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Dieser Leidenschaft hält nichts stand ...
Der Vampir Jehan hat einst seine Heimat verlassen, um einem Käfig aus Pflicht und Tradition zu entkommen. Aber dann zwingt ein alter Pakt den Wüstenprinzen zurückzukehren, um die schöne Seraphina zur Frau zu nehmen. Diese ist ebenso entschlossen wie Jehan, nicht zur Spielfigur ihrer beider Familien zu werden. Doch die Leidenschaft, die zwischen ihnen aufflammt, können sie schon bald nicht mehr verleugnen.
"Pakt der Dunkelheit", die neue Romantic Fantasy-Novelle aus der "Midnight Breed"-Reihe von Bestseller-Autorin Lara Adrian, nimmt den Leser mit auf eine sinnliche Reise in den Orient.
Achtzehn Stunden später und gerade in Casablanca aus dem Flugzeug gestiegen, saß Jehan jetzt auf dem Beifahrersitz des schimmernden schwarzen Lamborghinis seines jüngeren Bruders, während sie zum Dunklen Hafen der Familie Mafakhir brausten, der etwa eine Stunde Fahrzeit von der Stadt entfernt war.
»Vater hat nicht geglaubt, dass du kommen würdest.« Marcel warf Jehan einen kurzen Blick zu. Sein Arm ruhte lässig auf dem Lenkrad, während der schnittige Aventador die in Mondlicht getauchte Autobahn entlangfuhr und die anderen Wagen so mühelos überholte, als würden diese stehen. »Ich muss gestehen, dass ich mir auch nicht sicher war, ob du hier wirklich auftauchst. Nur Mutter schien fest überzeugt, dass du den Brief nicht zu Konfetti verarbeiten und Naveen damit zurückschicken würdest.«
»Mir war gar nicht klar, dass diese Möglichkeit zur Wahl stand.«
»Sehr witzig«, erwiderte Marcel und warf ihm noch einen Blick von der Seite zu.
Jehan sah aus dem Fenster und richtete den Blick auf die nächtliche Wüstenlandschaft. Weil er auf den Ruf der Familie reagierte, hatte er seinen Geisteszustand schon infrage gestellt, als er noch in Rom gewesen war.
Auch Lazaro Archer, sein Teamleiter beim Orden, war nicht sonderlich begeistert gewesen, als er von Jehans Verpflichtung hörte, wo doch gerade die Sache mit Opus Nostrum immer brenzliger wurde und es noch eine Vielzahl anderer drängender Fragen gab. Jehan hatte Lazaro versichert, dass der ungeplante Besuch nur eine Formalität und er so schnell wie möglich wieder zurück wäre - ohne die Last einer unerwünschten Stammesgefährtin im Schlepptau.
Marcel lenkte den Wagen um einen kleinen Konvoi aus Lkws herum, die humanitäre Hilfsgüter transportierten und bestimmt auf dem Weg zu einem der vielen abgelegenen Dörfer oder Flüchtlingslager unterwegs waren, die es schon seit Jahrhunderten in diesem Teil der Welt gab. Sobald die Straße frei war, drückte er das Gaspedal wieder durch.
Wenn sie sich doch nur mit dieser halsbrecherischen Geschwindigkeit vom Stammsitz der Familie entfernen würden, statt darauf zuzufahren.
