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Für ihren neuen Film kehrt die junge Schauspielerin Aria zurück in ihre Heimatstadt Westhaven - und damit an den Ort, den sie nie wieder betreten wollte. Um die Rolle ihres Lebens spielen zu können, muss sie außerdem ihre panische Angst vor Wasser überwinden. Und der Einzige, der ihr dabei helfen kann, ist ausgerechnet der grantige - und viel zu gutaussehende - Coast Guard Easton.
Je mehr Zeit Aria und Easton miteinander verbringen, desto heftiger knistert es zwischen den beiden. Und ab und zu erhascht Aria dabei sogar einen Blick hinter seine abweisende Fassade. Doch etwas scheint ihn zurückzuhalten. Noch ahnt Aria nicht, dass er bei dem Ereignis, das sie vor so vielen Jahren aus ihrer Heimat vertrieb, eine entscheidende Rolle spielte ...
Der erste Band der knisternden, gefühlvollen und dramatischen Reihe um die Rettungsschwimmer von Westhaven an der amerikanischen Ostküste. AUS DEM BUCH
»Du bist all die Jahre nicht zurückgekommen.« Er sah so grimmig aus, als wäre meine Anwesenheit eine persönliche Beleidigung. »Warum solltest du jetzt auf einmal wieder herkommen?«
Ich hob die Schultern. »Ich habe es meiner Familie versprochen. Und ...« Und dann war da noch der Film. Der Film, der ausgerechnet hier in Westhaven gedreht werden sollte ... Verstohlen betrachtete ich Easton. Er war mir ein Rätsel. Wie war aus dem Jungen von damals ein Mann geworden, der sich in einen Ozean stürzte, um Menschenleben zu retten? Mir kam eine Idee. Ziemlich verrückt zwar, aber ... Egal.
»Ich hätte da eine Bitte ...« Ich stockte - und er gab mir keine Chance weiterzusprechen.
»Nein.«
Ich versuchte es noch einmal. »Aber du weißt doch noch gar nicht -«
Er trat auf die Bremse. »Nein! Was immer es ist, meine Antwort ist Nein.«
»Aber ... Ich ...«
»Hör zu, Hollywood.« Er beugte sich zu mir vor, bis sich unsere Nasenspitzen beinahe berührten. »Ich weiß nicht, was das gestern Abend war - aber dass du gegangen bist, war die beste Entscheidung, die du hast treffen können.«
Ich presste die Lippen aufeinander, und ganz kurz war mir, als wanderte sein Blick dorthin und würde dunkler ... Ich atmete stockend ein - und er tat das Gleiche.
»Ich will nur, dass du dich von mir fernhältst«, murmelte er, dieses Mal, ohne mich anzusehen. »Und jetzt: raus.« eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
Einmal fragte ich meine Mutter, während draußen der Donner grollte und dichter Platzregen gegen die Fenster schlug: »Wenn ich oder Cassie in Gefahr wären ... und noch jemand, den du gar nicht kennst. Und der, den du nicht kennst, ist viel mehr in Gefahr. Wen würdest du zuerst retten?«
Sie zog noch einmal an ihrer Zigarette, dann ließ sie sie in ihr Bierglas fallen, wo sie zischend verglühte, und sah mich aus blutunterlaufenen Augen an. »Keinen.«
Noch in dieser Nacht, während es draußen stürmte und die Boote im Hafen hin und her schaukelten, verließ ich das heruntergekommene Haus, in dem ich aufgewachsen war.
Ich betrat es nie wieder.
Aber der Sturm blieb.
Ich erzählte niemandem von diesem Sturm. Nicht von dem Abend, an dem ich meine Mutter zum letzten Mal gesehen hatte, und auch nicht von den Jahren davor. Nicht von dem Tag, an dem ich die Coast Guard Academy verlassen und erfahren hatte, dass ich an den einen Ort versetzt würde, dem ich für immer den Rücken hatte kehren wollen.
Marty hingegen trug das Herz auf der Zunge. Er war Flugtechniker, und er redete, ohne je Luft zu holen. Als an diesem Morgen um 0600 die Meldung von dem havarierten Fischkutter nordöstlich von Westhaven per Funk kam, brauchte er nur den kurzen Weg bis zum Hubschrauber, um für meine tägliche Dosis an Unsinn zu sorgen.
