Schweitzer Fachinformationen
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Eine teuflisch grinsende Clownsmaske auf dem Bett, ein toter Vogel im Rucksack und unheimliche Schatten, die sie verfolgen. Seit Ella eines Nachts auf dem Nachhauseweg von einem maskierten Mann angegriffen wurde, lebt sie in ständiger Angst vor einem weiteren Überfall. Doch nicht nur Ella steht auf der Liste des Unbekannten. Als zwei Mädchen verschwinden und eine Leiche geborgen wird, spitzt sich die Situation dramatisch zu. Mehr als jemals zuvor benötigt Ella den Beistand ihres Schwarms Jenson, denn nur in seinen starken Armen fühlt sie sich sicher. Aber der Killer spielt ein ausgeklügeltes Spiel ... Nach »Deadly Ever After« der neue sexy Thriller von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Jennifer L. Armentrout! »Ich liebe die prickelnd-explosive Mischung von Romanen, die Romantik und Verbrechen verbinden!« Jennifer L. Armentrout über »Deadly Ever After« und »The Dead List«
Heute
1
Die Sterne glühten am Himmel wie kleine Strandfackeln und warfen winzige Lichtpunkte auf das dunkle Feld, das an die gepflegte Rasenfläche angrenzte. Ich kratzte an dem Etikett der Flasche in meiner Hand herum, legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen, als eine warme Sommerbrise über mein Gesicht glitt. Das trockene, raue Gras kitzelte an meinen nackten Beinen. Wahrscheinlich saß ich in der Nähe eines Feuerameisen-Hügels und war kurz davor, bei lebendigem Leib gefressen zu werden. Aber das war mir egal.
In weniger als achtundvierzig Stunden würde mein letztes Jahr an der Highschool beginnen. Nächstes Jahr um diese Zeit würde ich nicht mehr zu den Sternen starren, sondern zu den blinkenden Lichtern der Stadt an der Universität von Maryland.
Ich war so was von fertig mit diesem Ort.
»Ella, was, verdammt noch mal, tust du da?«
Ich zuckte beim Klang von Lindsey Roachs Stimme zusammen und verdrehte den Oberkörper. Sie stand hinter mir, zwei Bierflaschen in den Händen.
»Trinkst du heute Abend beidhändig?«, fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen. »Hardcore, Linds.«
Sie lachte, dann ließ sie sich neben mich sinken und zog die langen Beine unter den Körper. Sie gab mir eine der Flaschen und rümpfte die Nase. »Na ja, nein. Ich bin keines der Mädchen, das sich auf Brocks Party betrinkt, sich der Kleidung entledigt und anschließend in den Pool springt . unter anderem.«
Ich öffnete den Mund.
Linds hob eine Hand und brachte mich so zum Schweigen. »Ich will nicht unken, aber du weißt, was abgehen wird. Es passiert jedes Jahr. Eine der kichernden Tussen dahinten wird sich nackig machen und der Welt, Gott und wer weiß, wem noch, ihre Möpse präsentieren.«
Meine Mundwinkel zuckten. Linds und ich waren seit dem ersten Jahr der Highschool beste Freundinnen, genau genommen seitdem wir zusammen an einem Sozialkundeprojekt gearbeitet hatten. Sie vertrat ihre Meinung schon immer um einiges offener als ich. Man konnte Linds eigentlich nicht hübsch nennen. Nicht mit ihrem lockigen, schwarzen Haar, das einfach immer perfekt aussah, egal, ob sie es zu einem hohen Pferdeschwanz band oder offen über ihren Rücken fallen ließ. Hübsch war auch nicht das Wort, mit dem ich ihre makellose braune Haut, die Katzenaugen oder die vollen Lippen beschrieben hätte.
Nein. Linds besaß die Art von Schönheit, die einen dazu brachte, sie hassen zu wollen, vor allem dann, wenn sie einen Bikini trug.
Sie war atemberaubend.
