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Die Verschwörer haben die Kontrolle übernommen ... was kann sie jetzt noch aufhalten?
Dag, Kaylah und die anderen sind über die ganze Galaxis verstreut. Noch immer eint sie der Kampf gegen die grausamen Mankrii. Doch jetzt tritt ein neuer Feind aus dem Schatten und lässt seinem aufgestauten Hass auf die Konföderation freien Lauf. Inmitten des Chaos, ohne Hoffnung und umzingelt von Feinden finden Dag und Kaylah ungewöhnliche Verbündete. Auch Att'Khur ist auf der Suche nach Thatt'Dau gezwungen, ein fragwürdiges Bündnis einzugehen. Doch wem können sie trauen? Und wer spielt nach seinen eigenen Regeln in diesem grausamen Spiel um Rache, Macht und Gier?
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Die anderen Bände:
1. Die graue Zone
2. Das Erwachen der Finsternis
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Die Drathos war wenige Tage nach der Schlacht nach Rav'Kathor zurückgekehrt. Das war die gute Nachricht. Doch in der Schlacht mit den Mankrii hatte sie schwere Schäden erlitten, die sich nicht so einfach beheben ließen. Eine weitere Konfrontation würde sie nicht überstehen. Zwischen Deck C und D klaffte ein großes Loch in der Außenhülle. Der Ionenantrieb lief nur noch mit sechzig Prozent Leistung, und die Hälfte der Geschütze war entweder zerstört worden oder musste gewartet werden. Das Schiff brauchte ein Raumdock, und Crea wusste, wo sie eins bekommen konnte.
Nicht nur die Drathos hatte gelitten. Die Kämpfe um Rav'Kathor hatten auch den Clans schwere Verluste zugefügt. Es gab kaum noch Q'rai, die kämpfen konnten oder wollten. Viele hatte der Schrecken der Schlacht desillusioniert und in die unwegsamen Wälder oder in die zerklüfteten Gebirge zurückgetrieben. Das Hauptquartier in den Höhlen der Ta existierte nicht mehr, große Teile waren bei dem Bombardement eingestürzt. Außerdem war die Gefahr zu groß, dass die Mankrii zurückkehrten, um zu beenden, was sie begonnen hatten.
Die wenigen, die es weiterhin mit den Mankrii aufnehmen wollten, waren auf die Drathos gekommen, in deren medizinischer Station es keine freien Betten mehr gab. Viele Verwundete lagen auf den Gängen oder in den nahen Quartieren. Für den KI-Arzt in der Medical Bay und seine Roboter-Assistenten gab es genug zu tun.
*
Dag hatte zu den ersten Verwundeten gehört, die nach der Evakuierung von Rav'Kathor an Bord gebracht worden waren.
Schon kurz darauf hatte man ihn ins künstliche Koma versetzt. Von einem Moment auf den anderen gab es keine Gedanken, keine Erinnerungen und keine Sorgen mehr. Sein Gehirn funktionierte nur noch im Notfallmodus.
Dann war er wieder aufgewacht. Zuerst nahm er den Geruch der Medical Bay wahr, die zu sauber roch, um natürlich zu sein. Die Luftfilter und Desinfektionsbestäuber, die alles in einen hauchfeinen Nebel hüllten, schluckten den Gestank von Blut, Eingeweiden und verbranntem Fleisch. Was sie nicht verdecken konnten, waren das Stöhnen, die Schmerzensschreie und das Geräusch der Beatmungsgeräte, die denen halfen, die nicht mehr selbstständig atmen konnten.
Eine Melodie des Leids, die Dag in den letzten Monaten zu oft gehört hatte.
Auch auf seinem Gesicht saß eine Atemmaske, die seine Lungen mit reinem Sauerstoff versorgte.