»Mutter hält alle mit Vorbereitungen und Plänen auf Trab, seitdem du gestern Abend angerufen hast.« Marcel sprach mit lauter Stimme, um das Röhren des Motors zu übertönen. »Ich erinnere mich nicht, wann ich sie das letzte Mal so aufgeregt erlebt habe.«
»Ich bin zwar da«, stöhnte Jehan, »aber das bedeutet nicht, dass ich bei der ganzen Sache mitmache.«
»Wie bitte?«
Jehan schaute zu seinem Bruder hinüber und sah den völlig entgeisterten Ausdruck auf dessen Gesicht. Die hellblauen Augen, die so sehr denen von Jehan ähnelten - eine Farbe, die sie von ihrer schönen französischen Mutter geerbt hatten -, waren unter dem zerzausten Schopf aus braunem, welligem Haar weit aufgerissen. »Du musst das durchziehen. Es gibt keine Blutsverbindung mehr zwischen den Mafakhirs und den Sanhajas . seit unser Cousin und seine Stammesgefährtin vor einem Jahr gestorben sind.«
Als Jehan nicht sofort bestätigte, wie ernst die Lage war, runzelte sein Bruder die Stirn. »Wenn nach Jahr und Tag nicht von allein ein Bund zwischen den Familien geschlossen werden sollte, schreiben es die Bedingungen des Vertrages ausdrücklich vor, dass -«
»Ich weiß, was sie vorschreiben. Ich weiß aber auch, dass diese Bedingungen zu einer ganz anderen Zeit zu Papier gebracht worden sind. Wir leben jetzt nicht mehr im Mittelalter.« Gott sei Dank, fügte er im Stillen hinzu. »Der Pakt ist ein Relikt aus alten Zeiten, das dringend entsorgt gehört. Hoffentlich wird es nicht allzu schwierig sein, Vater davon zu überzeugen.«
Marcel schwieg, als sie von der Schnellstraße herunterfuhren und über ausgedehnte Ländereien brausten, die zum Besitz des Dunklen Hafens der Familie gehörten. Ein paar Minuten später bogen sie in eine Privatstraße ein.
Die weitläufigen, fruchtbaren Ländereien der Familien bestanden aus Palmenhainen, die sich schwarz vom nächtlichen Himmel abhoben . kleine Oasen inmitten von Ebenen aus dunklem, feinem Sand. Vor ihnen erhoben sich das schmiedeeiserne Tor und eine hohe Mauer aus Ziegelsteinen, welche die Anlage, in der Jehan aufgewachsen war, schützend umschloss.
Noch ehe sie den prunkvollen Dunklen Hafen ganz erreicht hatten, ließ der Drang, wegzulaufen seine Beine bereits zucken.
Während sie vor dem Tor standen und darauf warteten, eingelassen zu werden, drehte Marcel sich zu Jehan um. Auf seinem jungen, erst vierundzwanzig Jahre alten Gesicht lag ein ernster Ausdruck. »Der Vertrag ist noch nie gebrochen worden. Das weißt du doch, oder? Kein einziges Mal in all den sechshundertfünfzig Jahren, die er nun schon besteht. Der Pakt ist kein Relikt, sondern Tradition. Die mag dir vielleicht nicht heilig sein, aber unseren Eltern schon. Und den Sanhajas auch.«
Seinem Bruder war es so ernst, dass es vielleicht eine andere Möglichkeit gab, den Kelch an sich vorbeigehen zu lassen. »Wenn du das so verbissen siehst, warum springst du dann nicht ein? Tritt an meine Stelle, dann kann ich sofort kehrtmachen und wieder zu meiner Arbeit beim Orden zurück.«
»Oh nein.« Heftig schüttelte Marcel den Kopf. »Selbst wenn ich wollte - was nicht der Fall ist -, verlangt es der Vertrag, dass der älteste Sohn des Ältesten aus unserer Familie eine Blutsverbindung eingeht, wenn sich kein anderes Paar von allein zwischen unseren Familien findet. Und das bist nun einmal du. Davon abgesehen gibt es Schlimmeres. Seraphina Sanhaja ist eine atemberaubende Frau.«
Seraphina. Es war das erste Mal, dass er den Namen seiner Auserkorenen hörte. Ein melodisch klingender, exotischer Name, bei dem das Blut sofort schneller durch seine Adern floss, als er ihn hörte. Er tat das Gefühl mit einem leisen Schnauben ab, während er seinen Bruder durchdringend ansah. Es ließ sich nicht leugnen, dass er doch gern etwas mehr über sie erfahren hätte. »Du hast sie kennengelernt?«
Marcel nickte. »Sie und ihre Schwester Leila sind beide wunderschön.«
Das überraschte nicht weiter, wo sie doch beide Stammesgefährtinnen waren. Ihnen fehlten zwar die Vampirmerkmale, wie sie den Abkömmlingen von Jehans Art zu eigen waren, doch bei den halb menschlichen, halb atlantidischen Frauen, die als Stammesgefährtinnen bezeichnet wurden, handelte es sich ohne Ausnahme um makellose Schönheiten. Seine in Paris geborene Mutter war ein lebender Beweis dafür . genauso wie Lazaro Archers rothaarige Stammesgefährtin in Rom - Malena.