»Erinnerst du dich an letztes Jahr?« Sie nahm einen Schluck und stellte die Flasche dann auf dem Saum ihrer Jeansshorts ab. »Wie Vee Barton sich ausgezogen und auf dem Sprungbrett ein Tänzchen hingelegt hat? Also, eigentlich auf dem Sprungbrett in sich zusammengesackt ist?«
Ich verzog das Gesicht, weil ich mich natürlich an diesen Vorfall erinnerte. Nicht, weil Vee das getan hatte, sondern wegen der ganzen Aufregung hinterher. Aber so was passierte seit dem zweiten Jahr der Highschool in regelmäßigen Abständen. Die Partys, die Brock Cochran am Wochenende vor Schulbeginn schmiss, waren für die Schülerschaft quasi zu einem zweiten Springbreak geworden. Sie waren berüchtigt. Seine Eltern waren samstagsabends nie zu Hause, und sein älterer Bruder besorgte den Alkohol in jedweder Form und Farbe. Und immer tat irgendwer etwas, was er oder sie das gesamte nächste Schuljahr bitterlich bereute.
Mein Lächeln verblasste wie das Licht der Sommersonne, als ich meine Beine ausstreckte. Ich warf einen Blick zu Linds. Im silbrigen Mondlicht konnte ich erkennen, dass auch sie nicht mehr lächelte.
Sie biss sich auf die Unterlippe. »Ich habe gehört, dass die Polizei immer noch denkt, sie wäre weggelaufen.«
Ich wackelte mit den Zehen und richtete den Blick erneut in den Himmel. Alle wollten glauben, dass Vee weggelaufen war. Die anderen Möglichkeiten waren zu beängstigend und scheußlich, aber als sie vor zwei Wochen verschwunden war, war ihre Familie ins Fernsehen gegangen und hatte sie angefleht zurückzukommen. Es war allgemein bekannt - wie es in kleinen Städten oft der Fall war -, dass ihre gesamten persönlichen Gegenstände noch da waren.
Wer lief denn ohne Geld, Ausweis oder Wechselkleidung weg?
Ohne sein Handy?
Das ergab keinen Sinn.
Linds nahm einen Schluck Bier, und ich zwang mich, an etwas anderes zu denken. Ich hatte Vee nie nahegestanden, aber was auch immer mit ihr passiert war, ließ mir keine Ruhe.
Unser Schweigen ließ das nervige Zirpen der Grillen in der Stille noch lauter wirken. Ich hasste Insekten. Jede Art von Insekten, außer den Marienkäfern. Die waren meiner Meinung nach in Ordnung. Außerdem krabbelte wahrscheinlich eine Stinkwanze auf mir herum, denn ich hatte vor wenigen Sekunden eine gehört. Nichts ließ mich schneller austicken als eines dieser archaisch aussehenden Monster. Und sie waren überall. Sie waren über West Virginia hereingebrochen wie eine biblische Plage und hatten auch die Stadt bevölkert. Insekten waren sinnlos. Bestäubung war mir egal. Diese Viecher konnten mich mal gernhaben und .
»Ist das zu fassen?«, sagte Linds und riss mich damit aus meinen dunklen Überlegungen. Damit verhinderte sie, dass ich aus dem Gras aufspringen und schreiend ins nächste Gebäude rennen konnte. »Unser letztes Jahr an der Highschool bricht an. Endlich.«
Mein Lächeln kehrte zurück, und ein albernes Flattern breitete sich in meiner Brust aus. Das letzte Jahr war eine große Sache. Mal abgesehen davon, dass ich mit den Kursen kaum Mühe haben würde, war ich bereit, Martinsburg endlich zu verlassen. Ich hätte mich noch weiter entfernen können als bis zur Universität von Maryland, aber für den Moment würde es reichen. Mein Magen verkrampfte sich. Ein Teil von mir war glücklich, ein anderer fühlte sich an wie ein Ballon, den man losgelassen hatte und der unkontrolliert gen Himmel trudelte.
Ich zog eine Grimasse, als ich auf die zwei Bierflaschen neben mir starrte. Gott, ich musste mehr trinken. Oder weniger. Wahrscheinlich weniger.
