Marga goes Shopping
Die Ladenglocke erinnerte sie an den Pausengong des Internats, auf dem sie ihre Schulzeit verbracht hatte, ein etwas lasziver, dumpfer Dreiklang, der im Raum schwebte, bis Marga eingetreten war und die Tür sich hinter ihr geschlossen hatte. »Der Rest des Geschäfts wäre für die Backfische dieser Höheren-Töchter-Schule allerdings weniger geeignet«, dachte sie belustigt und sah sich um. Der Boden war mit einem dicken cremefarbenen Teppich ausgelegt, in schweren Eichenregalen, die hinter der gläsernen Ladentheke standen, stapelten sich kleinere und größere Papierschachteln, in der Thekenvitrine selbst waren die teuersten Stücke ausgestellt: Kaum zu tragende und noch weniger zu bezahlende Designerdessous aus goldenem Satin und Samt, mit Tausenden von winzigen Perlen bestickt oder grob aus Metall zurechtgehämmert. >Ich bin gespannt, ob sie dazu auch Keuschheitsgürtel aus Stahl anbieten<, ging es Marga durch den Kopf, als sie einige Schritte vortrat, um sich den Rest anzusehen.
Der Laden war für ein Wäschegeschäft, auch wenn es in einer so exklusiven Gegend lag, unverhältnismäßig groß, aber so verschachtelt, daß er intim und fast gemütlich wirkte. Die Umkleidekabinen waren einzeln im Raum verteilt, und an Dutzenden von Ständern hingen die Träume aus ungekämmter Seide und schillerndem Satin, Samt und Chiffon - Luxus pur. Wenige Kundinnen standen verteilt an den Regalen oder warteten vor den Kabinen. Das Dessousgeschäft sah von außen dezent und unspektakulär aus, wer hierher fand, hatte entweder von einer Freundin einen Tip bekommen oder sich zufällig verirrt.
Marga hatte vor, ihre Freundin Linda zu besuchen, die hier arbeitete, konnte sie aber nicht entdecken. Sie ließ ein winziges Bustier in psychedelischen Mustern durch die Hände gleiten, bei dem auf Höhe der Nippel der Stoff ausgespart war, und wollte gerade bei dem dazugehörigen Tanga, der ebenfalls an einer sehr dicken Stelle geöffnet war, nach dem Preis suchen, als sie eine Frauenstimme flüstern hörte: »Ein extravagantes und gleichzeitig komfortables Modell! Wenn du richtig feucht bist und ein Typ dir zwischen die Beine faßt, wird er sehr erstaunt sein, da habt ihr dann beide etwas davon, ich spreche da aus Erfahrung.«
Marga lachte, drehte sich um und küßte ihre Freundin kurz auf den Mund. »Berätst du alle Kundinnen so, Linda?«
»Weniger. Aber komm mal mit nach hinten, ich zeige dir etwas, das dir gefallen wird.«
Im anschließenden Teil des Ladens war die Beleuchtung mehr als nur dezent, weil das spärliche Licht aus dem Schaufenster nicht so weit reichte, es war geradezu schummrig. Sie öffnete eine der auf Hochglanz polierten Vitrinen und gab Marga ein schwarzes Schnürmieder, das die Brüste mit eingearbeiteten Stangen zu einem perfekten Dekolleté formen würde. »Mit langen schwarzen Spitzenstrümpfen sieht das super aus«, versprach Linda, und beide begannen zu lästern, wen aus ihrem Bekanntenkreis man damit wohl beglücken könnte.
In dem Moment öffnete sich eine unauffällige Tür in einer Ecke des Ladens, und ein großer Mann in dunkelblauem. Sakko betrat den Laden und sah zu ihnen herüber. Margas Freundin entschuldigte sich hastig und ging zu ihm. Marga hörte ihn leise mißbilligend reden und sah, wie er einer Verkäuferin ein paar Lackschuhe in die Hand drückte, die in einem geöffneten Karton auf dem Boden gestanden hatten. Sie packte sie ein und stieg dann auf eine kleine Leiter, um sie oben im Schrank zu verstauen. Das blaue Sakko sah sich kurz um und langte mit seiner Hand blitzschnell zwischen ihre leichtgeöffneten Schenkel. Als sie wieder auf dem Boden stand, hörte Marga ihn noch >Ein bißchen mehr Disziplin, Frau Weiß< sagen, während er fest die Hand auf eine Brust seiner Verkäuferin legte, dann war er wieder verschwunden.
Mit zornroten Flecken auf Wange und Stirn kam Linda zu Marga zurück und fauchte: »Wenn dieser Idiot nur endlich mal seine Grabscherei sein lassen könnte, ich kann ihn nicht mehr sehen.«
»Warum zeigst du ihn nicht an?«
»Weil ich den Job hier brauche, beim Chef beschwert habe ich mich schon, aber der sagt dann immer: >So schlimm wird es schon nicht sein, Frau Weiß, und Herr Wagner ist eine hervorragende Kraft.< Weißt du, früher ist bei uns jede Menge gestohlen worden, und weil die Sachen alle exklusiv und teuer sind, war das wirklich ein Problem, aber seitdem der da ist, geht kaum noch etwas an der Kasse vorbei. Allerdings sind seine Methoden auch alles andere als okay.«
Sie zeigte Marga mit einer unauffälligen Geste die Sicherheitskameras, die dezent in die Wände eingelassen waren, kaum zu bemerken für jemanden, der nicht direkt danach suchte. »Durch die Kameras sieht er genau in die Umkleidekabinen. Hinten in seinem Büro sitzt er und spannt, wie die Mädels in die schärfsten Dessous steigen, und geilt sich daran auf. Da entgeht ihm natürlich nicht, wenn eine mal aus Versehen etwas anbehält, und bei der Erfolgsquote wird der Chef wohl kaum auf ihn verzichten wollen. Neulich hat er zu mir gesagt: >Linda, wenn Sie mit einem derartig hochqualifizierten Mitarbeiter nicht klarkommen, muß es doch auch an Ihnen liegen<. Die anderen Verkäuferinnen beschweren sich natürlich auch nicht, weil sie wissen, wie er mich abgefertigt hat. Es ist echt zum Kotzen.«
Marga überlegte einen Moment, lächelte dann geheimnisvoll und hatte es plötzlich sehr eilig, sich zu verabschieden. Die Freundin sah ihr einen Moment nach, zuckte dann mit den Schultern und bediente eine andere Kundin.
