Schweitzer Fachinformationen
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Ein Krimi zum Wohlfühlen, Mitraten und Entspannen!
Lori Shepherd trifft bei einem Nähwettbewerb im Gemeindehaus die freundliche Mrs. Annabelle Craven. Die alte Dame erzählt aus ihrem bewegten Leben und über ihre wunderschönen Quilts, für die sie von allen bewundert wird. Doch dann macht Mrs. Craven ein verstörendes Geständnis: Ihr erster Ehemann liegt begraben unter dem Rosenbusch ihres Hauses. Lori ist schockiert. Ist es möglich, dass die zauberhafte alte Dame eine Mörderin ist? Lori beginnt Nachforschungen anzustellen ... Kann sie mit Tante Dimitys Hilfe den Fall aufklären?
Versüßen Sie sich die Lektüre mit Tante Dimitys Geheimrezepten! In diesem Band: Minnie's Melting Moments.
beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung
"Die Tante Dimity Krimis sind wohltuend wie eine heiße Tasse Tee." (Booklist)
Annabelle Craven war eine mustergültige Nachbarin. Ruhig, ordentlich und unfehlbar höflich war sie die Art von Nachbarin, bei der man sich darauf verlassen konnte, dass sie einer panischen Bäckerin eine Tasse Zucker lieh oder einen Blumenkasten goss, dessen Besitzer in den Urlaub gefahren war.
Niemand wusste, wie alt genau Mrs. Craven war. Sie sprach nie darüber, und es wäre ungezogen gewesen, sich zu erkundigen, doch jeder, der Augen im Kopf hatte, sah, dass sie schon etwas älter war. Ihre Tweedröcke und -blazer hingen ihr lose um den schmal gewordenen Körper, ihre weichen grauen Augen spähten aus einem von Runzeln durchzogenen Gesicht, und sie trug ihr langes weißes Haar zu einem kleinen Knoten auf dem Hinterkopf aufgesteckt. Auch ihre Röcke und Blazer aus Tweed waren schon älter, doch alles war von guter Qualität, gepflegt und würde sie höchstwahrscheinlich überleben.
Für eine Frau ihres fortgeschrittenen Alters war Mrs. Craven von bemerkenswert guter Gesundheit. Ihr Augenlicht war ungetrübt, sie hörte ausgezeichnet, und mit ihren geschickten Fingern konnte sie immer noch die kompliziertesten Knoten lösen. Sie bewegte sich langsam, aber sicher und ohne die Hilfe eines Stocks oder eines Rollators. Alle, die sie kannten, waren sich einig darüber, dass ihr Geist ebenso agil war wie ihre Finger. Sie konnte sich in jedem Gespräch behaupten und war überhaupt nicht vergesslich. Wenn Mrs. Craven eine Verabredung traf, hielt sie sie ein.
Mrs. Craven wohnte in Finch, einem kleinen, verschlafenen Dorf zwischen den wogenden Hügeln und Patchwork-Feldern der Cotswolds, einer ländlichen Idylle, die in zahllosen Reiseführern als eine der schönsten Regionen Englands beschrieben wird.
Ich teilte die Meinung der Reiseführer. Meine Familie und ich lebten in der Nähe von Finch in einem honigfarbenen Cottage an einer schmalen, kurvenreichen Straße, die von hohen Hecken gesäumt wurde. Obwohl mein Mann Bill und ich Amerikaner waren, lebten wir schon so lange in England, dass wir eine leichte Sucht nach Scones, Sahne und Erdbeermarmelade entwickelt hatten.
Wir hielten unsere Sucht durch ein ausgefülltes, geschäftiges Leben in Schach. Bill leitete in einem Büro mit Aussicht auf den Dorfanger die europäische Niederlassung der angesehenen Bostoner Anwaltskanzlei seiner Familie; unsere zehnjährigen Söhne Will und Rob besuchten im nahegelegenen Marktflecken Upper Deeping die Morningside School, und ich jonglierte meine anspruchsvollen Rollen als Ehefrau, Mutter, Freundin, Nachbarin, ehrenamtliche Helferin und oberste Baby-Bändigerin.