Linds ließ ihren Kopf auf meine Schulter sinken, und ich lehnte mich an sie. Ihre kühle Bierflasche drückte sich gegen mein Bein.
»Aber deine Pläne stinken zum Himmel. Du gehst nicht auf die WVU. Was soll ich ohne dich nur machen?«
»Noch mehr reden, als du es sowieso schon tust?« Ich lachte, als sie sich in gespieltem Entsetzen aufrichtete. »Du kommst schon klar. Und wir werden uns jedes zweite Wochenende besuchen, schon vergessen? Und dann gibt es noch die Ferien, in denen wir beide nach Hause kommen.«
»Ich weiß. Und weißt du, was ich noch weiß? Du wirst einen neuen Kerl finden und dich nicht mal mehr an Gavins Namen erinnern. Du wirst sagen: Gavin wer? Wer ist dieses lahme Stück Kacke auf einem Kacketeller?«
»Kacketeller?« Ein Lachen stieg in meiner Kehle auf und hallte durch die Nachtluft. »Bist du betrunken?«
»Nö.« Sie stieß mich mit der Schulter an. »Weißt du, irgendwie bin ich überrascht, dass er nicht hier ist.«
»Er ist immer noch mit seinen Eltern im Strandurlaub. Er kommt erst morgen zurück.«
Ihre Mundwinkel sanken nach unten. »Redest du noch mit ihm?«
Auch wenn Linds es nicht glauben wollte, Gavin und ich hatten uns Ende Mai in gegenseitigem Einverständnis getrennt . überwiegend zumindest. Er hatte sich Dinge von unserer Beziehung gewünscht, die ich nicht hatte geben wollen. Er hatte deswegen kein Theater gemacht. Ehrlich, er schien fast ein wenig erleichtert, dass ich nicht so sehr auf ihn stand. Zumindest hatte ich mir das eingeredet. Gavin und ich kannten uns seit dem Kindergarten und waren schon seit Ewigkeiten beste Freunde. Wir waren fast zwei Jahre lang miteinander ausgegangen, und es hatte Spaß gemacht . und es war so einfach gewesen. Alles hatte sich gut angefühlt - und sogar ein wenig aufregend, wenn wir allein waren. Doch irgendwann hatten wir den Punkt erreicht, an dem ich das Gefühl gehabt hatte, unanständige Dinge mit meinem Bruder zu treiben.
Und das war einfach widerlich.
Dabei hatte ich gar keinen Bruder.
»Gavin und ich sind immer noch befreundet, Linds. Das weißt du.« Ich nahm einen Schluck aus der falschen Flasche und würgte, als warmes Bier durch meine Kehle rann. Eklig. »Und ich will gerade eigentlich mit gar niemandem ausgehen. Was hätte das für einen Sinn? Ich werde an die UM gehen.«
Linds sah zu den Sternen auf und verzog das Gesicht. »Weißt du, wer angeblich noch auf die UM gehen will?«
Ich zog eine Augenbraue hoch und wartete. Alle gingen auf die WVU, die West Virginia University, oder aufs Shepherd. Niemand ging auf die UM. Als Linds nicht antwortete, stieß ich sie mit dem Ellbogen an. »Wer?«
»Jensen Carver. Anscheinend will er auch auf die UM. Du könntest also mit ihm zusammenkommen.«
Ich starrte sie an, dann blinzelte ich ein paarmal. »Jensen? Ich glaube nicht, dass ich mit Jensen mehr als einen ganzen Satz gesprochen haben in . na ja, fast vier Jahren. Also weiß ich nicht, wieso es eine Rolle spielen sollte, dass er auf dasselbe College gehen will wie ich.«
»Gibt es einen besseren Zeitpunkt als jetzt, diesen einen Satz in zwei Sätze zu verwandeln? Und dann in ein wenig bow-chicka-wow-wow?« Sie kicherte, als ich sie entgeistert ansah. »Was?«
»Was? Er ist ein eingebildetes Arschloch!«
»Schhh«, sagte sie lachend und sah über die Schulter zurück. Schlecht über...
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