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Wien ist für Studierende eine höchst attraktive Stadt, was zum einen an den zahlreichen Studienangeboten liegt, andererseits aber auch an der hohen Lebensqualität sowie den im internationalen Vergleich niedrigen Studiengebühren.
Mit neun Universitäten, sechs Privatuniversitäten, fünf Fachhochschulen, drei pädagogischen Hochschulen und fünf postgradualen Studienmöglichkeiten ist Wien der Standort mit den meisten Studierenden in Österreich. Zusätzlich zu den Universitäten und Akademien gibt hier auch fünf Fachhochschulen: Die Fachhochschule des bfi Wien, die Fachhochschule Technikum Wien, die Fachhochschule Campus Wien, die Fachhochschule der WKW und die Lauder Business School.1
Besonders viele Studierende zählt die Universität Wien, deren Hauptgebäude in der Innenstadt an der Ringstraße gelegen ist. Zahlreiche Institute dieser 1365 gegründeten Universität befinden sich im näheren Umfeld des Hauptgebäudes. Der zweitgrößte Universitätsstandort ist der 2013 eröffnete Campus der WU Wien im 2. Wiener Gemeindebezirk in unmittelbarer Nähe des Praters. Weiters sind auch die Technische Universität (TU) Wien, die Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), die Medizinische Universität Wien sowie zahlreiche andere Hochschulen wie beispielsweise die Akademie der Bildenden Künste Wien, die Universität für angewandte Kunst Wien und die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ausschlaggebend dafür, dass diese Stadt für Studierende aus dem In- und Ausland attraktiv ist: Im Sommersemester 2019 studierten hier 55% der internationalen Studierenden in Österreich, der Anteil internationaler Studierender an den Universitäten in Wien betrug 22%. Viele Inskribierte stammen aus den EU-Staaten Süd- und Osteuropas.2 Den größten Anteil machen jedoch Studierende aus Deutschland aus: Rund 14.000 Deutsche studieren in Wien alleine an öffentlichen Universitäten.3
Abb. 1: Hochschulstandorte und Studierende nach politischem Bezirk 4
Im Wintersemester 2019/20 lag die Zahl der in Wien immatrikulierten Studierenden bei rund 190.000, wobei diese Zahl in den letzten Jahrzehnten deutlich angestiegen ist.5 Seit den 1970er Jahren hat sich die Zahl der Studierenden in Österreich aufgrund der Reformen, die eine Öffnung und Demokratisierung der Universitäten mit sich brachten, mehr als verfünffacht. Immer mehr SchülerInnen konnten maturieren, zusätzlich stieg die Zahl der ausländischen Studierenden stark an.6 7 Seit 2014 ist jedoch ein leichtes Sinken der MaturantInnenzahlen zu beobachten, erst 2021/22 soll laut Universitätsbericht 2020 bzw. Hochschulprognose der Statistik Austria die Zahl von 2014 wieder erreicht werden.8 Für die Zeit danach wird sogar ein Steigen der MaturantInnenzahlen bis zum Schuljahr 2034/35 vorausgesehen - die Zahl der Personen im Maturaalter soll zwar weiterhin abnehmen, jedoch werden sich mehr junge Menschen für Ausbildungen mit Matura entscheiden, sodass der Anteil der MaturantInnen von etwa 43% in einem durchschnittlichen Altersjahrgang (Stand 2015) auf etwa 51% im Jahr 2035 steigen wird.9 Die Hochschulprognose der Statistik Austria sieht insgesamt einen deutlichen Anstieg der Studierendenzahlen bis zum Jahr 2035 voraus.10
Einer der Gründe für den jüngst stattgefundenen Rückgang der Studierendenzahlen an den öffentlichen Universitäten - besonders stark an der WU Wien - ist, dass für bestimmte Studienrichtungen Zugangsbeschränkungen eingeführt wurden. Die Zahl Studienplätze an den Fachhochschulen und privaten Universitäten ist in den letzten Jahren gestiegen, was auch dazu beigetragen haben dürfte, dass die Studierendenzahlen an den öffentlichen Universitäten gesunken sind.11
Eine Evaluierung des IHS (Institut für Höhere Studien) kam zum Ergebnis, dass es zwar seit Einführung der Studienbeschränkungen weniger Dropouts und eine höhere Prüfungsaktivität gibt, aber auch, dass in Studienrichtungen mit selektivem Aufnahmeverfahren wie Medizin oder Veterinärmedizin die Zahl der Studierenden aus nicht-akademischem Elternhaus gesunken ist.12 Auch seitens der ÖH (Österreichische Hochschüler_innenschaft) wird kritisiert, dass die neuen Zugangsbeschränkungen die soziale Durchmischung der Studierenden verringert. Die Aufnahmetests seien mit Kosten verbunden, auch Vorbereitungskurse seien oft teuer, womit für sozial Schwächere der Hochschulzugang erschwert werde.13
Was die Bevölkerungsentwicklung insgesamt betrifft, so kam es in den letzten Jahren in Städten wie Wien oder Berlin zu einem Anstieg der Einwohnerzahl, der zu einem enormen Druck auf den preisgünstigen Wohnungsmarkt geführt hat. Finanziell schwächere Studierende haben Schwierigkeiten, reguläre Mieten bezahlen zu können. Deshalb schätzen zahlreiche Immobilienexperten, dass der Markt für studentisches Wohnen in den nächsten Jahren kontinuierlich wachsen wird.14 Insbesonders die kostengünstigeren Heime von gemeinnützigen Betreibern leisten einen Beitrag zur Entlastung des Wohnungsmarktes.