Sein Kopf lag etwas zur Seite geneigt. Das kunststoffbeschichtete Kopfkissen hatte sich seiner Kopfform angepasst und stützte sein Genick. Er fühlte sich so unendlich müde. Am liebsten wäre er gleich wieder eingeschlafen, aber er wehrte sich dagegen, indem er die Augen aufschlug, was ihn genauso erschöpfte, als wäre er einen steilen Berg hinaufgeklettert. Das grelle, grünliche Licht in der Medical Bay blendete ihn. Aus einem Reflex heraus wollte er die Augen mit der Hand verdecken. Doch stattdessen schlug er sich die Hand ins Gesicht. Aus Gewohnheit hatte er seinen rechten Arm benutzt, den amputierten. Überrascht sah er an sich herab. Statt eines Arms aus Fleisch und Blut trug er eine Prothese aus Kunststoff, Titan, Platinen und Transistoren. Dag erschrak vor sich selbst. Dabei bewegte er unwillkürlich seine Finger, die Gelenke surrten leise, bis sie die Hand zur Faust ballten.
»Ah, Sie sind wach. Gut, gut, gut.«
Die künstliche Stimme kam aus einem Lautsprecher in der Decke über ihm. Eine rot leuchtende Linse löste sich aus einer Verankerung, senkte sich zu Dag hinab und erfasste seinen künstlichen Arm mit einem Scannerstrahl.
»Die Komponenten wurden sauber implementiert, die Heilungsrate liegt im grünen Bereich. Eine Wundinfektion liegt nicht vor, erhöhte Temperatur ist nicht messbar. Ich gebe Ihnen noch ein Vitaminpräparat, dann können Sie die Medical Bay in einer Stunde verlassen.«
Zu viele Informationen in zu kurzer Zeit. Dag hatte nur die Hälfte verstanden und war nur zu einem »Was?« fähig.
»Reduzierte Wahrnehmung, das ist nach so einem Eingriff normal.« Durch den Zugang in seinen verbliebenen Arm bekam Dag etwas gespritzt.
»Haben Sie noch Fragen?«, fragte der KI-Doc.
»Fragen? Ja, eine. Wird das so bleiben?« Er konzentrierte sich darauf, den künstlichen Arm zu heben, und hätte sich fast ein weiteres Mal selbst geohrfeigt.
»Sprechen Sie von den Koordinationsschwierigkeiten? Das ist der übliche Verlauf. Sie müssen lernen, damit umzugehen. Sie werden sehen, in einer Woche wird dieser Arm ein Teil von Ihnen sein.«
»Ich meine eher, wie das aussieht.«
»Es ist nicht das neueste Modell, aber es ist effektiv und wenig fehleranfällig.«
Dag verlor die Geduld und tippte mit dem Finger nach der Linse, die vor ihm zurückwich. »Jetzt schauen Sie doch mal. Es sieht nicht aus wie mein linker Arm.«
»Ah, jetzt verstehe ich. Die Ästhetik entspricht nicht ihren Vorstellungen.«
»Ja. Genau das.«
»Es tut mir leid. Kosmetische Operationen werden auf der Drathos nicht durchgeführt. Wie Sie sicher bemerkt haben, befinden Sie sich an Bord eines Kriegsschiffs. Für Veränderungen der Optik müssen Sie einen anderen Arzt kontaktieren. Ich möchte Sie bitten, Ihr Bett bis zum Ende der nächsten Stunde zu räumen. Es gibt zahlreiche Verwundete, die auf Hilfe warten.«
»Die brauchen nicht zu warten. Ich bin schon weg.« Dag zog sich die Sauerstoffmaske vom Gesicht, und ihm wurde sofort schwindelig.
»Ich beordere einen Medic hierher. Er wird Ihnen helfen. Ich wünsche Ihnen weiterhin eine gute Genesung.«
Die KI-Stimme verstummte, und die rote Linse verschwand in der Decke.
Ein Medic-Roboter kam, um ihn von den Kontakten, Anschlüssen und Zugängen zu befreien.
So klobig die Dinger auch aussahen, so feinfühlig waren sie in dem, was sie taten. Dag sah trotzdem nicht hin.
Stattdessen schaute er auf das bleiche Gesicht einer Frau, die ihm bekannt vorkam. Sie hatte die Augen geschlossen, war kahlköpfig und rührte sich nicht. Nur das leichte Heben ihres Brustkorbs verriet ihm, dass sie überhaupt noch lebte. Dann dämmerte es ihm, und ein Schrecken durchzuckte ihn. Das war die Attentäterin, die mit Brist O'Conn Nolis-Cappa überfallen hatte.