»Der Hammer«, sagte er, als wir den Flugplatz erreichten und unsere Pilotin Paige und ihren Co-Piloten Frank begrüßten. »Diese Sommersprossen, Mann ... und dieses Lächeln ... Ich weiß, ich habe White Queen 3 schon viermal gesehen, aber ich könnte sofort wieder ins Kino gehen ... Sandra vom Ticketschalter hält mich wahrscheinlich schon für völlig verrückt.«
Ich verkniff mir die Bemerkung, dass Sandra vom Ticketschalter mit ihrer Einschätzung nicht allein war. Seit Wochen war Aria Wilson, die Hauptdarstellerin von White Queen 3, Martys Gesprächsthema Nummer eins. Aber ich konnte ihm schlecht sagen, warum es mich so wahnsinnig machte ...
Erst, als wir in den Hubschrauber stiegen, hielt Marty endlich die Klappe. Allerdings entging mir der sehnsüchtige Blick nicht, den Paige meinem besten Freund zuwarf - genauso wie seine geröteten Wangen und Franks Augenverdrehen. Jeder auf dem Stützpunkt wusste, dass die beiden füreinander schwärmten. Nur leider beschäftigte Marty sich lieber mit Fantasiefrauen aus dem Fernsehen, und Paige verlor in seiner Gegenwart regelmäßig die Fähigkeit zu sprechen ...
Draußen tobte ein Sturm der Stärke zehn, bei auflandigem Wind. Das havarierte Schiff, ein marineblauer Kutter, lag auf der Seite. An Bord waren nach unserem Kenntnisstand vier Personen, und die Wellen überspülten das Schiff im Sekundentakt.
Ich biss die Zähne zusammen, während die Entschlossenheit meinen ganzen Körper flutete. Paige und Frank flogen von Norden einen Schlenker und stabilisierten den Hubschrauber in der Luft, bevor Marty mich einklinkte. Kalter Wind schlug mir entgegen, die Seilwinde drehte sich, und dann gab es nur noch mich, den Sturm und den Ozean. Das Salz auf meinem Gesicht und die Gischt, die der Wind über die Wellen trieb. Die Strömung, die mich mit sich reißen wollte und gegen die ich anschwimmen musste, um zu dem auf der Seite liegenden Fischkutter zu gelangen.
Wir retteten alle vier Mitglieder der Crew. Die Besatzung des Fischkutters hatte das Wetter unterschätzt und war trotz des bedenklich grauen Himmels und des starken Windes in der Morgendämmerung rausgefahren.
Ein bisschen Wind wäre in dieser Gegend kein Problem, sagte der Captain, während ich ihm eine Rettungsdecke umlegte und Paige den Hubschrauber wendete, um den Landeplatz der Coast Guard Base anzufliegen. »Windstärke 5, 6, überhaupt kein Problem«, fuhr der zitternde Mann fort. »Aber dass der Wind so Fahrt aufnehmen würde, das konnten wir nicht ahnen.«
Ich beschränkte mich auf ein Nicken. Das verdächtige Schimmern in seinen Augen entging mir jedoch nicht. Habe ich meine Crew in Gefahr gebracht?, schien er mich fragen zu wollen. Hätte ich es besser wissen müssen? Vielleicht wollte er das von mir hören: dass er den Fortgang der Ereignisse nicht hätte beeinflussen können und dass ihn vielleicht gar keine Schuld traf.
Aber die Sache war die: Es musste mir egal sein, ob jemand unverantwortlich gehandelt hatte. Ob jemand sich unverschuldet in Gefahr gebracht hatte oder aus Dummheit. Denn es spielte keine Rolle. Wir retteten die, die in Not geraten waren - ganz egal, wer sie waren und was sie getan oder nicht getan hatten.
Als wir an diesem Abend den Stützpunkt verließen, überredeten mich meine Kollegen, noch in Glorias Bar einzukehren. Die Bar lag direkt am Hafen, und die meisten Leute hier trugen entweder die gleiche blaue Uniform wie wir, waren Fischer oder betrieben kleine Läden in der Nähe des Hafens.
Ein Haufen Leute begrüßte uns, als wir uns zum Tresen schoben und eine Flasche Bier für jeden bestellten. Der Laden war größer, als er auf den ersten Blick aussah, aber so verwinkelt, dass Paige schwor, sie hätte sich mal auf dem Weg zur Toilette verlaufen. Es fiel mir nach wie vor schwer, ihr das abzukaufen, schließlich fand die Frau sich auch bei Sturm mitten auf dem Atlantischen Ozean problemlos zurecht.
