Schweitzer Fachinformationen
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»Ich habe schon alles für das Picknick geplant«, erklärte Marie. »Es gibt Pizzaschnecken, selbst gemachten Kichererbsen-Dip, Nudelsalat mit getrockneten Tomaten und Mozzarella, Gemüse-Spieße, Eistee und zwei unterschiedliche Sorten Muffins.«
»Wow, das klingt fantastisch!«, entfuhr es Franzi. »Schade, dass wir nicht eingeladen sind, Kim.«
Kim nickte konzentriert. Sie näherte sich mit einem Tablett, das mit Wassermelonenscheiben, Eiswürfeln und Saftschorle beladen war. Vorsichtig stellte sie es auf der umgedrehten Holzkiste ab, die als Tisch diente. Kim hatte ihre beiden besten Freundinnen Franzi und Marie an diesem sommerlichen Augustnachmittag zu sich eingeladen. Im Garten hatte sie dafür einen Outdoor-Teppich ausgebreitet, auf dem sie zahlreiche gemütliche Kissen drapiert und in die Mitte die umgedrehte Holzkiste gestellt hatte. Das sattgrüne Laub der Bäume über ihnen schützte sie vor der Sonne. Einige Sonnensprenkel schafften es dennoch durch das Blätterdach und tanzten über die Gesichter der Freundinnen.
Marie war glücklich, diesen Nachmittag mit Kim und Franzi verbringen zu können. So entspannt hatten sie es in diesen Sommerferien schon länger nicht mehr gehabt. Kim hatte Liebeskummer, sogar doppelten Liebeskummer. Sie und ihr Freund David waren seit Kurzem nicht mehr zusammen und das tat noch weh, und außerdem hatte Kim heftiges Herzklopfen, wenn sie Zeit mit ihrer Freundin Camilla verbrachte. Oder an sie dachte. Doch Camilla wusste nichts davon. Weil Kim große Gefühle lieber mit sich selbst ausmachte und sich dafür hinter einem Bücherstapel vergrub, hatten es Marie und Franzi schwer, an sie heranzukommen. Außerdem hatte Franzi selbst so viel um die Ohren. Marie war froh, dass Franzi heute überhaupt hatte kommen können. Auf dem Hof von Familie Winkler gab es zurzeit alle Hände voll zu tun. Franzi hatte zur Entlastung ihrer Eltern bei ihrem Vater in der Tierarztpraxis ausgeholfen und war auch im Hofcafé ihrer Mutter eingesprungen, die in diesem Sommer erstmals nicht genügend Mitarbeitende gefunden hatte. Weil das schöne Hofcafé und Frau Winklers leckere Kuchen und Torten aber so beliebt in der Stadt und darüber hinaus waren, sollte es trotzdem unbedingt geöffnet bleiben. Franzi und ihre Geschwister unterstützten ihre Mutter tatkräftig, aber Franzi war anzumerken, dass das alles ganz schön viel war. Damit sie überhaupt Zeit mit ihrer Freundin verbringen konnte, hatte Marie ebenfalls am Wochenende im Hofcafé geholfen.
Fast hatte sie ein schlechtes Gewissen, dass ihr größtes Problem aktuell die Planung des Jahrestages von ihr und ihrem Freund Holger war, der übernächste Woche sein würde. Außer dem köstlichen Picknick plante sie einen Besuch der Sternwarte im Jakobipark. Das hatte sich Holger vor einigen Wochen gewünscht und glücklicherweise hatte sich Marie daran erinnert und es direkt in ihre Planungen aufgenommen.
»Marie?« Franzi und Kim schauten sie fragend an.
Marie schüttelte sich. »Ähm, habt ihr was gesagt?«, fragte sie und fuhr sich über die Stirn. »Ich habe wohl geträumt.«
»Kommt mir auch so vor«, meinte Kim lachend. »Ich habe dich mehrmals gefragt, ob du auch ein Stück Melone möchtest.« Sie reichte Marie eine Melonenscheibe und ließ sie im nächsten Moment vor Schreck fallen. Aus dem Haus von Familie Jülich war ein Schrei gedrungen. »Das war Mama!«, stieß Kim hervor und lief ins Haus. Marie und Franzi sprangen von ihren Sitzkissen auf und folgten Kim.
Kim stürmte durch die offen stehende Terrassentür. »Mama, Papa?« Keine Antwort.
Marie wurde heiß und kalt. Hoffentlich war nichts passiert!
Kim lief weiter und blieb in der Küche stehen. Dort lehnten ihre Eltern an der Arbeitsplatte, Kims Mutter hielt einen geöffneten Brief in der Hand. Es sah nicht so aus, als wäre etwas passiert, bemerkte Marie sofort. Im Gegenteil wirkten Kims Eltern sogar gelöst und fröhlich!
»Wer hat geschrien?«, japste Kim.
Herr und Frau Jülich blickten ihre Tochter betreten an. »Das war ich«, sagte Frau Jülich kleinlaut.
»Wir haben etwas gewonnen, also ich, aber für uns!«, verkündete Herr Jülich strahlend.
Kim stöhnte. »Ich dachte, es ist etwas Schlimmes passiert. Das ist doch kein Grund, so zu schreien.«
»Was habt ihr denn gewonnen?«, wollte Franzi wissen.
