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1825 und 1826 (S. 7) [Andersens früheste und in Bruchstücken erhaltene Tagebuchaufzeichnungen stammen aus seiner Zeit an der Lateinschule von Slagelse. Dort war er am 26.10.1822 angekommen, um, unterstützt und vermittelt durch Jonas Collin, seine Bildungslücken auszufüllen und einen höheren Schulabschluß nachzuholen.] […] Montag [19. September 1825]. Gott! Gott! Dein Wille geschehe, gib mir Lohn nach dem Fleiß des Jahres, nicht mehr! – (Gott weiß, was das Schicksal gebracht hat, wenn das Blatt sich wendet.) Unglücklicher! – Schnitt erbärmlich ab in Latein, du kommst nicht in die vierte Klasse der Schule, Handwerker oder eine Leiche, das wird deine Bestimmung sein. Gott, Gott, bist du wirklich gegenwärtig? – Aber noch »sei dein Name gelobt«! – Schnitt in lateinischer Grammatik besser ab, vielleicht ein Gut. Auch Gut in Deutsch. – Ich fasse deinen Willen nicht, Vater, o laß mich doch die Hoffnung nicht verlieren, daß du alles lenkst, gib mir Mut, damit ich meinem Schicksal entgegengehe, ich sehe es, o Gott ! Ade, alle meine Hoffnungen und Träume, ja, es waren nur Träume, o hätte ich doch Mut! – Tod, du bist nicht so entsetzlich. – Warum mußte mich der Rektor gerade im Schlechten hören, o Gott! – Wer im Schweiße seines Angesichts arbeitet, ist glücklicher als jener Mann, der es in einer sogenannten höheren Sphäre tut, ihm ahnt nichts Besseres, Nahrung und Auskommen gilt sein ganzes Wirken, mechanisch gleitet ihm die Arbeit dahin, ein unbedeutender Spaß ist für ihn eine Himmelsfreude, während der andere gegen ein Meer von Schwierigkeiten und Hindernissen kämpft, verleumdet und heruntergemacht wird. Mit einem höheren Gefühl begabt, bricht ihm das Herz. – Oh, warum bin ich so weit gekommen, warum bin ich so hoch gestiegen, unbemerkt bin ich nicht mehr, und nun sinke ich. O Wahnsinn, friß dich in mein Hirn hinein,daß ich mein eignes Dasein vergessen darf, Wesen, dessen rechten Namen ich nicht weiß, gib meiner Seele Mut, um sich loszureißen, schwelle, Herz, bis du zerreißt! – Ha, schwülstiger Narr! – Befriedige deine Lüste die wenigen Augenblicke, da du es kannst, ein Schicksal lenkt alles, was geschehen soll, geschieht gleichwohl! – Gott, ich könnte groß werden, von meinen Mitmenschen geachtet Freude schaffen, dorthin wand sich der Weg schon empor, Engel könnte ich werden, Engel oder Teufel muß ich werden, die Waagschale schwankt – Gott, du selbst bestimmst des Verzweifelten Los. – Warum rafft es manch einen Familienvater, manch einen tüchtigen Mann und geliebten Burschen dahin, und ich soll leben, ich, der ich den Tod wünsche, ja, schick ihn mir, selbst dann, wenn meine Zukunft nicht finster werden sollte, ist er mir lieber, das Leben ohne Hoffnung ist eine Hölle, meine Kameraden steigen zu sehen, während ich sinke, aus dem Kreis der Gebildeten gerissen zu werden, o Gott, nein, das ist zu hart ! Dienstag [20. September]. Was könnte ich werden? Und was werde ich. Meine starke Phantasie bringt mich nun ins Irrenhaus, mein heftiges Gefühl macht mich zum Selbstmörder, früher hätten mich beide vereint zu einem großen Dichter gemacht. O Gott, sind deine Wege wirklich auch hienieden? – Vergib mir, Gott, ich bin undankbar, du hast mir so unsagbar viel Gutes erwiesen, o vergib als Gott und hilf mir weiterhin. – Gott! Bei bei meiner ewigen Ruhe verspreche ich dir, im Herzen nie wieder an deiner Vaterhand zu zweifeln, wenn ich diesmal in die 4. und nach Helsingør komme.) […] Dienstag [27. September]. Alles wird von Gott gelenkt, es gibt ein Schicksal, der Mensch ist frei, wie das Pferd auf einer Felseninsel, frei kann es sich auf dieser Insel tummeln, jedoch in bestimmten Grenzen, weiter kann es nicht !
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