»Und was stimmt dann mit ihr nicht?«, brummte Jehan. »Lass mich raten. Sie ist eine ewig nörgelnde Kratzbürste, nicht wahr? Oder schlimmer noch . so ein verhuschtes Mäuschen, das sich vor seinem eigenen Schatten fürchtet.«
»Weder noch.« Marcel grinste, während er den Lamborghini durch das offene Tor lenkte. »Sie ist ganz reizend, Jehan. Du wirst dich schon bald mit eigenen Augen davon überzeugen können.«
»Nicht, wenn ich auch noch ein Wörtchen mitzureden habe.« Er verschränkte die Arme vor der Brust und ließ sich nach hinten in die butterweichen Ledersitze sinken. »Ich habe für morgen einen Rückflug nach Rom gebucht. Dadurch werde ich wohl mehr als genug Zeit haben, den Eltern mein Bedauern auszudrücken, und dann schleunigst das Weite zu suchen.«
»Das kannst du nicht machen. Die ganze Zeremonie ist bereits in Gang gesetzt. Ich habe dir doch gesagt, dass man sofort nach deinem Anruf mit den Vorbereitungen begonnen hat.«
Jehan stieß einen unterdrückten Fluch aus. »Wenn ich geahnt hätte, dass unsere Eltern einfach vorpreschen würden, ohne mit mir zu reden, hätte ich allen viel Mühe ersparen können. Ich hätte ihnen schon am Telefon gesagt, dass ich an der ganzen Angelegenheit kein Interesse habe, und wäre in Rom geblieben. Leider ist es dafür jetzt zu spät. Alle Vorbereitungen, die getroffen worden sind, müssen abgebrochen werden.«
»Ich glaube, du begreifst es nicht, Bruder.« Marcel fuhr langsamer, als er in die halbkreisförmige Auffahrt einbog, die zum beeindruckenden, von Säulen eingerahmten Haupteingang des Dunklen Hafens führte. »Die Feierlichkeiten beginnen morgen. Das bedeutet, dass die Familien heute Abend zum offiziellen Treffen zusammenkommen. Ihr werdet einander förmlich vorgestellt, dann folgt der traditionelle Spaziergang durch den Garten um Mitternacht, und das Stundenglas wird gedreht, um den Beginn der Feierlichkeiten einzuleiten, an deren Ende der Bund geschlossen wird.«
Jehans Ahnungslosigkeit bezüglich des Ablaufs war offensichtlich genauso deutlich zu erkennen wie sein Desinteresse an dem Ganzen. Marcel sah ihn mit nachdenklich gerunzelter Stirn an. »Du hast keinen blassen Schimmer, wovon ich überhaupt rede, nicht wahr? Um Himmels willen . der Vertrag besteht seit so vielen Jahrhunderten, und du hast dir nie die Zeit genommen, mal einen Blick hineinzuwerfen?«
»Ich war beschäftigt.«
Die scherzhafte Erwiderung ließ ein leises Lächeln über Marcels Gesicht huschen, doch es war ihm deutlich anzumerken, dass er den Vertrag sehr ernst nahm. Offensichtlich tat das jeder . außer Jehan.
Einen Moment lang ergriff ihn ein Gefühl des Verlusts, weil er so viele Jahre lang weggewesen war. Es war seine Entscheidung gewesen, den Dunklen Hafen zu verlassen, seine Entscheidung, seinen eigenen Weg zu gehen, statt sich mit einem einengenden Leben voller Privilegien, welches ihm von Geburt an in die Wiege gelegt worden war, zufriedenzugeben. Ihm hatte der Sinn eher nach...
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