In den Debatten der Gegenwart werden politische und ökonomische Entwicklungen als Globalisierung oder De-Globalisierung gedeutet. Konfliktlinien verlaufen zwischen den Gegnern und Befürwortern dieser Prozesse. In diesen Debatten wird über Globalisierung aber nur selten tiefgehend nachgedacht.
Diese Lücke möchte die vorliegende Untersuchung füllen. Als Pionierarbeit wagt sie sich in weitgehend unbegangenes Gelände: Sie macht die phänomenologische Erhellung des Phänomens der Welt fruchtbar für eine philosophisch fundierte Globalisierungskritik.
Die Untersuchung zeigt, dass die sehr grundsätzliche Kritik, die Edmund Husserl, Martin Heidegger und Heinrich Rombach an der europäischen Moderne üben, sich globalisierungskritisch lesen lässt. Die destruktiven Seiten der Globalisierung lassen sich so in Zusammenhang bringen mit den strukturellen Pathologien der Moderne.
Das philosophische Nachdenken über die Pathologien der Globalisierung gliedert sich dabei in Diagnose und Therapie. Die Diagnose antwortet auf die Frage: Inwiefern wird 'Welt' in der Epoche der Globalisierung falsch oder inadäquat konzeptualisiert? Die Therapie antwortet auf die Frage: Wie ließe sich 'Welt' stattdessen konzeptualisieren - in einer heilsamen und adäquaten Weise?
Auflage
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Maße
Höhe: 208 mm
Breite: 151 mm
Dicke: 21 mm
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ISBN-13
978-3-943897-91-3 (9783943897913)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Daniel Zöllner, Dr. phil., Studium der Philosophie und der Neueren deutschen Literatur in Tübingen und an der University of Essex (Colchester). 2025 Promotion in Innsbruck. Betreut den Logbuch-Blog des Lepanto-Verlags. 2015 erschien bei Text & Dialog Evolution - Geist - Gott. Beiträge zu einer christlichen Philosophie (mit Mathias Schickel), 2024 bei Lepanto Mut zur Tugend. Essays zur Lebenskunst in der Gegenwart. Weitere Publikationen u. a. in der Tagespost, im Lepanto-Almanach und in verschiedenen Sammelbänden. Zöllner arbeitet u. a. im Bereich der Phänomenologie und zum Werk Josef Piepers.
Geleitwort von Dr. Josef Döbber
Vorwort
1. Globalisierung als Thema der Philosophie
1.1 Einstieg: Die Welt in der Bordüre des Kleids
1.2 Globalisierungserfahrungen
1.3 Die Globalisierung im Spiegel der Philosophie
1.4 Zur genaueren Begriffsbestimmung
1.5 Zur Bewertung der Globalisierung
1.6 Universalismus, Relativismus, Evolutionismus
1.7 Globalisierung und der Begriff der Welt
1.8 Die phänomenologische Methode der Untersuchung
2. Edmund Husserl: Kritik des Objektivismus als Globalisierungskritik
2.1 Husserls Phänomenologie als Diagnose und Therapie
2.2 'Welt' in Husserls Philosophie
2.2.1 Korrelationsapriori und Intentionalität
2.2.2 Die Welt als Universalhorizont
2.2.3 Die Epoché
2.3 Von der Subjektivität zur Kultur
2.3.1 Der Weg zum Thema 'Kultur'
2.3.2 Die Wiener Vorträge
2.3.3 Die Kritik des Objektivismus in der Krisis-Schrift
2.4 Philosophie und Globalisierung in Husserls Sicht
2.4.1 Die Deutung von Klaus Held
2.4.2 Der Verlust der Erde als Ur-Arche
2.4.3 Zusammenfassung
2.5 Zur Kritik und Würdigung Husserls
3. Martin Heidegger: Die verstellte Welt der Globalisierung
3.1 Heidegger und die Globalisierungsthematik
3.2 Von Husserl zu Heidegger
3.2.1 Das In-der-Welt-sein als Fundament der Intentionalität
3.2.2 Der neue Phänomenbegriff Heideggers
3.2.3 Das Phänomen "Welt": von Husserl zu Heidegger
3.3 Heideggers Welt-Analyse in Sein und Zeit
3.3.1 Welt als "Bewandtnisganzheit"
3.3.2 Welt als Kulturwelt und das "Man" als kulturelles Apriori
3.3.3 Die "Entweltlichung der Welt" durch die Tradition
3.4 Die Globalisierung im Ereignis-Denken
3.4.1 Von der transzendental-horizontalen zur Ereignis-Blickbahn
3.4.2 Die Moderne als "Zeit des Weltbildes"
3.4.3 Die Analyse der modernen Technik
3.5 Das "Geviert": Jenseits des metaphysischen Weltbegriffs
3.5.1 'Welt' in der Metaphysik
3.5.2 'Welt' im "Geviert"-Konzept
3.5.3 Ding und Nähe im "Geviert"-Konzept
3.6 Zur Kritik und Würdigung Heideggers
3.6.1 Kritik der transzendental-horizontalen Blickbahn
3.6.2 Kritik der Ereignis-Blickbahn
4. Heinrich Rombach: Vom Weltsystem der Globalisierung zur Pluralität der Welten
4.1 Rombachs Diagnose der Gegenwart
4.1.1 Das Ende der Hochkulturen
4.1.2 Das Ende der Neuzeit
4.2 Von Heidegger zu Rombach
4.2.1 Von "existenzialer" zu "geschichtlicher" Phänomenologie
4.2.2 Die Tiefendimension der "Grunderfahrungen"
4.3 Strukturphänomenologie der Globalisierung
4.3.1 Die Welt als System
4.3.2 Kritik des Systemgedankens
4.4 Zu einer "Strukturtherapie" der Globalisierung
4.4.1 Von der System- zur Strukturontologie
4.4.2 Jenseits von Universalismus und Relativismus
4.5 Zur Auseinandersetzung mit Luhmanns Systemtheorie
4.5.1 Luhmanns Theorie der Weltgesellschaft
4.5.2 Zur Kritik der Theorie Luhmanns
4.6 Zur Kritik und Würdigung Rombachs
5. Ontologie der Welt und Globalisierung
5.1 Globalisierung und Metaphysik
5.2 Die drei Sprünge der Phänomenologie
5.3 Das "Weltengespräch" zwischen Europa und Asien
5.3.1 Vorüberlegungen zum "Gespräch der Welten"
5.3.2 Westlicher und östlicher Weg
5.3.3 Die Begegnung von westlichem und östlichem Weg
5.4 Ausblick
Literaturverzeichnis