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Der Kampf um das Schicksal einer Nation geht weiter
Der Krieg um Amerikas Unabhängigkeit tobt unvermindert. Das Land ist entzweit, Freunde und Feinde der britischen Herrschaft stehen sich unversöhnlich gegenüber. Die amerikanische Flotte um Kapitän Sven Larsson muss bittere Niederlagen einstecken, und Larsson selbst wird schwer verwundet. Zurück bei seiner Familie holt ihn jedoch bald schon der Krieg wieder ein: Larssons alte Mannschaft ist in Gefangenschaft geraten. Entschlossen, seine Männer zu befreien, macht er sich auf den Weg nach Süden - einem ungewissen Schicksal entgegen ...
"Kurs auf Sieg" ist der dritte Band der Abenteuer von Sven Larsson. Ein historischer Seefahrerroman für alle marinehistorisch Interessierten und Fans von C.S. Forester und Patrick O'Brian.
Band 4: Auf zu neuen Horizonten.
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.
Kapitän Sven Larsson stieg die Leiter empor, die an der Breitseite des riesigen französischen Flaggschiffes herabhing. Er war noch nie an Bord eines Schiffes mit neunzig Kanonen gegangen. Im Vergleich zu seiner Fregatte waren das erdrückende Dimensionen.
Als sein Kopf über die Reling ragte, erlebte er die nächste Überraschung. Ohrenbetäubender Pfeifen- und Trommelklang empfing ihn. Das war nicht ein Querpfeifer mit einem Trommler, nein, das waren zwölf Pfeifer und sechs Trommler, die mit aller Kraft ihre Instrumente bearbeiteten. Und zudem waren noch fast zwei Dutzend Seesoldaten angetreten und präsentierten ihre Gewehre.
Ein Herr in goldbeladener Uniform erregte seine Aufmerksamkeit. Sven grüßte und stellte sich als Kapitän der Kontinentalen Fregatte Liberty vor. Der Herr war der Flaggkapitän und erbot sich, Sven zum französischen Admiral zu führen. Sven verstand Französisch recht gut, sprach es auch nicht schlecht, hatte sich aber einen Midshipman mitgebracht, der in Kanada zweisprachig aufgewachsen war. Er sicherte sich gern ab.
Nachdem Sven Ehrenformation und Kapelle gegrüßt hatte, gingen sie zur großen Achterdeckskajüte. Der Posten salutierte und riss die Tür auf. Der Flaggkapitän stellte Sven dem Herzog vor, einem älteren, würdevollen Herrn, von dem Sven nur wusste, dass er als General gedient hatte.
»Willkommen, Herr Kapitän«, sagte d'Estaing. »Sie sind der Erste, der mich vor der Küste der Neuen Welt begrüßt. Möge es ein gutes Omen für die Zusammenarbeit unserer beiden Länder sein!«
Sven hatte sich angesichts seines begrenzten Wortschatzes schon vorher eine Antwort auf eine höfliche Begrüßungsformel zurechtgelegt und brachte sie nun vor. Er dankte der ruhmreichen französischen Flotte für ihr Erscheinen, das alle Kolonien zu neuen Anstrengungen ermutige. Gemeinsam werde man den Sieg erreichen.
D'Estaing lächelte dankend. Sven erwartete, dass er nun konkret über kommende Operationen sprechen würde, aber der Midshipman ließ keinen Zweifel, dass Sven richtig verstanden hatte. D'Estaing forderte ihn auf, weitere Einzelheiten mit seinem Flaggkapitän zu besprechen.
Sven verbeugte sich, murmelte eine Abschiedsformel und folgte dem Flaggkapitän in seine Kajüte. Sie war nicht ganz so prunkvoll wie die des Admirals, aber auch noch mit sehr wertvollen Möbeln und Teppichen ausgestattet.
