Schweitzer Fachinformationen
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»Unterschätzen Sie nicht den Aufwand für die Vorbereitung des Firmenverkaufs. Die Vorbereitung läuft parallel zum Tagesgeschäft und beides ist sehr zeitintensiv.«
Ich gehe davon aus, dass Sie dieses Buch in den Händen halten, weil Sie sich mit dem Thema Nachfolgeplanung für Ihr Unternehmen beschäftigen. Das ist gut, denn viele Unternehmer tun dies zu spät oder gar nicht. In welcher Lebensphase befinden Sie sich denn gerade? Sind Sie erfolgreich, erfreuen sich bester Gesundheit und schauen schon heute, was in zehn Jahren mit Ihrem Unternehmen passieren soll? Oder gibt es aktuelle Ereignisse, die Sie nun verstärkt dazu drängen, in kurzer Zeit alles hinter sich lassen zu können? Oder sind Sie gar spontan angesprochen worden, ob Sie Interesse hätten, Ihr Unternehmen zu verkaufen?
Warum Sie Ihr Unternehmen abgeben möchten und sich jetzt damit befassen, wissen Sie viel besser als ich. Aber je nach Grund gibt es unterschiedliche Herangehensweisen an das Thema.
Die Gründe für Ihre Nachfolgeplanung können sein:
Können Sie sich überhaupt schon vorstellen, von heute mit 50 Arbeitsstunden in der Woche auf 24 Stunden Freizeit pro Tag herunterzufahren? Inwieweit definieren Sie sich heute über Ihr Unternehmen und was macht das mit Ihnen, wenn die »große Bühne« von heute auf morgen weg ist? Haben Sie Hobbys, die Ihnen auch Spaß machen, wenn Sie nun noch mehr Zeit dafür haben? Oder haben Sie eine Familie, die Sie auffängt und Sie nicht lieber zum Teufel jagt, weil Sie nun so viel Zeit zu Hause verbringen?
Ich vermute, dass sich die vorrangige Motivation verkaufender Inhaber mit Ihren Vorstellungen größtenteils deckt: das Unternehmen in guten Händen zu wissen und das Erzielen eines hohen Verkaufserlöses. Ob Sie als Unternehmer danach noch weiter in »Ihrem« Unternehmen arbeiten können und möchten, liegt an Ihren persönlichen Präferenzen und den Wünschen des Käufers.
Ein Käufer Ihres Unternehmens könnte ein Interesse daran haben, dass Sie als Know-how-Träger und Integrationsfigur dazu beitragen, dass die Übernahme und gegebenenfalls Integration in ein neues Firmenkonstrukt reibungslos funktioniert, dass die Mitarbeitenden sich weiterhin wohlfühlen und dass das Geschäft mindestens genauso erfolgreich weiterläuft wie vor dem Verkauf. Das klingt zwar einfach, doch wir werden später noch sehen, wo hier die Stolpersteine liegen.
Grundsätzlich ist zu unterscheiden, ob Sie das Unternehmen in der eigenen Familie an einen Nachfolger übergeben oder ob es zu einem Verkauf kommt.
Gibt es einen geeigneten Kandidaten in der Familie, sind folgende Punkte für eine erfolgreiche Übergabe rechtzeitig zu lösen:
Das sind nur einige wenige Punkte zur Firmenübergabe in der eigenen Familie. Für detailliertere Informationen wird auf weitergehende Literatur verwiesen.
Der typische Grund für den Verkauf eines mittelständischen Unternehmens ist das Fehlen eines familiären Nachfolgers, der das Geschäft weiterführen kann und auch möchte. Deshalb kommt es dann zu einem Verkauf des Unternehmens an Dritte.
Oft wird das Thema Nachfolgeregelung vom Unternehmer verdrängt. Eine zu späte Planung kann aber die Umsetzung einer kosten- und risikooptimierten Nachfolgeregelung erschweren und die möglichen Handlungsoptionen einschränken. Eine gezielte Vorbereitung ist also ein entscheidender Erfolgsfaktor für eine gut funktionierende Nachfolgeregelung.
