chance gewartet, in den aktiven Dienst bei der Coast Guard zurückzukehren und sich zu beweisen. Sie kann sich keine Fehltritte erlauben. Und sie darf Julien auf keinen Fall wiedersehen ...
Der zweite Band der gefühlvollen und dramatischen Reihe um die Rettungsschwimmer von Westhaven.
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Zwei Jahre später
Kurbelgehäuse, Kurbeltrieb, Zylinderkopf.
Drei.
Ich fing noch einmal an. Kurbelgehäuse. Kurbeltrieb, Zylinderkopf, Kurbelwelle, Kolben.
Fünf! Immerhin.
Die Bezeichnungen der übrigen Bestandteile des Motors wollten mir allerdings nicht einfallen. Dabei kannte ich sie doch.
Nur wenige, flammende Sonnenstrahlen durchbrachen noch die Wolkendecke, die über dem Pazifik hing. Sie fielen auf das blau lackierte Motorboot und den Steg, an dem es vertäut lag. Beide hatten definitiv schon bessere Tage gesehen. »Dritter Versuch.« Entschlossen ließ ich den Motor ins Wasser und zog an der Leine des Außenbordmotors. Der Motor knatterte, ich hielt den Atem an.
Dann erstarb er.
Mir entwich ein Seufzen.
Es war Dads Idee gewesen, meinen Verstand zu trainieren, indem ich an seinem kaputten Boot herumwerkelte. »Eigentlich gehört der alte Kahn längst auf den Schrott«, hatte er gesagt. »Vor deiner Geburt hat deine Mutter ja manchmal mit mir Ausfahrten unternommen, aber später dann ... Na ja, ich sah jedenfalls keinen Grund, es zu reparieren, als der Motor mich im Stich ließ. Aber beim Rehabilitationsprogramm hat man dir doch regelmäßige Gedächtnistrainings verordnet. Dann ist das hier doch perfekt für dich! Du kannst versuchen, den Motor auseinanderzubauen und wieder zusammenzusetzen. Wer weiß, vielleicht findest du ja sogar den Grund, wieso es nicht mehr funktioniert.«
Und ich hatte den Fehler tatsächlich entdeckt. Die Kolbenringe waren defekt gewesen. In den vergangenen Monaten hatte ich den Motor Stück für Stück auseinandergenommen, jedes Bauteil überprüft und gesäubert, und schließlich einen neuen Kolben in den Zylinder eingesetzt. Eigentlich sollte es jetzt klappen. Wieso funktionierte es also nicht?
Ein weiteres Mal versuchte ich, den Motor zu starten. Wieder röhrte er, begann, lebendig zu werden - und verstummte.
So ein Mist!
Nach kurzem Nachdenken griff ich nach der dunklen Sporttasche zu meinen Füßen und wühlte darin herum, bis ich das Bremsspray fand. Etwas fester als nötig schüttelte ich die Dose, bevor ich in die Luftöffnungen des Motors sprühte. Dann zog ich ein drittes Mal an der Leine. Die Maschine gab ein Gluckern von sich, und dann ein lautes Röhren, bei dem ich das Gesicht verzog. Doch sie stellte die Arbeit nicht sofort wieder ein.
Mein Herz machte einen kleinen Satz. Hatte ich es wirklich geschafft?
Obwohl es hinter meinen Schläfen ein wenig pochte, machte ich die Leinen los und steuerte das Boot vorsichtig aus dem Hafen. Vorbei an den im Dämmerlicht liegenden Stegen, den Segelbooten, die am nächsten Tag schon wieder ablegen würden.
Oft fuhren in der Ferne die beeindruckenden Luxusschiffe, die Jachten, Kreuzfahrtschiffe und Party-Boote, wenn ich an Dads altem Kahn werkelte. Aber heute waren da nur die winzigen Lichter von Los Angeles in der Ferne, die Strände, an denen es tagsüber von Surfern wimmelte und die sich jetzt allmählich leerten, die im Wind wogenden Palmen unter dem dunkler werdenden Himmel. Ein anderes Schiff war nicht zu sehen.
Als ich den Hafen hinter mir ließ, holte ich die Pfänder ein und warf einen Blick auf den Motor. Auch jetzt gab er ein Gluckern von sich, das mich nicht allzu optimistisch stimmte. Vermutlich wäre es klüger, wieder in den Hafen zu fahren. Andererseits jedoch ... Wenigstens ein Mal könnte ich beschleunigen und schauen, ob der Motor durchhielt. Wenn er mich im Stich ließ, blieb mir ja immer noch das Paddel. Das ist sicher eine dumme Idee.
Kurz entschlossen drückte ich den Steuerhebel nach vorn. Salziger Wind peitschte mir ins Gesicht, als die Irina über das Wasser glitt. Mit jeder Sekunde schienen die Wellen höher zu werden und der Himmel dunkler. Und auch die Böen, die mir entgegenschlugen, gewannen an Kraft.
Sonnenuntergang um acht.
Dauer eines Tages: dreizehn Stunden.
Das Pochen hinter meinen Schläfen wurde stärker.
Punkt acht Uhr ... So spät war es gewesen, als ich vor einigen Monaten an Kommandant Montgomerys Tür geklopft hatte. Die Sonne war gerade untergegangen.
»Es ist schön, Sie wieder auf den Beinen zu sehen, Vasquez«, hatte er gesagt.
»Danke, Sir.«
Genau zwei Sekunden lang hatte ich auf ein Wunder gehofft - genau zwei Sekunden, bevor er wieder zu sprechen angesetzt hatte.