Der Flaggkapitän bat Sven, Platz zu nehmen, bot ihm Wein an und wurde ohne jede Verzögerung sehr konkret. Er bat Sven, dass er die Ansprüche der französischen Flotte auf Ergänzung der Wasser- und Proviantvorräte anmelden möge. Man werde zur Mündung des Delaware segeln und Admiral Howes Kräfte vertreiben. Dort solle dann auch der Proviant bereitgestellt werden.
Sven erklärte, dass er zur Aufklärung voraussegeln und alle Nachrichten übermitteln wolle. Er bat, seine beiden Prisen mit der französischen Flotte segeln zu lassen. Der Flaggkapitän schaute etwas skeptisch, meinte dann aber, die Prisen seien hoffentlich genügend bemannt, um allen Manövern der Flotte folgen zu können. Das sicherte Sven zu, und dann erhob sich der Kapitän auch schon zur Verabschiedung.
Sven schickte den Midshipman als Dolmetscher zu den Prisen und befahl ihnen, sich der Kiellinie der französischen Linienschiffe anzuschließen. Dann bat er Kapitän Harvy von der Brigg Philadelphia an Bord seiner Fregatte Liberty. Harvy stand ihm nach Rang und Erfahrung am nächsten.
»Ich wollte einfach mit Ihnen ein paar Worte vorab reden, Mr Harvy. Wem gegenüber soll ich sonst mein Herz erleichtern, wenn nicht Ihnen?«
»Bei mir finden Sie immer offene Ohren und einen verschlossenen Mund«, sagte Harvy lächelnd.
Sven erzählte ihm, dass er mit allem Pomp und freundlich empfangen wurde, dass aber überhaupt kein Gedankenaustausch stattgefunden habe, wenn man von der Forderung nach Verproviantierung absehe.
»Wenn man mit einer Flotte zu einem neuen Kontinent segelt, dann hat man doch als Seemann Hunderte von Fragen, vom Kartenmaterial über Küstenverhältnisse und Lotsen bis zu den Werftverhältnissen. Aber sie haben nichts gefragt, Mr Harvy. Sie haben keine Signale verabredet, sich nicht über Ansprechpartner in den Staatsflotten erkundigt, nicht nach Wetterbesonderheiten gefragt, nichts. Sie haben nur gesagt, dass sie Admiral Howe aus dem Delaware vertreiben wollen. Wenn sie ihn man noch antreffen. Sie sind schon neunundsiebzig Tage unterwegs und haben noch mindestens fünf Tage vor sich. Das ist eine äußerst langsame Überfahrt. Die haben ihre Segel geschont.« Sven schwieg enttäuscht.
Harvy stimmte ihm zu. »Das verstehe ich auch nicht, Mr Larsson. Allenfalls bei d'Estaing könnte ich es mir vorstellen. Der ist General und soll keine maritime Erfahrung haben. Aber dem Flaggkapitän müsste doch am Erfahrungsaustausch gelegen sein. Was unternehmen wir nun?«
»Wir werden in Richtung Delaware hin aufklären. Aber das bereden wir in Anwesenheit von Mr Flinders, damit er auch orientiert ist.«
Michael Flinders, seinen Ersten Leutnant, informierte Sven nur darüber, dass die französische Flotte zum Delaware segeln wolle. »Wir werden voraussegeln und die Lage erkunden. Wenn der Delaware erst freigekämpft werden muss, dann wäre zu entscheiden, ob wir unsere Prisen nach Charleston oder nach Boston bringen.«
Sven ordnete an, dass sie in drei Meilen Abstand nebeneinander segeln würden. Und sie diskutierten anschließend, wie man sich verhalten würde, wenn man auf Prisen, schwächere oder stärkere Kriegsschiffe träfe.
»Mit einer britischen Fregatte könnten wir es sicher aufnehmen, Sir«, sagte Harvy. »Meine Mannschaft ist schnell und treffsicher an den Kanonen.«
Sven stimmte zu. »Aber wir haben ja alle Möglichkeiten offen. Einen deutlich stärkeren Gegner könnten wir zur französischen Flotte locken.«
Unter der Mannschaft war die Stimmung gut. Man näherte sich der heimatlichen Küste. Man hatte einen starken Verbündeten im Gefolge. Man hatte gute Prisen. Und in den verbleibenden Tagen würde man die Augen offen halten. Vielleicht kam noch etwas hinzu.
