Schweitzer Fachinformationen
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»Ich kann singen, bin aber nicht der beste Sänger auf der Welt. Ich kann Gitarre spielen, bin aber nicht der beste Gitarrist auf der Welt. Also habe ich mir gesagt, dass ich ein sehr guter Song- und Textschreiber sein sollte.«1
Sollten die Rahmenbedingungen, die Führungsrolle und auch die Führungsprozesse nun ausreichend definiert sein, dann kommt es auf die korrekte Auswahl an Menschen an, die diese Vorgaben umsetzen und zum Leben erwecken sollen. Bedenken Sie, diese Entscheidung sollte sorgfältig getroffen werden, da Sie dann für viele Menschen und deren Leben verantwortlich sind. Sie sollten, wie Springsteen es selbst beschreibt, genau wissen, welche Talente und Fähigkeiten Sie haben oder entwickeln müssen, um erfolgreich zu agieren. Führungskräfte sollten nicht nur Umsetzer der Vorgaben sein, sondern sich verantwortlich für das Leben ihrer Mitarbeiter und für das Unternehmen fühlen. Dass dies nicht für jeden Menschen Sinn macht, ist selbstredend. Nicht jeder Mensch ist für diese Position geeignet. Und ich widerspreche hier vielen meiner Berater- und Trainerkollegen, die ständig behaupten, dass jeder eine gute Führungskraft werden kann. Wenn dem so wäre, wieso gibt es dann so viele schlechte Führungskräfte in den Unternehmen. Und wenn jeder immer alles werden kann bis hin zum erfolgreichsten Speaker, der pro Vortrag 10 000 Euro Gage bekommt, wieso werden dann so wenige wirklich erfolgreich? Wieso gibt es nicht mehr Bruce Springsteens dieser Welt? Mehr Obamas? Mehr engagierte Kellner, Friseure, Rezeptionisten, Verkäufer, Trainer, Berater ., weil es eben nicht so einfach ist. Bücher mit der »5-Schritt-Methode zum Erfolg« können Sie getrost in den Mülleimer werfen. Diese sind meistens das Geld nicht wert.
Was wir jedoch in den Chefetagen verstärkt brauchen, sind eben Profimusiker und keine Hobbymusiker. Wir benötigen mehr Professionalität, mehr Leidenschaft und Engagement und verstärkt Verantwortungsbewusstsein, um diese Rollen sinnvoll zu leben.
Wieso ist Bruce Springsteen als Musiker so erfolgreich? Wieso schafft er dies seit über 40 Jahren? Weil er eine begnadete Führungskraft ist. Er hat nicht nur das Talent als Musiker, nein, er ist auch als Führungskraft sehr talentiert. Als begnadeter Künstler erfüllt Bruce Springsteen ebenso sehr viele Kriterien, die Führungskräfte heutzutage erfolgreich machen. Ob er sich dessen bewusst ist? Ja, ist er. In zahlreichen Interviews hat er schon oft davon erzählt, wie er sich, seine Band und seine Crew führt. Und eins zeigt sich sowohl aus der Geschichte Springsteens als auch aus meiner langjährigen Erfahrung als Führungskraft, als Trainer und als Berater - um wirklich eine erfolgreiche2 Führungskraft zu sein, bedarf es neben vielen erlernbaren Fähigkeiten eben auch Talent. Auch wenn viele andere Trainer behaupten, »jeder kann führen«, bin ich der Meinung, dass wir diese wichtige Rolle differenzierter betrachten sollten.
Ich bin sogar der Meinung, die Aussage vieler Kollegen ist schlichtweg falsch. Nicht jeder sollte Führungskraft werden, genauso wie nicht jeder ein guter Kellner, Trainer oder Pfarrer werden kann. Sie haben sicherlich auch schon den Unterschied erlebt, wenn Sie im Restaurant von einem Kellner bedient wurden, der diesen Job zum einen wirklich liebt und zum anderen auch das Talent im Umgang mit Menschen mit sich bringt. Andererseits haben Sie sicher auch schon Kellner erlebt, die Sie kein zweites Mal erleben möchten. Oder? Sie haben in der Kirche sicherlich ebenfalls Predigen gehört, die Sie begeistert haben, und bei anderen sind Sie eingeschlafen. Sie hatten als Schüler mit Lehrern zu tun, auf die Sie sich morgens beim Frühstück schon gefreut haben. Diese Liste könnte unermüdlich fortgeführt werden. Sie erleben einen großen Unterschied zwischen »jemand kann etwas« und »jemand kann etwas und hat Talent dazu«. Punkt. Das ist so. Leider wird dieser Umstand in den meisten Unternehmen nicht beachtet. Menschen erhalten Rollen, für die sie einfach nicht geschaffen sind. Die sie zwar einigermaßen erfüllen können, aber sie entwickeln kein Herzblut dafür. Und gerade in der Führungsrolle ist Herzblut ein wichtiger Faktor, um Mitarbeiter zu begeistern, um hohe Ziele zu erreichen und täglich als Vorbild erlebbar zu sein. Talent ist in der Führung eine wichtige Voraussetzung. Bei einem meiner Kunden gab es immer wieder die Diskussion, wieso bestimmte Führungskräfte dies oder das nicht tun. Die Antwort ist immer dieselbe: Weil diese Menschen darauf keine Lust haben. Und warum haben sie keine Lust? Weil sie kein Talent dafür besitzen und deswegen jeden Tag andere Aktivitäten bevorzugen. Und welche bevorzugen sie? Die, für die sie ein Talent besitzen und die ihnen Freude bringen.