»Es tut mir leid ... Sie wissen, ich habe das nicht entschieden. Sie wurden als nicht tauglich für eine Wiederaufnahme des Dienstes in einem unserer Helicopter Rescue Teams eingestuft.«
»Die Ärzte haben gesagt, ich würde vielleicht nie wieder laufen. Jetzt sehen Sie mich an. Alles, was ich brauche, ist Zeit ...«
Ein Donnergrollen riss mich zurück ins Jetzt. Regentropfen fielen auf mein erhitztes Gesicht. Vor mir türmte sich eine finstere Wolkenwand. Zurück, dachte ich. Zurück mit den Erinnerungen, zurück nach Hause.
Und dann sah ich es:
Das Licht auf dem Wasser. Ein Scheinwerfer? Mein Puls beschleunigte sich. Der Lichtschein verschwand nicht. War es Einbildung? Ich blinzelte. Nein. Es war wirklich dort.
Der Wind nahm weiter Fahrt auf. Regentropfen fielen auf mich herab, und ich rieb mir die Arme. Es dauerte nicht lange, bis mein T-Shirt und meine löchrigen Jeansshorts durchnässt waren. Das Licht leuchtete noch immer, dort auf dem offenen Pazifik. Es war zu weit weg, um zu erkennen, wozu es gehörte. Vielleicht war es ein Schiff. Aber wieso bewegt es sich nicht von der Stelle?
Nach kurzem Zögern drückte ich den Steuerhebel nach vorn. Der Motor röhrte, und das Boot nahm Fahrt auf. Schon bald regnete es in Strömen, und ich musste die Augen verengen, um überhaupt noch etwas zu sehen. Das Licht war weiter entfernt, als ich zunächst vermutet hatte. Die Wellen türmten sich höher. Gischt spritzte auf, und Wasser schwappte ins Boot, während der Himmel über mir immer finsterer wurde, die Wolken immer näher zu kommen schienen. Während der Donner lauter grollte, ganz nah jetzt. Ich fuhr direkt ins Unwetter hinein. Scheiße.
Endlich schälten sich die Umrisse einer kleinen Jacht vor mir aus dem strömenden Regen. Das Schiff schaukelte hin und her wie ein Spielzeugboot. Das Licht, das ich gesehen hatte, gehörte tatsächlich zu einem Scheinwerfer. Ansonsten jedoch war alles finster. Vorsichtig lenkte ich die Irina näher heran.
Als ich die Jacht erreicht hatte, drosselte ich den Motor, kramte eine Taschenlampe aus der durchnässten Sporttasche und schaltete sie ein. Der Lichtstrahl traf auf eine glänzend schwarze Bordwand, verdunkelte Fenster ... Es war, als wäre ein Raumschiff auf dem Pazifik gelandet. So eine Jacht hatte ich bisher nur einmal gesehen, im Internet.
Ein Schwarzer Schwan.
»Hallo! Brauchen Sie Hilfe?« Der Wind riss mir die Worte von den Lippen, und ich rief noch einmal, lauter. »He! Sie müssen Ihr Schiff in einen Hafen bringen!« Auch dieses Mal erhielt ich keine Antwort. Hastig tastete ich nach meinem Handy. Nicht in meiner Hosentasche. Auch in der Sporttasche fand ich es nicht. Hatte ich es etwa in der Wohnung liegen gelassen?
Mit einem Fluch legte ich die Taschenlampe auf der Steuerbank ab und suchte nach einer Stelle, an der ich andocken konnte. Da, eine glänzende Metallstrebe an der Bordwand der Jacht. Dorthin lenkte ich das Boot. Drei Anläufe brauchte ich, um die Irina und das Raumschiff-Boot miteinander zu vertäuen. Als ich es geschafft hatte, waren meine Finger nass und eiskalt. Kurz entschlossen nahm ich die Taschenlampe zwischen die Zähne und kletterte umständlich über die Reling auf die fremde Jacht.
Als ich über die Metallstrebe stieg, rutschte ich aus. Ein stechender Schmerz fuhr durch mein Bein, ich keuchte. Die Taschenlampe rutschte mir aus den Zähnen, prallte von der Bordwand ab und platschte ins Wasser. In der gleichen Sekunde erlosch der Scheinwerfer.
Na toll.
»Hallo?«, rief ich gegen den Wind. »Ist da jemand?«
Niemand antwortete. Die Wellen und der Wind tosten so laut um mich herum, dass mich vermutlich ohnehin niemand hören konnte. Mit dem Handrücken wischte ich mir Regenwasser und salzige Gischt aus den Augen. Auf einem Tisch glänzten die Umrisse leerer Gläser. Feuchte Sitzbänke, umgekippte Sonnenliegen ... War das ein Whirlpool?
Langsam schob ich mich über das schaukelnde Deck, vorbei am Achtercockpit, auf der Suche nach irgendetwas ... irgendjemandem.
Auch am Heck des Schiffes brannte Licht. Eine flackernde Lampe beschien einen weiteren Pool, Sonnenliegen, eine schwarz glänzende Badeplattform und ...
Schritte erklangen hinter mir. Ich fuhr zusammen, drehte mich um - und schaute in das Gesicht eines Mannes. Dunkle Augen, verhärteter Kiefer ... Ein Blitz zuckte über den Himmel, ich stolperte zurück. Im gleichen Augenblick packte er mich am Arm und zog mich mit einem Ruck zu sich. So nah, dass ich den Alkohol in seinem Atem riechen konnte.
»Wer sind Sie?«
Mit aller Kraft versuchte ich, ihn abzuschütteln. Vergeblich....
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