Schweitzer Fachinformationen
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Der Atlantis-Krieger Zael ist ein Einzelgänger, der sich von seinem Volk abgewandt hat. Die Bedrohung durch einen grausamen Feind bringt ihn jedoch dazu, sich mit dem Orden der Vampire zu verbünden. So trifft er auf die Stammesvampirin Brynne, die all seine Sinne in Aufruhr versetzt. Doch Brynnes grausame Vergangenheit hat tiefe Narben in ihrer Seele hinterlassen. Wie kann sie einem Unsterblichen vertrauen, dessen Volk am Rande eines Krieges mit dem ihren steht?
Ekizael wandelte schon seit Tausenden von Jahren auf diesem Planeten und jedes einzelne davon in vollem Bewusstsein, welche Wirkung sein schön geschnittenes, altersloses und gebräuntes Gesicht und sein perfekt geformter Körper auf das schöne Geschlecht hatten. Sein makelloses Aussehen, das allen Atlantiden gemein war, und seine übernatürliche Sinnlichkeit waren immer Teil seiner überwältigenden Ausstrahlung gewesen.
Zumindest hatte er das gedacht.
Bis er Brynne Kirkland kennengelernt hatte.
Wie schon vor einigen Tagen, als sie einander in D.?C. das erste Mal begegnet waren, schien die atemberaubende, aber leider total verklemmte Stammesvampirin auch jetzt völlig unbeeindruckt von ihm zu sein.
Sie musterte ihn finster, als er sich auf den Barhocker neben ihr setzte. Vor einem Moment hatte er mit einem mentalen Befehl dafür gesorgt, dass derjenige, der eben noch hier gesessen hatte, aufgestanden und gegangen war.
»Was trinken Sie, meine Schöne?«
Sie antwortete nicht, und er wusste, dass sie der Kosename mindestens genauso sehr störte wie seine Gegenwart. Ihre schmalen grünen Augen durchbohrten ihn förmlich, als er nach ihrem leeren Glas griff. Am nussig-würzigen Aroma erkannte er den erstklassigen Whisky, den sie wie billigen Fusel einen nach dem anderen heruntergestürzt hatte.
»Sie müssen wissen, dass der wahre Genuss eines Single Malt in seinen feinen Nuancen besteht. Wie bei vielen anderen Vergnügungen verpasst man das Beste, wenn man sich dabei keine Zeit lässt.« Er lächelte. »Hat Ihnen das denn noch nie einer gesagt?«
Ärgerlich nahm sie ihm das Glas weg und stellte es vor sich auf die verspiegelte Oberfläche des Tresens. »Ich mach gern mein eigenes Ding.«
Zael lachte leise. »Ja, das hab ich mir schon gedacht. Sitzen Sie deshalb einsam und allein hier herum, kippen einen Drink nach dem anderen und machen alle Männer im Raum verrückt?«
Er sollte es wissen - schließlich war er einer von ihnen. Er hatte all seine Selbstbeherrschung aufbieten müssen, um nicht schon früher zu ihr zu treten und sein Revier abzustecken. Allerdings gab es gar kein Revier, das er in Bezug auf sie hätte abstecken können. Brynne könnte jeden Mann haben, der ihr gefiel, aber er war sich nicht sicher, ob ihr das auch bewusst war. In D.?C. hatte sie ihm unmissverständlich klargemacht, dass er von Anfang an aus dem Rennen war.
Aber zum Teufel noch mal! Das steigerte Zaels Entschlossenheit nur noch, den Grund dafür herauszufinden.
Sie schnaubte ungehalten und drehte sich mit einem Ruck zu ihm herum. »Ich bin nicht einsam und allein. Ich habe versucht, den Abend zu genießen. Zumindest bis Sie hier aufgetaucht sind. Wie lange sind Sie schon da?«
»Lange genug, um mitzubekommen, wie Sie sich ein paarmal ziemlich ungeschickt verhalten haben.«
»Da hat mir wohl jemand nachspioniert, hm?«, schnaubte sie.