»Eine Reise«, sagte Herr Jülich. »Ich habe beim Sommerkreuzworträtsel der Zeitung den Hauptpreis gewonnen.«
»Dann finde ich einen Überraschungsschrei okay«, meinte Kim grinsend. »Wohin denn? Und nur für euch beide?«
Kims Vater erklärte, dass das Reiseziel unbekannt war. Vier Personen durften an der Überraschungsreise teilnehmen, die schon übernächste Woche sein würde.
»Aber wer fährt denn dann hin?«, wollte Kim wissen. Ihre Brüder Ben und Lukas waren im Fußball-Ferienlager, also waren sie nur zu dritt. Es wäre schade, einen Platz verfallen zu lassen. Das fanden auch Kims Eltern, darum wollten sie bei der Tageszeitung nachfragen, ob die Personenanzahl auf fünf erhöht werden könnte.
»Wollt ihr Lukas und Ben also vorzeitig aus dem Ferienlager abholen?«, fragte Kim.
Frau Jülich schüttelte den Kopf. »Wir wollten euch fragen, Marie und Franzi, ob ihr Zeit und Lust habt, mitzukommen.«
»Wie aufregend, wohin geht die Reise wohl?«, fragte Kim und biss in ihr Melonenstück. Die drei Freundinnen saßen wieder im Garten und waren begeistert von der Idee, zum Ferienende noch eine Reise zu machen.
»Ans Meer wäre toll«, schwärmte Franzi.
»Hoffentlich irgendwohin, wo es mindestens so warm ist wie hier«, wünschte sich Marie. Dann verdüsterte sich ihr Gesichtsausdruck. »Übernächste Woche, hat dein Vater gesagt, oder, Kim? Da ist doch der Jahrestag mit Holger!«
»Oh, schade!«, sagte Kim sofort.
»Möchtest du dann lieber nicht mitkommen? Vielleicht klappt es ja auch gar nicht, dass fünf Personen mitfahren können«, gab Franzi zu bedenken.
Genau in diesem Moment erschien Herr Jülich auf der Terrasse und rief den Mädchen zu, dass sie die Reise zu fünft antreten konnten.
Marie rang mit sich. Natürlich hatte sie sich auf den Jahrestag gefreut und schon alles geplant. Auch Holger war bereits gespannt, was für eine Überraschung Marie sich ausgedacht hatte. Aber andererseits war das hier auch eine einmalige Gelegenheit. Wer wusste schon, wohin die Reise ging - Italien, Griechenland, Südfrankreich oder New York? Schon bei dem Gedanken an all die möglichen Reiseziele bekam sie Fernweh.
»Ich spreche mit Holger«, erklärte Marie. »Den Jahrestag können wir zwar nicht verschieben, aber das Picknick und den Besuch der Sternwarte können wir auch nachholen.«
Franzi und Kim jubelten. »Das wird toll!«, sagte Kim strahlend.
Doch Franzi dämpfte die Begeisterung. »Wir dürfen nicht vergessen, dass ich noch zu Hause fragen muss, ob ich mitkommen darf. Vielleicht gibt es übernächste Woche immer noch so viel zu tun, dass meine Eltern mich in der Praxis oder im Café brauchen.«
Marie musste natürlich auch noch ihren Vater und Tessa fragen, aber sie war sich sicher, dass die beiden nichts dagegen haben würden.
»Nehmen wir mal an, wir dürfen mitkommen«, sagte Marie und lehnte sich vor, »dann sollten wir das perfekte Reiseziel für uns manifestieren.«
»Mani-was?«, fragte Franzi verwirrt.
»Manifestieren«, wiederholte Marie. »Wenn wir drei dasselbe Ziel manifestieren, dann können wir vielleicht beeinflussen, dass die Reise wirklich dorthin geht.«
»Wie soll das gehen?«, wollte Kim wissen. »Das Reiseziel steht doch sicherlich längst fest. Wie sollen wir da etwas beeinflussen können? Und was soll dieses Manifestieren überhaupt sein?«
Marie erklärte, dass man beim Manifestieren Wünsche ans Universum schickt. »Es bedeutet, dass man sich etwas wünscht und ganz fest daran glaubt, dass dieser Wunsch in Erfüllung geht. Es kann alles sein, zum Beispiel gute Noten oder eben ein toller Urlaub. Wir müssen uns nur ganz genau vorstellen, wie gut wir uns an unserem Wunschurlaubsort fühlen, wie es dort aussieht, wie es riecht. Unsere positiven Gedanken ziehen die positiven Energien an, die die Erfüllung von Wünschen möglich machen.«
Begeistert blickte Marie ihre Freundinnen an. Die reagierten nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Kim starrte sie ungläubig an und Franzi prustete los.
»Dann brauchen wir ja keine Fälle mehr zu lösen!«, rief Franzi. »Wir müssen einfach nur ganz fest daran glauben, dass die Täterinnen und Täter von selbst zur Polizei gehen. Oder die Taten gar nicht erst begehen!«
Marie verdrehte die Augen. So war das natürlich nicht gemeint! Aber positives Denken half ihnen doch immer beim Lösen ihrer Fälle. Kim, Franzi und Marie waren nicht nur beste Freundinnen, sondern auch erfolgreiche Detektivinnen. Als Die drei !!! hatten sie schon über hundert knifflige Fälle gelöst.
Kim stimmte Franzi zu. »Marie, so funktioniert die Welt nicht, dass man immer nur ganz fest an etwas glauben muss, und dann passiert es.«
Marie winkte ab. Franzi und Kim verstanden davon einfach nichts und waren immer viel zu engstirnig. »Wenn euch komplett schnuppe ist, wohin unsere Reise geht - bitte schön«,...
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