Was die finanzielle Lage der Studierenden betrifft, so ist diese höchst unterschiedlich. Während einige über ein sehr hohes Budget verfügen, müssen andere äußerst knapp kalkulieren. Viele Studierende wohnen daher bei ihren Eltern, um sich die hohen Kosten für die Miete zu ersparen. Dies ist dann gut möglich, wenn sich dieses nicht allzu weit vom Studienort befindet und einen geeigneten Arbeitsbereich bietet. Oft wohnen Studierende auch deshalb weiterhin daheim, weil sie hier viel mehr Platz und Komfort vorfinden als in anderen Wohnformen und sie die elterliche Betreuung weiterhin genießen können. Wohngemeinschaften sind oftmals eine Alternative zum Wohnen im Studentenheim, aber auch hier fallen oft hohe Kosten an, nicht nur für die geteilte Miete, sondern es kommen auch noch die Betriebskosten, Kosten für den Internetanschluss etc. hinzu. Oftmals gibt es hier Probleme mit den Mitbewohnern, mit notwendigen Reparaturarbeiten etc. Für jene Studierende, die zu weit weg wohnen, soll jedoch ebenfalls ein leistbares und angenehmes studentisches Wohnen möglich sein, das auch den Erfordernissen der heutigen Zeit entspricht und die entsprechenden Annehmlichkeiten bietet. Studentenheime gemeinnütziger Anbieter sind daher ein wesentlicher Faktor für die Bereitstellung leistbaren Wohnraums für Studierende. Hier sind die Kosten überschaubar und fix, meist ist das Zimmer schon vollständig möbliert und die Reinigung ebenfalls inkludiert.
Vergleich der Wohnform Studierender in Österreich 2009, 2011, 2015 und 2019
1 Inkl. Haushalt anderer erwachsener Verwandter.
Angaben von 2009 und 2011 ohne Studierende an Privatuniversitäten.
Abb.2: Bericht - Materialien zur sozialen Lage der Studierenden 202015
In Studentenwohnheimen sind Einzelzimmer immer stärker gefragt, Doppel- und Mehrbettzimmer gibt es daher immer seltener. Gleichzeitig möchten Studierende aber auch nicht auf Geselligkeit verzichten, weshalb die Gemeinschaftsräume eine zentrale Rolle spielen. Auch die Serviceleistungen rund um das Wohnen sind ein wesentliches Kriterium für die Auswahl eines Studentenheimes, und Highspeed-Internetanschlüsse sind für Studierende in der heutigen Zeit sehr wichtig, um effizient arbeiten bzw. diese auch für die Unterhaltung wie z.B. für das Streaming von Filmen oder Musik nutzen zu können. Wichtig ist allerdings auch vielen Studierenden die Lage des Studentenwohnheimes, das zwar nahe der Bildungsstätte sein soll, aber auch nicht weit von Erholungsmöglichkeiten im Grünen.
Mit 1. September 2019 trat eine Novellierung des Studentenheimgesetzes (StudHG) in Kraft. Sie wurde vom damaligen Wissenschaftsminister Heinz Faßmann gemeinsam mit der Vorsitzenden der ÖH-Bundesvertretung Hannah Lutz und dem Generalsekretär der Akademikerhilfe, Bernhard Trschepitsch, der Öffentlichkeit vorgestellt. Da das bis dahin geltende Studentenheimgesetz aus dem Jahr 1986 stammte und nicht mehr den Erfordernissen der Zeit entsprach, vor allem, weil immer mehr private Investoren auf den Markt drängten, war eine Überarbeitung notwendig geworden. Das novellierte Gesetz bietet den Studierenden nun mehr Rechtssicherheit und Vergabetransparenz und sieht für Studierende sowohl in gemeinnützig als auch in nicht-gemeinnützig betriebenen Heimen vor, dass es für sie neben einem Mindestschutz auch flexiblere Vertragsdauern und keine überhöhten Kautionen mehr gibt.16 Studentenheime, sei es gemeinnützig oder gewerblich betriebene, unterstehen nun dem StudHG (Studentenheimgesetz). Bis zur Novellierung war es oft der Fall gewesen, dass sich Studentenheimbetreiber nicht an das StudHG halten mussten, wenn sie sich...
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