An den Wänden hingen gerahmte Bilder von Coast Guards in ihren blauen Uniformen, von stolzen Anglern und Schiffen, die durch hohe Wellen brachen. Die Decke war niedrig, zwischen den Querbalken waren Fischernetze gespannt, und überall saßen Leute an den Tischen und unterhielten sich mit gedämpften Stimmen.
Über die Fischernetze hatten Paige und Gloria schon erbitterte Diskussionen geführt. Paige hatte eine ausgewachsene Spinnenphobie und sagte, sie würde sich hier fühlen wie im Netz der Riesenspinne aus Game of Thrones. Woraufhin Marty sie jedes Mal augenrollend berichtigte: »Herr der Ringe. Wie oft denn noch? Wie ist es nur möglich, dass man die großen Klassiker der Filmgeschichte nicht auseinanderhalten kann?« Unnötig zu erwähnen, dass er sich beim letzten Mal einen Fußtritt eingefangen hatte.
Das wahrhaft Beängstigende an dem Laden war allerdings der riesige Plastik-Rotbarsch, der über der Theke hing - und natürlich seine Besitzerin. Gloria schaffte es, gestandene Männer mit nur einem Blick einzuschüchtern.
Im Fernseher über der Theke lief zur Abwechslung mal kein Footballspiel, sondern die Tonight Show. Innerlich stöhnte ich auf. Marty hingegen stieß einen Jubelruf aus und lehnte sich auf dem Tresen so weit nach vorn, dass er beinahe auf der anderen Seite wieder runter- und Gloria vor die Füße gefallen wäre.
Ich trank einen Schluck Bier und blickte widerwillig zum Fernseher hinauf. Jimmy Fallon gegenüber saß eine junge Frau mit kinnlangem blondem Haar, das aus irgendeinem Grund immer etwas unordentlich aussah und in einem eigenartigen Kontrast zu ihrer gebräunten Haut und dem sommersprossigen Gesicht stand.
»Pscht!« Marty winkte hektisch in den Barraum. Als würde sich irgendjemand auch nur annähernd dafür interessieren, dass er jedes Wort von Aria Wilson aufsaugte wie ein verliebter Schwamm. Und obwohl ich Martys Besessenheit weiß Gott nicht teilte, musste ich zugeben, dass Aria Wilson etwas an sich hatte, was es schwer machte, den Blick von ihr zu wenden. Vielleicht war es das lebhafte Funkeln in ihren Augen. Vielleicht ihre Art und Weise, jedes Wort, das sie sagte, mit ausladenden Gesten zu unterstreichen.
Was die Leute aber dazu brachte, sich auch durch einen verdammten Bildschirm hindurch in sie zu vergucken, war ihre Tollpatschigkeit. Und die Tatsache, dass sie anscheinend erst sprach und dann dachte.
Jetzt gerade erzählte sie, dass sie ihr Monstrum von einem Rüschenkleid selbst genäht hatte - und kurz vor Beginn der Show gestolpert und an einem Türknauf hängen geblieben war. Weshalb sie das Kleid notdürftig geflickt hatte. Als Jimmy verlangte, ihre Nähkünste zu sehen, rutschte sie auf dem Sessel hin und her, um die Stelle herzuzeigen.
»Hier bin ich hängen geblieben, und tja, dann hat es auch schon Ratsch gemacht. Und da ... Moment.« Sie entblößte ein ziemlich großes Loch über ihrer Hüfte, wodurch man einen Ansatz ihrer weißen Unterwäsche erkennen konnte. »Fuck!« Noch während ihr das Wort entfuhr, färbten sich ihre Wangen rosa. »Scheiße, mein Management erwürgt mich, weil ich schon wieder live geflucht habe ... Fuck!« Sie schlug sich beide Hände vor den Mund und lief dunkelrot an.
Das Publikum brach in Gelächter aus.
Ich senkte den Kopf, damit niemand sah, dass ich mir ein Grinsen verkneifen musste.
»Ist ja ganz süß, aber den Hype um sie kann ich nicht verstehen«, murmelte Frank, woraufhin ich ihm einen ungehaltenen Blick zuwarf. Er zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder seinem Bier zu.
»Wusstet ihr, dass sie hier aus der Gegend kommt?«, fragte Marty mit verträumter...
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