Zael grinste. »Sie sind im Hauptquartier des Ordens auch auf die Terrasse geschlichen, um mir im Gebüsch versteckt bei meiner Morgengymnastik zuzuschauen. Das ist dann ja wohl das Gleiche, hm?«
Sie sah ihn empört an. »Ich habe mich nicht angeschlichen, und versteckt habe ich mich schon mal gar nicht.«
»Aber Sie geben zu, dass Sie sich ein Bild von mir machen wollten?«
»Das müssen Sie wohl geträumt haben, Atlantid.«
Sie klang trotzig, aber ob das nun ihre Art war oder am Alkohol lag, konnte er nicht erkennen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und lenkte seinen Blick damit auf die festen Spitzen ihres Busens, die sich unter dem seidigen Stoff ihrer konservativen weißen Bluse abzeichneten. Ihre finstere Miene und die abwehrende Haltung mochten ihm zwar sagen, dass sie nicht interessiert war, doch die hübsche Röte ihrer Wangen - und das Blut, das er durch ihre Adern strömen hören konnte - ließ etwas ganz anderes vermuten.
Genau wie die bernsteinfarbenen Funken, die in ihren Augen aufblitzten.
Die sachlich-nüchterne Polizistin mochte vielleicht gern so tun, als gäbe es keine gegenseitige Anziehungskraft zwischen ihnen - so, wie sie es schon bei ihrer ersten Begegnung vor einer Woche getan hatte -, aber weder da noch jetzt ließ er sich täuschen. Ob Brynne es nun zugeben wollte oder nicht - die Wahrheit war nicht zu übersehen.
Sie räusperte sich und hob das Kinn. »Sie haben meine Frage nicht beantwortet, Zael. Was zum Teufel machen Sie hier in London? Und wo wir schon mal dabei sind - was machen Sie hier in diesem Club?«
»Nach Ihnen suchen.«
Nun, damit hatte er eindeutig ihre Aufmerksamkeit geweckt. Mit leicht verwirrter Miene starrte sie ihn an. Der angespannte Gesichtsausdruck, den sie kaum mehr abzulegen schien, verlor sich kurz.
»Nach mir suchen.« Sie klang überrascht, aber gleichzeitig wachsam. »Weshalb denn?«
Er wusste, dass er jetzt den Unbeteiligten spielen und seinen Charme und ihre körperliche Reaktion auf ihn - auch wenn sie gerade leicht beschwipst war - zu seinem Vorteil nutzen könnte. Er musste gestehen, dass der Gedanke verführerisch war.
Obwohl sie von den dezenten Absätzen bis hin zur Hochsteckfrisur, die ihre dunkle Lockenmähne bändigte, immer noch wie für einen Tag im Büro zurechtgemacht war, hatte wahrscheinlich nur ein Grund Brynne in diesen Club mit Fleischbeschau in Cheapside geführt. Anfangs hatte Zael sich gefragt, ob sie hergekommen war, um nicht allein nach Hause zu gehen, bis er beobachtete, wie sie jeden Mann, der sich ihr näherte, abblitzen ließ.
Der Frage, warum ihn das so sehr stören sollte, wollte er nicht auf den Grund gehen.
Auch er wäre nicht abgeneigt, sich der Herausforderung zu stellen, aber er war nicht nach London gekommen, um die kratzbürstige Tagwandlerin zu verführen. Zumindest war das nicht der einzige Grund, weshalb er hier war, denn eigentlich hatte ihn Sorge hierhergetrieben.
