Vorwort
Lise Meitner, Physikerin: »Im Allgemeinen war aber damals die Einstellung in Deutschland zum Frauenstudium sehr ablehnend«
Käte Strobel, Bundesgesundheitsministerin: »Ich habe in dem Interview die Pille befürwortet«
Dolores Ibárruri, Politikerin: »No Pasarán«
Herta Ilk, Bundestagsabgeordnete: »Ehefragen sind ja nicht nur Haushaltsfragen« / Elisabeth Schwarzhaupt, Bundestagsabgeordnete: »Die Willensbildung in der Ehe ist nicht eine Sache der äußeren Ordnung«
Astrid Lindgren, Kinderbuchautorin: »Nie wieder Gewalt«
Emma Caris, Betroffene von einer Essstörung: »Und heute bin ich noch magersüchtig«
Anne Sullivan Macy, Lehrerin und Freundin Helen Kellers: »Daraufhin legte ich ihre Hand auf mein Gesicht, damit sie >sehen< konnte«
Lily Pringsheim, Abgeordnete des Landtags des Volksstaats Hessen: »Daß die Frau nicht mehr zum Kurpfuscher zu gehen braucht«
Maria Mitchell, Astronomin: »Bis es talentierten Frauen möglich ist, ihr Leben der Forschung zu widmen«
Margaret Rutherford, Schauspielerin: »Ich muss einen großen Hang zur Selbstdarstellung haben«
Alice Seeley Harris, Menschenrechtlerin: »Da lagen sie, diese kleine Hand und der Fuß«
Mary Muthony Nyanjiru, Kämpferin für Frauen- und Freiheitsrechte: »Nehmt mein Kleid und gebt mir eure Hose«
Sarojini Naidu, Politikerin: »Shanti, shanti, shanti«
Carolyn Heilbrun, Literaturwissenschaftlerin und Autorin: »Frauen brechen nicht aus«
Chantal Sébire, Lehrerin und Tumorpatientin: »Die Schmerzen fressen mich auf«
Margarete Schütte-Lihotzky, Architektin: »In Frankfurt zu der Arbeitsküche übergegangen«
Gertrud Kurz, Flüchtlingshelferin: »Warum haben wir nicht noch mehr Lärm gemacht«
Marion Donovan, Erfinderin: »Wir brauchen [diese Windel] nicht«
Hedy Lamarr, Schauspielerin und Erfinderin: »Auf jeden Fall fällt es mir leicht, Dinge zu erfinden«
Junko Tabei, Bergsteigerin: »Dass man etwas tun muss, um Aufmerksamkeit zu bekommen«
Evita Perón, Staatspräsidentenehefrau: »Niemals werden wir uns vom Stiefel der Oligarchen und Vaterlandsverräter zertreten lassen«
Annemarie Renger, Bundestagspräsidentin: »Zum Schluss haben sie gesagt, ich war die Beste«
Eleonore Noll-Hasenclever, Bergsteigerin: »Deutsche begrüßten feuchten Auges ihr Vaterland«
Inge Aicher-Scholl, Autorin: »Mein Motiv ist in jedem Fall Menschlichkeit«
Hannah Arendt, Professorin und Autorin: »Das war die Dummheit, die so empörend war«
Marlene Dietrich, Schauspielerin: »Aber natürlich waren wir Anti-Nazi«
Clärenore Stinnes-Söderström, Autorennfahrerin und Abenteurerin: »In mir bin ich immer gleichberechtigt gewesen«
Leni Alexander, Komponistin: »Einer spuckte mich an«
Irene Koss, Fernsehansagerin: »Das ist doch wohl die Aufgabe der Ansagerin«
Hildegard Knef, Schauspielerin, Sängerin und Autorin: »Daß ich die Häßlichkeit schwer ertrage«
Hannelore Kohl, Stiftungsgründerin und Schirmherrin: »Unser Kuratorium ZNS nennt sich auch >Initiative Lebensmut<«
Veronica Carstens, Ärztin: »Wir brauchen auch die ganze Palette der sanften Medizin«
Mary Higgins Clark, Schriftstellerin: »Die #MeeToo-Bewegung hat meine Aufmerksamkeit schon frühzeitig erregt«
Bertha von Suttner, Friedensnobelpreisträgerin: »Du sollst nicht töten«
Marie Curie, Physikerin und Chemikerin: »Die wissenschaftliche Geschichte von Radium ist schön«
Josephine Baker, Tänzerin und Sängerin: »Der Stift ist wirklich mächtiger als das Schwert«
Elisabeth Langgässer, Schriftstellerin: »Die Sprache verlumpte und verlodderte«
Anna Seghers, Schriftstellerin: »Ich glaube nicht, dass wir es waren, die die Mauer gebaut haben«
Ricarda Huch, Schriftstellerin: »Auf der Schwelle der neuen Demokratie«
Helene Wessel, Politikerin: »Wir lehnen eine Remilitarisierung Deutschlands eindeutig ab«
Erika Mann, Kabarettistin, Journalistin und Schauspielerin: »Die unterdrückten Völker Europas hassen diesen Hitler«
Inge Meysel, Schauspielerin: »Wir hatten eine Zyankalikapsel«
Louise Schroeder, Politikerin und kommissarische Oberbürgermeisterin: »Daß Sie dieses Vertrauen einer Frau entgegengebracht haben«
Elly Heuss-Knapp, Schirmherrin des Müttergenesungswerks und Werbefachfrau: »Daß ein Deutsches Müttergenesungswerk auf eine neue Grundlage gestellt wurde«