»Was tut die hier?«, fragte er den Medic, der gerade eine Nadel aus Dags Arm zog.
»Sie ist verwundet und liegt im Koma. Wo sollte sie sonst sein? Das ist die Medical Bay.« Der Medic verstand die Frage nicht. Dag erklärte es. »Sie ist ein Feind. Sie hat versucht, alle umzubringen, die mir irgendwie wichtig sind.«
»Ich verstehe. Aber sie ist verwundet und benötigt medizinische Versorgung«, wiederholte der Medic, der einen Blutstropfen von Dags Arm wischte und einen Spritzer Heilgel auf die winzige Wunde gab, um sie zu versiegeln. »Ich bin fertig. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Tag.« Er wandte sich ab und einem anderen Patienten zu.
Dag erhob sich, er stand wackelig auf den Beinen, die sich butterweich anfühlten. Sein Kopf war wattig. Als hätte er eine ganze Nacht lang durchgesoffen. Dann, als er sich ein bisschen sicherer auf den Füßen fühlte, trat er an die Bahre, auf der die Frau lag.
Die Medics hatten sie an Monitore angeschlossen, die gute Werte anzeigten. Um den Hals trug sie einen Verband, und ein geteilter Luftschlauch steckte in ihren Nasenlöchern.
Er hätte sie jetzt töten können, eine Überdosis Schmerzmittel, dafür hätte er nur auf ein paar Knöpfe drücken müssen. Aber so kaltblütig und abgebrüht war er nicht.
Seltsamerweise empfand er auch keinen Hass auf sie. Vielmehr war er besorgt. Was passierte, wenn sie aufwachte? Nach einem langen Moment, in dem er nur dastand und sie anstarrte, verließ er die Medical Bay, ohne zu wissen, wohin er gehen sollte.
Wie alle Patienten trug er nur eine dünne grüne Hose und eine ebenso dünne grüne Tunika. Mit unsicheren Schritten, die ihn dazu zwangen, sich an der Wand abzustützen, machte er sich auf den Weg zur Bar. Die Schäden der vergangenen Kämpfe waren unübersehbar. Die Eleganz des Schiffes wurde durch verbrannte Flursegmente, heraushängende Kabel oder gesperrte Bereiche getrübt.
Die Quartiere quollen über. Die Drathos hatte mehr Q'rai an Bord genommen, als Platz für sie war.
Dag ging ohne irgendein Ziel, in der Hoffnung jemanden zu treffen, der ihm seine Fragen beantworten konnte. Wie lange war er ohne Bewusstsein gewesen? Gab es Neuigkeiten von Tess oder Kaylah? Als er ihr Gesicht in seinen Gedanken vor sich sah, musste er lächeln, und gleichzeitig fühlte er einen unangenehm stechenden Schmerz, der ihm die Brust zusammenkrampfte. Wusste sie von den Mankrii, ihrem Angriff auf Rav'Kathor, seiner Verwundung?
Die künstlichen Finger krampften sich in seinen Oberschenkel. Er keuchte, wieso passierte das? Wieso hatte er keine Kontrolle darüber? Er brauchte einen ruhigen Platz zum Üben. Aber gab es auf der Drathos so einen Platz überhaupt?
Sein zielloser Weg führte ihn an der Bar vorbei. Hier sah es nicht anders aus als auf dem Rest des Schiffs. Es gab kaum einen freien Platz, und er schaute nur in unbekannte Gesichter.
Er beschloss, was zu trinken, und drängte sich zur Theke durch. Er war froh, einen Hocker zu finden, den kein anderer beanspruchte. Erschlagen ließ er sich darauf nieder.
Zu trinken gab es nur varanisches Bier, Wasser oder einen uringelben Vitamincocktail, den der Serviceroboter zusammenmixte. Die härteren Sachen waren aufgebraucht.
Dag nahm das Bier. Als er den ersten Schluck trank, sah er aus einem der Fenster. Schwärze. Sie befanden sich im Hyperraum.
Neben Dag saß ein Mann, dessen Gesicht von frischen Brandnarben entstellt wurde.
»Wohin fliegen...
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