Aber am nächsten Tag konnten sie sich die Augen aus dem Kopf gucken. Es kam nichts in Sicht. Dafür wurde der Tag mit Kanonendrill und Drill an Handwaffen gefüllt.
Sven ging auch in der Nacht oft an Deck und ließ Rocky, seinen Schäferhund, horchen und schnuppern, aber auch der entdeckte nichts.
Doch als Sven mit ihm kurz vor dem allgemeinen Wecken an Deck ging, stellte Rocky die Ohren auf, sträubte seine Nackenhaare und fing an, wütend zu brummen. Sven ließ sofort alle lauten Geräusche verbieten und spähte mit dem Nachtglas in die langsam heller werdende Dämmerung. Da war ein dunkler Fleck!
Er ließ einen Ausguck mit guter Nachtsicht kommen, und der bestätigte, da sei ein Schiff. Sofort wurde leise durch Melder Klarschiff befohlen. Emsig und lautlos bemannten die Mannschaften die Kanonen.
Leutnant Flinders meldete, dass das Schiff gefechtsbereit sei. Mit jeder Sekunde wurde es heller. Kapitän Harvy musste ebenfalls die Vermeidung jeden lauten Geräuschs befohlen haben. Und jetzt sah Sven auch, dass Harvys Philadelphia noch näher an dem unbekannten Schiff lag.
Das unbekannte Schiff war deutlich kleiner als eine Fregatte. »Ein Toppsegelschoner, Sir«, sagte der Ausguck neben Sven.
Sven spähte angestrengt durch das Teleskop. »Stimmt!«, sagte er zum Ausguck. »Du hast einen Dollar gut. Hol ihn dir beim Zahlmeister ab!«
»Danke, Sir.«
»Jetzt melde Leutnant Flinders, was da liegt!«
Als es hell genug war, dass die Ausgucke in die Masten aufentern konnten, ließ Sven die amerikanische Flagge hissen und dem fremden Schiff einen Schuss vor den Bug feuern. Auch Harvys Brigg setzte die Streifenflagge.
Der Schoner hisste die gleiche Flagge: die amerikanische.
»Signal setzen: Kommandant zum Rapport an Bord!«, befahl Sven.
Als der Schoner dann ein Boot aussetzte, das auf sie zuruderte, und als er keine Segel setzte, ordnete Sven an, dass die Gefechtsbereitschaft aufgehoben werde. Nun war er sicher, dass man sie nicht täuschen wollte.
In dem Boot saß ein erstaunlich dicker Leutnant, der als Kommandant mit Trommler, Querpfeifer, Marinesoldaten und dem wachhabenden Offizier empfangen wurde. Aber nach der lauten Musik auf dem französischen Flaggschiff hörten sich der eine Pfeifer und Trommler in Svens Ohren doch etwas kläglich an.
Tom Potter, amtierender Leutnant, hatte Wache und brachte den Besucher zu Sven.
»Roberto Santinos«, stellte sich der Leutnant vor, und nicht nur der Name, sondern auch Gestik und Mimik ließen den Spross italienischer Einwanderer erkennen.
»Ich habe Nachrichten, Sir«, sprudelte der Leutnant hervor. »Die Briten haben Philadelphia geräumt.«
»Eine mir auch persönlich höchst willkommene Nachricht, Mr Santinos. Bitte, setzen Sie sich doch. Für ein Glas Wein wird die Zeit schon reichen.«
Der Leutnant ließ keine besondere Eile erkennen, sondern berichtete weiter, dass die Briten die Stadt am 28. Juni verlassen hätten und auch Admiral Howe mit seinen Schiffen den Delaware geräumt habe.
Sven hob sein Glas. »Trinken wir auf den Sieg, Mr Santinos, und dann will auch ich eine Nachricht loswerden.«
Sie tranken, und Sven erzählte, dass zwei...
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