Unsere Tochter Bess war dreizehn Monate alt und schrecklich mobil. Die Liste ihrer Todeswünsche umfasste Treppen, Küchenherde, Bäche, Schlangen, Wespen und scharf geschliffene Messer, beschränkte sich aber keineswegs darauf.
Das sechste Mitglied unserer Familie war Stanley, ein eleganter schwarzer Kater mit löwenzahngelben Augen. Stanley hegte eine ausgesprochene Vorliebe für Bill, tolerierte den Rest von uns aber freundlich. Er beschäftigte sich hauptsächlich damit, in Bills Lieblingssessel zu schlafen und seinen langen, geschwungenen Schwanz vor Bess in Sicherheit zu bringen.
Bills Vater, William Willis senior, hatte unser Glück komplett gemacht, als er sich von seiner Position an der Spitze der Familienkanzlei zurückgezogen hatte und nach England übergesiedelt war, um in der Nähe seiner Enkel zu sein. Als vornehmer und gut betuchter Witwer hatte Willis senior manch ein hoffnungsvolles Herz gebrochen, als er die bekannte Aquarellmalerin Amelia Bowen ehelichte. Die Frischvermählten lebten knapp außerhalb von Finch in Fairworth House, einem eleganten georgianischen Herrenhaus, das von einem bescheidenen Anwesen umgeben war.
Mrs. Craven bewohnte Bluebell Cottage, ein winziges Juwel in der Reihe der Häuser aus gold getöntem Stein, die um den Dorfanger standen. Einige Jahre nachdem Bill und ich unser Cottage bezogen hatten, übernahm sie ihr kleines Häuschen und ich muss beschämt zugeben, dass ich nicht da war, um sie zu begrüßen. Damals hatte ich mit den Zwillingen alle Hände voll zu tun, denn die beiden mussten von ihren Windeln entwöhnt werden. Ich war so beschäftigt damit gewesen, den Toilettengang spaßig zu gestalten, dass ich keinen Gedanken für eine neue ältere Nachbarin übrig hatte.
Doch seither hatte ich viele Gedanken auf Mrs. Craven verwendet. Wenn sich unsere Wege trafen, blieb ich stehen, um mit ihr zu plaudern, und das passierte fast täglich. Wie der Rest unserer Nachbarn legten Mrs. Craven und ich Teepausen in Sally Cooks Teesalon ein; nahmen an den wöchentlichen Mitsing-Abenden in Peacock's Pub teil, besuchten die Gottesdienste in der Kirche St. George's und kauften in Taxman's Emporium ein, so der hochtrabende Name von Finchs Gemischtwarenladen.
Ich konnte auch damit rechnen, Mrs. Craven bei den vielen Ereignissen im Dorf anzutreffen, die verhinderten, dass unser verschlafenes Dorf zu tief vor sich hindämmerte. Nichts, nicht einmal das wechselhafte britische Wetter, konnte sie von der Blumenausstellung, der Kunstausstellung, dem Kirchenbasar und dem Erntefest fernhalten, und sie kam immer früh genug, um beim Krippenspiel einen Platz in der ersten Reihe zu ergattern. Sie war in Finch berühmt dafür, dass sie die Schäferhundprüfungen mit einem antiken Opernglas verfolgte, und sie schien viel Vergnügen daran zu finden, meinen pferdeverrückten Söhnen und ihren Freunden zuzusehen, wenn sie beim Sportfest um die Siegesschleifen wetteiferten.
Mrs. Craven hatte keine eigenen Kinder und keine engen Verwandten. Sie hatte die meisten ihrer Freunde überlebt und ihren geliebten Mann durch die tragische Alzheimer-Krankheit verloren. Einmal hatte sie mir erzählt, dass sein langes Siechtum und schließlich sein Tod sie dazu bewogen hätten, ihr altes Dorf zu verlassen und an einem Ort, der nicht mit schmerzlichen Erinnerungen behaftet war, von vorn anzufangen. Ich hatte ihr erklärt, sie habe sich ihr neues Zuhause gut ausgesucht.
