Schweitzer Fachinformationen
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Ich beobachtete Aqua, die barfuß auf dem Sofa saß und die Knie an die Brust zog. »Mann, was ist nur aus der stolzen, entschlossenen Darkness aus der Hauptstadt geworden?«, fragte sie. »Sieh mich an. Erst gestern Nacht habe ich die Seelen auf dem Gemeindefriedhof der Stadt geläutert. So tue ich jeden Tag was für die Gesellschaft. Du solltest dir ein Beispiel an mir nehmen.«
Was wirklich passiert war: Aqua hatte ihr Versprechen an Wiz, regelmäßig den Friedhof zu läutern, vollkommen vergessen. Als dann vor Kurzem Gerüchte aufkamen, dass die Geister mehr Ärger als sonst verursachten, war sie hingeeilt, um sich darum zu kümmern.
Na ja. Es hatte keinen Sinn, das jetzt zu erwähnen. Es gab etwas anderes, das mich sehr viel mehr beschäftigte. »Was drückst du da an deinen Bauch?«
Aqua hatte eine Decke über den Knien, auf der ein kleines Ei lag. Wenn wir zusammen ausgingen, hatte sie ständig die Hand in der Tasche und spielte damit.
»Oooh, bist du etwa neugierig, Kazuma? Also schön, ich sag's dir. Hör zu und staune - das ist ein Drachenei!«
»Ein Drachenei?!«, riefen Megumin und ich gleichzeitig aus.
Aqua, die sehr selbstzufrieden wirkte, antwortete: »Neulich, als ich allein das Haus gehütet habe, kam dieser reisende Händler vorbei. Er hatte von uns gehört und war sehr beeindruckt. >Es ist eine Ehre, Sie zu treffen<, sagte er, >Ich suche nach Abenteurern wie Ihnen - von der Art, die aus einem Kampf gegen die Armee des Dämonenkönigs lebend hervorgeht. Von der Art, die der Gefahr ins Gesicht lacht und Tag und Nacht gegen den Dämonenkönig kämpft. Ich habe ein besonderes Geschenk für Sie.< Er meinte, wenn wir weiterhin gegen den Dämonenkönig kämpfen wollten, bräuchten wir zumindest einen Drachen, und ich fand, das ergab Sinn.«
Er hatte »von uns gehört«? Das klang extrem verdächtig. Ich hegte den dumpfen Verdacht, dass das, was er »gehört« hatte, mit unserem großen Haufen Geld zusammenhing.
Aqua faselte weiter über ihr Drachenei und war sich unserer finsteren Mienen gar nicht bewusst. »Also hör zu. Ich weiß, du bist ein weltfremder Idiot, Kazuma, also lass mich dich erleuchten. Dracheneier sind superschwer zu finden. Wenn denn mal eins auf dem Markt auftaucht, wird es sofort von irgendeinem Adeligen oder reichen Kerl weggeschnappt. Wenn jemand einen extra aufsucht, um es zu verkaufen, wie könnte man es da nicht kaufen? Wir reden hier von einem Drachenei. Ein Drache! Ist das nicht aufregend?«
Ich müsste lügen, würde ich behaupten, dass die Vorstellung nicht mein Interesse weckte, aber je mehr ich hörte, desto verdächtiger klang das alles. »Und für wie viel hast du dieses Ei gekauft?«, hakte ich nach.
»Du wirst es nicht glauben. Er meinte, alles, was ich hätte, wäre genug. Dracheneier kosten normalerweise mindestens hundert Millionen. Und weißt du, was er gesagt hat, als ich gefragt habe, warum er es so billig verkauft? Er sagte, dass mächtige Abenteurer im Gegensatz zu Adeligen und reichen Leuten, die sich nur Status erkaufen wollten, diesen Drachen so aufziehen könnten, dass er einen Beitrag im bevorstehenden Krieg gegen den Dämonenkönig leisten könnte!«
Sie wiegte das Ei liebevoll in ihren Armen. Mir wurde etwas schummrig. »Und du . hast es gekauft?«
»Natürlich. Ich hab ihm sogar schon einen Namen gegeben. Sein Name ist Kingsford Zeltmann. Und ich werde seine Mutter sein, ihr könnt also sicher sein, dass er eines Tages der Herrscher aller Drachen sein wird. Ihr könnt ihn Kaiser Zel nennen.«
Während Aqua sprach, hüllte sie das Ei in ein sanftes Licht. Nutzte sie Magie, um es warm zu halten? Oder beschleunigte eine Göttin so das Wachstum eines Wesens? Es spielte eigentlich keine Rolle, denn egal wie ich es betrachtete, es sah aus wie ein gewöhnliches Hühnerei.
»Jedenfalls«, sagte Aqua, »werde ich an keinen Quests teilnehmen, bis er geschlüpft ist. Ich kann den kleinen Kerl nicht aus den Augen lassen, könntest du mir also mein Abendessen bringen, Kazuma?«
In meinen Augen wäre ein Spiegelei die perfekte Beilage für das heute Abendessen.
3
»Okay, wir brechen dann auf. Tut mir leid, dich mit einer so albernen Aufgabe betrauen zu müssen, Megumin.«
»Schon gut. Wenn wir das nicht tun, wird Aqua nie wieder rausgehen, und ihr könnt sagen was ihr wollt, aber sie ist die Einzige, die mit diesem Dämon fertigwird.«
Es war der folgende Tag und ich ging mit Aqua und Darkness zu Wiz' Laden, Megumin blieb zu Hause.
Sie hatte ein Feuer im Kamin entfacht, obwohl es draußen ziemlich heiß war, hatte eine Decke davor ausgebreitet und hielt so Aquas Ei warm. Das war mein Zugeständnis an die Göttin, die sich rundheraus geweigert hatte, das Haus zu verlassen, solange sie sich damit beschäftigte, ihr Ei auszubrüten.
