Enquête-Kommissionen sind parlamentarische Gremien, die aus Abgeordneten und externen Sachverständigen bestehen. Dieses 1969 vom Deutschen Bundestag geschaffene Instrument stellt damit die erste institutionalisierte Form der wissenschaftlichen Politikberatung im Bereich des Parlaments dar. Die vorliegende Studie gibt zunächst einen Einblick in Genese, Untersuchungsgegenstand, Verfahren, Normierungsansätze und die typischen Rechtsprobleme dieses Instituts. Im zweiten Teil wird exemplarisch die Arbeit der Enquête-Kommission «AIDS» analysiert; dabei wird herausgearbeitet, welche Möglichkeiten und Grenzen diesem Institut bei der Erfüllung seines normativen Auftrags gesetzt sind. Es wird deutlich, daß Enquête-Kommissionen heute eine Vielzahl von Funktionen zukommen, die bei ihrer Einführung weder beabsichtigt noch absehbar waren. Die Arbeit zeigt auf, inwieweit Wirkungsmöglichkeiten für «neutralen» Sachverstand bei Einbindung in das politische Spannungsfeld des Parlaments bestehen und damit, welche generelle Eignung diese Form der Politikberatung besitzt.
Reihe
Thesis
Sprache
Verlagsort
Frankfurt a.M.
Deutschland
Zielgruppe
Editions-Typ
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.8 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-631-45498-5 (9783631454985)
Schweitzer Klassifikation
Der Autor: Johannes Frhr. v. Gayl wurde 1961 in Hannover geboren. Er studierte Rechtswissenschaft an den Universitäten Göttingen und München und war nach Ablegung des ersten Staatsexamens 1987 für ein Jahr wissenschaftlicher Assistent bei der Enquête-Kommission AIDS des Deutschen Bundestages. Nach Referendariat und Promotion in Hamburg arbeitet er bei der Treuhandanstalt in Berlin.
Aus dem Inhalt: Historische Entwicklung der parlamentarischen Enquête-Kommission - Rechtliche Grundlagen und Rechtsprobleme - Erfolgseinschätzung - Funktionen von Enquête-Kommissionen - «Neutraler» Sachverstand und Parteipolitik - Methodik der Erkenntnisfindung einer Enquête-Kommission - Möglichkeiten und Grenzen wissenschaftlicher Politikberatung durch Enquête-Kommissionen.