Ein paar Tage später betrat Marga wieder das Dessousfachgeschäft.
Den dezenten Trench vom letzten Besuch hatte sie gegen eine rote Lederjacke getauscht, die langen Beine steckten in hochhackigen Stiefelletten, und ihren dunkelbraunen Pagenkopf hatte sie unter einer schwarzen Lockenperücke versteckt. Linda mußte sich beherrschen, um nicht laut loszulachen. »Ist das dein neues Outfit? Aber der französische Tanga neulich war dir zu gewagt, ja?«
»Wollen wir doch mal sehen, ob sich dein notgeiler Herr Detektiv nicht beeindrucken läßt«, zischte Marga. »Und jetzt zeig mir etwas wirklich Gewagtes.«
Mit dem Arm voll Lederkorsagen, Spitzenbodies und durchsichtigen Tangas schließt Marga die Tür der Ankleidekabine hinter sich. »Eigentlich müßte es hier Auskleidekabine heißen«, grinst sie, denn genau das ist es ja hier. Und wie sie sich ausziehen würde. Das goldgerahmte Schild >Bei der Anprobe von Slips und Bodies Unterwäsche bitte anlassen< übersieht sie großzügig. Sie hängt die Ware an den Haken und schaut genau dahin, wo sie die Kamera vermutet. Ein winziges, kaum sichtbares rotes Blinken verrät ihr, daß die Linse betriebsbereit ist. >Mal sehen, wie betriebsbereit dieser Typ bald sein wird<, denkt sie und gibt sich Mühe, sich nichts anmerken zu lassen.
Sie läßt die rote Jacke von ihren Schultern gleiten und knöpft sich dann unendlich langsam die Bluse auf. Sie trägt nichts darunter und umfaßt, als sie die Bluse achtlos auf den Stuhl neben sich gelegt hat, mit beiden Händen ihre vollen Brüste und massiert sie mit geschlossenen Augen. Dann beugt sie sich zu einer der drei Spiegelwände vor und preßt den Busen gegen das kalte Material. Sofort stellen sich die Spitzen auf, und Marga nimmt eine zwischen zwei Fingerkuppen und drückt sie ganz vorsichtig. Nachdem sie sich den Minirock über den Po geschoben und mit der Fußspitze beiseite gekickt hat, kommt ihr eine Idee. Sie dreht sich mit dem Rücken zur Kamera, schlüpft aus dem Slip und stellt einen Fuß auf die Ablage des Spiegels, schließlich beugt sie sich weit nach vorne und beginnt, sich die Stiefeletten aufzuschnüren.
Der Detektiv sitzt schon geraume Zeit vor einem seiner Monitore und starrt auf die dunkelhaarige Frau, die sich so langsam auszieht, als wäre sie nicht hier, um Wäsche anzuprobieren, sondern um sich eine heiße Pause beim Einkaufsbummel zu gönnen. Er schluckt schwer und hofft, daß es wirklich soweit kommen wird. Als sie sich von ihm abwendet und ihm dann den nackten Po entgegenstreckt, stößt er seine Kaffeetasse um und legt sich die Hand auf den Reißverschluß. Er sieht durch die weitgeöffneten Schenkel die Brüste der Frau, die sich leicht bewegen, während sie immer noch an den Schnüren der Stiefel herumhantiert. Wäre es heller und gäbe die Kamera ein schärferes Bild, könnte er die sicherlich pechschwarze Möse der Frau sehen, und er stellt sich vor, wie er über diesen perfekt gerundeten Po streicht und dann zwischen ihre Beine langt, wo es heiß und offen sein würde, und sein Schwanz zuckt heftig. Aber er kann doch nicht hier im Büro, wenn jetzt eine der Verkäuferinnen hereinkäme . und so sitzt er weiter an seinem Monitor, hat die anderen ganz vergessen und sieht der Frau zu.
Marga ist aus ihren Stiefeln gestiegen und hat sich wieder dem Spiegel zugewandt. Locker spreizt sie die Beine, mittlerweile macht es ihr wirklich Spaß, und sie knickt leicht in den Knien ein und streichelt ihr Schamhaar, das tatsächlich so feucht ist, wie es ihr ihre Freundin bei dem französischen Tanga prophezeit hatte. Dann unterbricht sie aber und nimmt eines der Dessous vom Haken. Es ist ein sündhaft teurer Büstenhalter aus Spitze, sie schließt die Druckknöpfe am Rücken und zieht ihn dann über, faßt noch einmal in jedes Körbchen, um ihre Brüste in die richtige Position zu legen, und betrachtet sich dann im Spiegel. Sehr hübsch, so einen hatte sie schon lange haben wollen. Das nächste ist der transparente Slip, unter dem...