Die zwei und ich erreichten den niedlichen kleinen Magieladen, der etwas abseits der Hauptstraße lag.
Trotz der frühen Stunde hämmerte Aqua an die Tür. »Lass uns rein! Bitte! Komm schon - mach die Tür auf! Die Sonne scheint schon! Deine besten Kunden sind hier! Beeil dich und mach auf!« Es stimmte, wir waren definitiv Stammkunden hier.
Auf Aquas Krawall hin konnte man drinnen polternde Schritte hören, dann flog die Tür auf. »Gibt es keine Tageszeit, zu der du keinen Terror machst?! Bist du mal auf die Idee gekommen, dass du die Nachbarn störst? Du bist eine Bedrohung für die öffentliche Ordnung! Wir haben noch nicht geöffnet, und das dauert auch noch eine ganze Weile! Geh dir erst mal das Gesicht waschen und komm später wieder!«
Diese Schimpftirade kam von einem Teilzeitangestellten mit einer bizarren Maske - dem affektierten Dämon Vanir.
»Wir sind nicht als Kunden hier. Wir haben was anderes im Sinn«, schoss Aqua zurück. »Ihr seid immer so beschäftigt, wenn ihr geöffnet habt. Deshalb sind wir extra früh aufgestanden, um mit dir zu reden. Du solltest also dankbar sein. Komm schon, sag es. Sag danke!« Sie schnaubte triumphierend, nachdem sie den Dämon in die Schranken gewiesen hatte.
Tatsächlich machte der Laden derzeit sein Hauptgeschäft mit Gegenständen, die ich erfunden hatte, und er verdiente damit eine Menge Geld. Ich hatte mich ausbezahlen lassen und dafür die Rechte an meinem geistigen Eigentum verkauft. Egal wie viel Wiz' Laden also umsetzte, ich würde kein Geld mehr sehen. Trotzdem war ich als Erfinder stolz, dass meine Ideen so gut ankamen.
»Du bist berüchtigt dafür, Situationen nicht einschätzen zu können. Und deine Andeutung, dass du mir irgendeinen Gefallen getan haben könntest, gefällt mir gar nicht. Ich gehe davon aus, dass das Ganze noch eine Pointe hat. Aber wie dem auch sei, ich weiß, was ihr wollt. Der Neureiche will seine Belohnung. Kommt rein und wartet. Ich hol sie euch.«
Damit verschwand Vanir im Laden, aber Aqua klebte an ihm. »Sei dankbar! Du könntest sagen: >Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, einen wertlosen Dämon wie mich zu besuchen.< Na los, sag es!«
»Du erwartest von mir, so was Lächerliches zu sagen? Meine von all den Nachtschichten völlig erschöpfte Chefin schläft hinten, also sei leise! Wenn du weiter darauf bestehst, den Namen unseres Ladens mit deinen Albereien in den Dreck zu ziehen, belege ich dich mit einem Fluch, sodass Aloe aus deinem Hintern wächst!«
»Versuch's nur! Ein Fluch von einem Winzdämon wie dir hätte niemals eine Wirkung auf mich. Bist du dumm? Du hast gesagt, diese Maske sei dein wahrer Körper - aber ich schätze, da drin ist kein Platz für ein Gehirn!«
»Muwah ha ha ha ha ha ha! Muwah ha ha ha ha ha ha ha! Offensichtlich müssen wir das ein für alle Mal klären. Also schön, gehen wir nach draußen!«
Ich zerrte sie auseinander, als sie nach dem jeweils anderen zu schlagen begannen. »Okay, ihr müsst wirklich damit aufhören, jedes Mal zu kämpfen, wenn ihr euch auch nur anseht. Und überhaupt, wie war das? Warum macht Wiz dauernd Nachtschichten? Gibt es im Laden so viel zu tun?«
»Oh ja«, erwiderte Vanir. »Das Geld fliegt uns nur so zu. Wir verkaufen unsere Waren schneller, als wir sie produzieren können, daher kommt die Chefin weder zum Schlafen noch Essen, sondern steht den ganzen Tag im Laden, um dann nachts Nachschub zu produzieren. So geht das jetzt schon seit fast zwei Wochen. So langsam hat sie einen Punkt erreicht, an dem sie geistig labil wird. Völlig grundlos fängt sie an zu lachen oder bricht in Tränen aus. Sie ist nicht in der Lage, Kunden zu empfangen, daher habe ich sie zum Ausruhen verdonnert.«
»D. Du .« Ich konnte meinen Ohren kaum trauen.
Vanir kehrte mit einem prall gefüllten Sack zurück. »Ich habe mich gefragt: Wie schaffe ich es, eine Ladenbesitzerin, die sich unausweichlich in finanzielle Schwierigkeiten bringt, davon abzuhalten, wieder in die roten Zahlen zu stürzen? Ich habe sie beobachtet und festgestellt, wenn sie zu viel Freizeit hat, neigt sie dazu, unkluge Dinge zu tun. Also kam mir die Idee, sie vierundzwanzig Stunden am Tag beschäftigt zu halten, sodass sie nicht mal Zeit zum Essen hat - und ich muss sagen, es hat ziemlich gut funktioniert.«
Während er diese abscheulichen Kommentare von sich gab, reichte er mir den Sack. Wiz mochte eine unsterbliche Lich sein, aber er könnte sie doch wenigstens hin und wieder ausruhen lassen!
Hey . Wer war denn hier bitte die Ladenbesitzerin und wer der Angestellte?
»Übrigens«, wandte sich Vanir an Darkness. »Du, die du da die ganze Zeit nur rumstehst. Deren Körper...
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