An einer Multiplen Sklerose zu erkranken, bedeutet für die Betroffenen - und hierbei handelt es sich mehrheitlich um Menschen im jungen Erwachsenenalter - von nun an mit realen oder befürchteten Kontrollverlusten über solche zentralen Körperfunktionen wie Gehen, Greifen, Sehen, Tasten, Sich-Spüren, aber auch mit auftretenden Blasen- und Darmstörungen leben zu müssen. Vor allem aber stellt die Multiple Sklerose eine in jeder Hinsicht unkontrollierbare Erkrankung dar, die weder eine zuverlässige Prognose über den künftigen Verlauf zulässt noch durch eine Kausaltherapie beeinflusst werden kann. So gilt für alle MS-Kranken, gleich wie schwer sie erkranken mögen, dass eine ständige latente oder manifeste Angst vor Verschlechterung eine langfristige Lebensplanung bedroht.
Die Studie zeigt auf, ob und wie für 60 Kranke und ihre Partner in einem Zeitraum von bis zu zehn Jahren eine Ordnung oder auch Normalität aufrechtzuerhalten bzw. wiederherzustellen war oder ob die Krankheit Macht über die Kranken gewonnen hat und sie sich entweder an das reduzierte Leben gewöhnen konnten oder von der Krankheit besiegt worden sind.
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ISBN-13
978-3-88864-349-1 (9783888643491)
Schweitzer Klassifikation
Dr. Gerd Ziegeler, Akad. Rat in der Abteilung für Medizinische Soziologie der Universität Göttingen. Arbeitsschwerpunkte: Formen psychosozialer Bewältigung chronischer Krankheiten, sozialwissenschaftliche Konzepte der Gesundheitsförderung, Prozesse beruflicher Sozialisation bei Medizinern, Arzt-Patient-Kommunikation.
Prof. Dr. Hannes Friedrich, Leiter der Abteilung für Medizinische Soziologie der Georg-August-Universität Göttingen. Arbeitsschwerpunkt: Bewältigung chronischer Krankheiten, Familie und Krankheit, Arzt-Patient-Beziehung, Professionalisierung in der Medizin, sozialtherapeutische Prozesse bei chronischen Krankheiten. Psychoanalytiker, Lehr- und Kontrollanalytiker.