Elisabeth Noelle-Neumann, Demoskopin: »Er wirkte gar nicht wie ein Monster«
Betty Ford, Präsidentenehefrau und Krebspatientin: »Ein bösartiger Tumor«
Anaïs Nin, Schriftstellerin und Tagebuchschreiberin: »Suche der Frau nach einer eigenen Identität«
Luise Schottroff, evangelische Theologin: »Persona non grata in der theologischen Fachkollegenschaft«
Lys Assia, Sängerin: »Die Grenzen für die Kulturen der Nachbarländer öffnen«
Helene Lange, Frauenrechtlerin: »Die selbständige Staatsbürgerin [ist] die Vertreterin des Mütterlichen in der Gesetzgebung«
Nelly Sachs, Schriftstellerin: »Viele Begegnungen mit einzelnen deutschen Menschen sind mir unvergesslich geworden«
Luise Albertz, Oberbürgermeisterin: »Vielleicht habe ich als Frau ein besseres Einfühlungsvermögen«
Elisabeth Gössmann, katholische Theologin: »Theologiestudium ist nicht mehr bloß für Männer, nicht mehr nur für die, die später Priester werden«
Literatur und Internet-Quellen
(aus der Rede von Astrid Lindgren)
»Nie wieder Gewalt. [.] Müssen wir uns nach diesen Jahrtausenden ständiger Kriege nicht fragen, ob der Mensch nicht vielleicht schon in seiner Anlage fehlerhaft ist? Und sind wir unserer Aggression wegen zum Untergang verurteilt? Wir alle wollen ja den Frieden. Gibt es da keine Möglichkeit, uns zu ändern, ehe es zu spät ist? Könnten wir es nicht vielleicht lernen, auf Gewalt zu verzichten? Könnten wir nicht versuchen, eine ganz neue Art Mensch zu werden? Wie aber sollte das geschehen, und wo sollte man anfangen? Ich glaube, wir müssen von Grund auf beginnen. Bei den Kindern. Sie, meine Freunde, haben Ihren Friedenspreis einer Kinderbuchautorin verliehen, und da werden Sie kaum weite politische Ausblicke oder Vorschläge zur Lösung internationaler Probleme erwarten. Ich möchte zu Ihnen über die Kinder sprechen. Über meine Sorge um sie und meine Hoffnungen für sie. Die jetzt Kinder sind, werden ja einst die Geschäfte der Welt übernehmen, sofern dann noch etwas von ihr übrig ist. Sie sind es, die über Krieg und Frieden bestimmen werden und darüber, in was für einer Gesellschaft sie leben wollen. In einer, wo die Gewalt nur ständig weiterwächst, oder in einer, wo die Menschen in Frieden und Eintracht miteinander leben. Gibt es auch nur die geringste Hoffnung darauf, daß die heutigen Kinder dereinst eine friedlichere Welt aufbauen werden, als wir es vermocht haben? Und warum ist uns dies trotz allen guten Willens so schlecht gelungen? Ich erinnere mich noch sehr gut daran, welch ein Schock es für mich gewesen ist, als mir eines Tages - ich war damals noch sehr jung - klar wurde, daß die Männer, die die Geschicke der Völker und der Welt lenkten, keine höheren Wesen mit übernatürlichen Gaben und göttlicher Weisheit waren. Daß sie Menschen waren mit den gleichen menschlichen Schwächen wie ich. Aber sie hatten die Macht und konnten jeden Augenblick schicksalsschwere Entscheidungen fällen, je nach den Antrieben und Kräften, von denen sie beherrscht wurden. So konnte es, traf es sich besonders unglücklich, zum Krieg kommen, nur weil ein einziger Mensch von Machtgier oder Rachsucht besessen war, von Eitelkeit oder Gewinnsucht, oder aber - und das scheint das häufigste zu sein - von dem blinden Glauben an die Gewalt als das wirksamste Hilfsmittel in allen Situationen. Entsprechend konnte ein besonnener Mensch hier und da Katastrophen verhindern, eben weil er gut und besonnen war und auf Gewalt verzichtete. [.] Warum aber waren denn nicht alle gut und besonnen? [.] Waren einige von Natur aus böse? Das konnte ich damals nicht glauben, und ich glaube es auch heute nicht. Die Intelligenz, die Gaben des Verstandes mögen zum größten Teil angeboren sein, aber in keinem neugeborenen Kind schlummert ein Samenkorn, aus dem zwangsläufig Gutes oder Böses sprießt. Ob ein Kind zu einem warmherzigen, offenen und vertrauensvollen Menschen mit Sinn für das Gemeinwohl heranwächst oder aber zu einem gefühlskalten, destruktiven, egoistischen Menschen, das entscheiden die, denen das Kind in dieser Welt anvertraut ist, je nachdem, ob sie ihm zeigen, was Liebe ist, oder aber dies nicht tun. [.]«