Jeder in Finch mochte Mrs. Craven. Da sie selbst kein Auto besaß, war stets jemand zur Stelle, um sie nach Upper Deeping zur Bank, zum Arzt oder zur Schnäppchenjagd beim samstäglichen Ausverkauf zu fahren. Sally Cook wurde es niemals überdrüssig, Rezepte mit ihr auszutauschen, Dick Peacock benannte einen seiner ungenießbaren Liköre nach ihr, und George Wetherhead, der schüchternste Mensch in Finch, entspannte sich in ihrer Gegenwart so weit, dass er ihr in die Augen sehen konnte, wenn sie miteinander plauderten. Mr. Barlow, der im Dorf der Mann für alles und außerdem unser Küster war, kümmerte sich um ihr Cottage, ohne etwas dafür zu verlangen, und James Hobson, pensionierter Lehrer und begeisterter Amateur-Historiker, liebte es, ihren Geschichten über die gute alte Zeit zu lauschen.
Mrs. Craven hätte an jedem Tag jede einzelne Minute ein blühendes gesellschaftliches Leben führen können, doch sie entschied sich dafür, den größten Teil ihrer Zeit allein in Bluebell Cottage zu verbringen. Dort frönte sie dem Quilten. Sie hatte ihr sonniges, nach vorn liegendes Schlafzimmer im ersten Stock in einen Arbeitsraum verwandelt, doch das war nicht das einzige Zimmer, das sie in den Dienst ihrer Kunst stellte. Der hilfsbereite Mr. Barlow hatte nach ihren genauen Angaben im Esszimmer, in der Abstellkammer, auf dem Dachboden und im nach hinten liegenden Zimmer Regale einbauen lassen. Darin standen Reihen um Reihen transparenter Plastikkisten, in denen sie ihre anscheinend über ein Leben hinweg zusammengetragenen wertvollen und seltenen Stoffe lagerte.
Obwohl sie ihr bestes Porzellan in einer hübschen Mahagoni-Anrichte im Esszimmer aufbewahrte, nutzte sie den ebenso schönen Mahagoni-Tisch als Arbeitsfläche. Ich hatte schon oft gesehen, wie die drei Schichten eines Quilts - Rückseite, Füllung und Oberseite - übereinander gelegt auf dem Esstisch lagen und auf die nächste Phase der Produktion warteten.
Der Esstisch genügte Mrs. Cravens Anforderungen, da sie keine großen Quilts für Doppelbetten fertigte. Sie spezialisierte sich auf Babyquilts, und ihre kleinen Quilts waren etwas ganz Besonders. Alle waren komplett von Hand genähte Einzelstücke.
Sie wollte nichts von fertigen Quiltsets aus Polyester oder den geschmacklosen, Kätzchen-, Hündchen- oder Teddymustern wissen, welche die Hersteller dieser Sets für ein Kinderzimmer geeignet befanden. Mrs. Craven verwendete nur die allerweichsten Baumwollstoffe, aus denen sie Patchwork-Quilts in leuchtenden Farben und in einer anscheinend endlosen Fülle traditioneller Muster nähte.
Ich hatte überhaupt keine Ahnung vom Quilten, doch die Namen der Muster verzückten mich. All die pastellfarbenen Kätzchen, Hunde und Teddys wirkten blutarm im Vergleich zu den erstaunlich farbenfrohen Mustern Geplauder der alten Jungfer, Johnny um die Ecke, viktorianischer Fächer, stürzender Baustein, Windrad oder zerbrochener Teller.
Mrs. Craven signierte ihre Quilts, indem sie auf jeden eine winzige schwarzweiße Kuh aufstickte. Sie hatte mir einmal erzählt, die kleinen Kühe seien ein Tribut an ihren Vater, der in ihrer Jugend im Dienst eines örtlichen Großgrundbesitzers...
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