Er sprach mit leiser Stimme, auch wenn der Lärmpegel im Club sicherstellte, dass keiner ihr Gespräch belauschen konnte. »Ich habe gehört, was letzte Nacht hier in London vorgefallen ist, Brynne.«
»Frohe Botschaften verbreiten sich schnell«, meinte sie trocken. Sie warf ihm einen argwöhnischen Blick zu. »Mir war gar nicht klar, dass der Orden derartige Informationen für Sie freigibt, Atlantid.«
»Für was soll ein Bündnis denn gut sein, wenn Dinge verheimlicht werden?« Als Brynne mit grimmiger Miene zustimmend nickte, fuhr Zael fort: »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ihre Kollegen bei JUSTIS sonderlich angetan waren, als sich herausstellte, dass Sie heimlich mit dem Orden zusammenarbeiten.«
»Ihre emphatischen Fähigkeiten sind wirklich erstaunlich«, ätzte sie.
Als sie ihr leeres Glas hob, um den Barkeeper stumm aufzufordern, zu kommen und es nachzufüllen, griff Zael sanft nach ihrem Handgelenk und drückte ihre Hand wieder nach unten. Sie wirkte so schockiert, dass sie nicht einmal, als er seine Finger auf dem Tresen über ihre legte, in der Lage schien, wegen des Körperkontakts Einspruch zu erheben. Es dauerte einen Moment, ehe sie sich seinem lockeren Griff entzog.
»Ich weiß, was Sie opfern, wenn Sie sich bei dieser Sache mit dem Orden verbünden. Und ich weiß auch, wie es ist, hin und her gerissen zu sein zwischen den Leuten, zu denen Sie gehören, und jenen, von denen Sie wissen, dass sie das Richtige tun.«
Er kannte sich mit diesem Drahtseilakt aus, denn er bewegte sich auf dem gleichen dünnen Eis, seitdem Lucan Thorne ihn letzte Woche mit der Bitte nach Washington, D.?C., gerufen hatte, sich seinen Truppen anzuschließen. Eigentlich war es nicht so sehr eine Bitte gewesen, sondern eher eine Aufforderung. Himmel, es war nichts weniger als ein Hilferuf gewesen - bestimmt der erste, den ein Mann wie Lucan je geäußert hatte.
Zael wich Brynnes skeptischem Blick nicht aus. »Ich wollte mich einfach davon überzeugen, dass es Ihnen gut geht.«
»Tja, mir geht's gut.« Sie beendete den Blickkontakt mit einem höhnischen Schnauben. »Wenn Sie hergekommen sind, um aus der ersten Reihe zu beobachten, wie ich meine Karriere an die Wand fahre, sind Sie zu spät.«
»Was meinen Sie damit?«
»Ich bin heute Nachmittag entlassen worden.« In den ruhigen Worten schwang viel innere Anspannung mit. Trotz der Gelassenheit und des Selbstvertrauens, das die Frau ausstrahlte, merkte man ihr deutlich an, wie tief der Verlust ihres Jobs sie getroffen hatte.
»Mist. Kein Wunder, dass Sie versuchen, Ihren Kummer mit Whisky und anderen unklugen Dingen zu betäuben.«
Der Seitenblick, den sie ihm zuwarf, war genauso frostig wie der Klang ihrer Stimme. »Lassen Sie mich raten . Sie stellen sich dafür zur Verfügung?«
Zael sah sie mit hochgezogener Augenbraue fragend an. »Bitten Sie mich gerade darum?«
»Niemals.« Sie bedachte ihn mit einem so herablassenden Blick, dass er eigentlich darunter hätte eingehen müssen, doch stattdessen schoss ein heißer Blitzstrahl direkt in seine Lenden. »Aller Whisky dieser Welt würde nicht reichen, um mich dazu zu bringen.«
»Madam, Sie verletzen mich.«
»Oh, nette Vorstellung«, erwiderte sie, und ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.
Kein bisschen entmutigt lachte Zael leise. Er erhob sich von seinem Barhocker. »Kommen Sie, Brynne.«
Sie rührte sich nicht und sah mit gerunzelter Stirn auf seine ausgestreckte Hand. »Wohin soll ich kommen?«
Er nahm sie bei der Hand und war überrascht, dass sie von...
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