Verantwortungsbewusste Unternehmer sollten deshalb darauf achten, den eigenen Austritt und ihre Nachfolge frühzeitig zu planen. Denn die Planung und Umsetzung sollte idealerweise schon zehn Jahre vor dem geplanten Austritt beginnen. Mit Recht werden Sie einwenden, dass Sie heute noch nicht einmal wissen, was in zwei, drei oder fünf Jahren ist, geschweige denn in zehn Jahren. Aber heute schon zu wissen, was in Zukunft wichtig ist, hilft Ihnen, auf dem Weg dorthin Fehler zu vermeiden.
Als Unternehmer ist man oft getrieben, möglichst steueroptimiert zu agieren. Wer will dem Staat schon freiwillig mehr Steuern zahlen, als er muss? Man zahlt sich selbst möglichst wenig Lohn und Dividende aus, um die private Steuerschuld so tief wie möglich zu halten. Die nicht betriebsnotwendige Liquidität im Unternehmen steigt und Bewertungen auf der Bilanz werden steueroptimiert vorgenommen, um den Gewinn möglichst niedrig ausweisen zu können. So werden Anlagen und Ihr Lager möglichst tief, Ihre Verbindlichkeiten möglichst hoch bewertet. Dies führt jedoch zu stillen Reserven, deren spätere Auflösung unvermeidbar ist. Sie verlagern Ihre Steuerschuld einfach in spätere Jahre. Eventuell sind auch privat genutzte Liegenschaften oder nicht betriebsnotwendige Grundstücke im Geschäftsvermögen enthalten. Dass das eigentlich nichts in der Geschäftsbilanz zu suchen hat, muss ich an dieser Stelle nicht betonen.
In Summe machen all diese Maßnahmen Ihr Unternehmen aufwändig bzw. teuer. Das heißt, ein potenzieller Käufer muss wesentlich mehr Geld in die Hand nehmen, um Ihnen Ihre Firma zu einem angemessenen Preis abkaufen zu können. Außerdem wird dadurch ein objektiver Blick auf den Unternehmenswert erschwert. Ein externer Bilanzleser muss erst einmal all diese Steueroptimierungen herausrechnen, um auf den wahren Unternehmenswert zu kommen (wie dieser berechnet wird, sehen wir weiter hinten). Um es dem Käufer zu erleichtern, lassen Sie nur diejenigen Assets in der Firma, die auch wirklich betriebsnotwendig sind. Das bedeutet nicht, dass Sie komplett auf Steueroptimierung verzichten müssen.
Hat Ihr Unternehmen schon die richtige Rechtsform? Hier kann man keine allgemeingültigen Aussagen treffen, die für alle deutschsprachigen Länder gleichermaßen gelten. Denn es gibt große Differenzen zwischen den häufig genutzten Rechtsformen und den damit verbundenen steuerlichen Implikationen in den einzelnen Ländern.
Für die Schweiz gilt: Wenn Sie noch eine Einzelfirma, Kollektiv- oder Kommanditgesellschaft haben, sollten Sie mindestens fünf Jahre vor einem Verkauf die Rechtsform auf eine AG oder GmbH überführen. Das hat mehrere Vorteile. Sie sind zum einen freier mit der Ausgestaltung Ihrer Pensionskassenlösung (siehe nächster Punkt) und zum anderen ist der Verkauf einer AG bzw. GmbH steuerfrei, da die Wertzunahme als Kapitalgewinn angesehen wird. Bei den anderen Rechtsformen wird der Wertzuwachs bei einem Verkauf als zu versteuerndes Einkommen angesehen.
Für Deutschland gilt: Hier kennt man keine steuerbefreiten Kapitalgewinne beim Verkauf des eigenen Unternehmens. Das bedeutet aber auch, dass die Rechtsform, die verkauft wird, weniger entscheidend ist für diesen Punkt. Das deutsche Steuersystem ist bezüglich Unternehmensverkauf recht komplex und kennt diverse steuerliche Erleichterungen (Gronauer, 2017, S. 135ff.). Es sei hier auf Fachliteratur oder den Steuerexperten verwiesen.
Zahlen Sie das Maximum in Ihre Pensionskasse ein. Dadurch sparen Sie Steuern und das ist gleichzeitig wichtig für Ihre Altersvorsorge. Lassen Sie sich beraten, ob es...
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