Über Antonio Ligabues (geb. 1899 in Zürich) Kindheit und Jugend weiß
man wenig. Er wächst in Pflegefamilien und im Waisenhaus auf. Mit 18
Jahren wird er wegen Verhaltensauffälligkeiten in eine psychiatrische
Anstalt zwangseingewiesen, zwei Jahre später wegen Landstreicherei und
Kleinkriminalität aus der Schweiz ausgewiesen und gegen seinen Willen
nach Gualtieri in Italien gebracht. Dort wird er schnell zum beargwöhnten
Außenseiter, wohnt jahrelang einsam wie ein Wilder in einer mit eigenen
Lehmskulpturen vollgestopften Hütte im Wald am Po-Ufer.
Der damals in Gualtieri lebende Maler Marino Mazzacurati öffnet ihm
sein Atelier. Neidlos erkennt er das ursprüngliche und unverfälschte Talent
Ligabues an. Doch schon bald überwirft sich Ligabue mit Mazzacurati, der
den offensichtlich psychisch angeschlagenen nun aus der Ferne unterstützt.
1961 hat er die erste eigene Ausstellung in Rom, die ihn schlagartig über
Italiens Grenzen hinaus bekannt macht. Man macht ihn zum 'italienischen
Van Gogh'. Er kann mit dem jetzt reichlich fließenden Geld jedoch nicht
umgehen und stirbt am 27. Mai 1965 im Armenhaus. Inzwischen hat sich
sein Ruf als einer der bedeutendsten italienischen Künstler des 'Art brut'
etabliert.
Rezensionen / Stimmen
Hannes Binders dunkle Zeichnungen reißen den Betrachter sofort in einen anderen, dunkleren Geisteszustand, ergreifen, berauschen. Beeindruckend. Elisabeth Diez, Bücher Hannes Binder entdeckt und erzählt mit suggestiver Wucht das Schicksal des italienischen van Goghs. Märkische Allgemeine
Sprache
Verlagsort
Maße
ISBN-13
978-3-941787-87-2 (9783941787872)
Schweitzer Klassifikation
Hannes Binder, geb. 1947, hat an der Kunstgewerbeschule in
Zürich studiert. Heute lebt und arbeitet er als Illustrator und
Maler in Zürich. Seit 2005 ist er Dozent für Geschichte der
Illustration an der Hochschule in Luzern. Binder wurde vielfach
ausgezeichnet, u.a. mit dem Prix Tintin BD '85, dem Troisdorfer
Bilderbuchpreis, dem Luchs und dem Premio Insula romana.
Giuseppe Zironi, geb. 1960 in Reggio Emilia, studierte an der Disney Akademie in Mailand bei
Giovan Battista Carpi. Mehr als zehn Jahre lang zeichnete und schrieb er Geschichten für die
Wochenzeitschrift Topolino. Er arbeitet auch als Fernsehautor, sein Kurzfilm La fuga di Rosania
wurde mehrfach ausgezeichnet.