Die Geschichte des Sklavenschiffs >Amistad< fängt da an, wo die der britischen Abolitionisten aufhört: Das britische Empire hat die Sklaverei 1808 abgeschafft, Spanien 1820 den Sklavenhandel verboten. Spanien und besonders seine Kolonien bleiben aber wirtschaftlich von der Sklaverei abhängig und halten über den Atlantik einen enormen Menschenschmuggel aufrecht. Im Juni 1839 rebellierten die Sklaven, die auf dem kleinen kubanischen Schoner >Amistad< eingepfercht waren, töteten den Kapitän, irrten vor der Ostküste der USA herum, wurden vor New Haven aufgebracht, wegen Meuterei vor Gericht gestellt und - freigesprochen. Für den Lateinamerika-Historiker Michael Zeuske ist die >Amistad< der emblematische Einzelfall, an dem sich die große, grausame, von Legitimitäts- und Menschenrechtserwägungen völlig losgelöste Geschichte des atlantischen Sklavereisystems aufrollen lässt. In der Karibik fand es erst 1886 ein Ende.
Reihe
Sprache
Verlagsort
Illustrationen
10 Abbildungen, 7 Karten
Mit 10 Abb. und 7 Karten
ISBN-13
978-3-15-020267-8 (9783150202678)
Schweitzer Klassifikation
Michael Zeuske, geboren 1952, ist Professor für iberische und lateinamerikanische Geschichte an der Universität Köln. Zahlreiche Publikationen zu Kuba.
1. Der Fall Amistad
2. Atlantik und Weltgeschichte
3. Die Gefangenen der Amistad
4. Menschenkapitalismus und Zucker - Die Wirtschaft des Hidden Atlantic
5. Sklaverei auf Kuba
6. Mongos und Negreros, Kapitäne und Mannschaften
7. Afrika
8. Atlantisch-karibische Netzwerke, Kreditgeber und Sklavenhandelsunternehmer
9. Das Ende des Menschenschmuggel-Atlantiks
Anhang
Karten
Literatur
Verzeichnis der Abbildungen und Karten
Dank