Sie werden in der Literatur, in Wikipedia oder in den Suchmaschinen eine große Anzahl an Definitionen dazu finden. Meine ist sehr kurzgehalten:
Talente können in den unterschiedlichsten Bereichen auftreten. Es kann ein musisches Talent sein, ein buchhalterisches, ein kommunikatives, ein organisatorisches, ein ordnendes, ein strukturierendes, ein integrierendes, ein weitsichtiges, ein kreatives usw. Führen Sie die Liste gerne fort. Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus besitzt jeder Mensch mehrere außerordentliche Fähigkeiten. Finden Sie Ihre und gleichen Sie diese bzgl. den Anforderungen der Führungsrolle gründlich ab. Es lohnt sich für Sie, Ihre Mitarbeiter und Ihr Unternehmen. Dabei muss der Begriff »Talent« vom Begriff der »Stärke« klar getrennt werden. Stärken sind Fähigkeiten, die ein Mensch gut kann. Unabhängig, ob er dabei Spaß und Freude empfindet. Er kann es einfach sehr gut. Ich zum Beispiel bin ein sehr strukturierter Mensch. Meine IT-Dokumente sind kleinlichst sortiert und in der Cloud abgelegt. Wenn einer meiner Mitarbeiter die Daten falsch ablegt, gibt es ein Feedbackgespräch. Ich kann Ihnen ad hoc den Speicherpfad meiner Dokumente sagen, da dieser immer gleich ist. Mein Schreibtisch ist jeden Tag ordentlich aufgeräumt. Talent oder Stärke? Was glauben Sie? Die Lösung lautet: Stärke. Ich habe es über zahlreiche Trainings gelernt, feile selbst regelmäßig daran, noch effizienter zu werden, ABER: Es macht mir keinen Spaß! Am liebsten würde ich im Büro Chaos haben. Lassen Sie mich stattdessen in Ihr Unternehmen und ich finde Ihnen in kürzester Zeit Ihre Probleme und Verbesserungspotenziale. Immer. Und das Großartige daran ist, wenn ich morgens aufstehe, freue ich mich schon auf diese Art von Aufträgen. Was ist davon jetzt Stärke und was Talent?
Grundsätzlich wünsche ich jedem Menschen einen Job, in dem er seine Talente einsetzen kann und seine Talente von Nutzen sind. Bezogen auf Führungsarbeit ist vorab zu klären, ob Sie in der Führungsrolle einen (reinen) Manager benötigen oder eine Person, die auch Mitarbeiter begeistern und zu etwas Großem führen kann. Sind überwiegend Tätigkeiten zu delegieren, nachzuverfolgen und in regelmäßigen Abständen Feedback zur Sache zu geben, dann kann dies wirklich nahezu jeder. Die Grundtalente reichen dafür aus. Da stimme ich vielen Trainern und Beratern zu. Bedarf es allerdings jemandem, der seine Mitarbeiter fordert, fördert, sowohl menschlich als auch sachlich weiterentwickelt, große Ziele erreicht, Veränderungen im Team erfolgreich umsetzt, Teams neu ausrichten oder neue Prozesse einführen muss, dann kann das definitiv nicht jeder. Jetzt bedarf es viel mehr als nur bestimmter Grundfähigkeiten. Jetzt bedarf es einer Person, die andere Talente besitzt. Einen Menschen, der gerne kommuniziert, sich mit anderen Menschen auseinandersetzt, Konflikte und Motivationen analysieren will. Einen Menschen, der tagtäglich Herausforderungen und Veränderungen liebt. Jemanden, der agil (das heutige Zauberwort!) denken will und auch denken kann. Jemanden, der - wie heißt es so schön - Dinge anpackt und motivierend umsetzt. Sie sehen, jetzt benötigt diese Führungskraft ergänzende Fähigkeiten, die eben nicht jeder Mensch vorweist und erlernen kann. Viele Unternehmen unterschätzen allerdings leider auch heute noch immer das Thema »Auswahl einer Führungskraft«. Viele Personalabteilungen wissen entweder nicht, wie diese Auswahl heutzutage gestaltet werden sollte oder sie...
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