Der Qur'an betont rituelle Reinheit und die Rolle Jesu als Geber von Gottes positivem Gesetz, und bewahrt damit Aspekte einer früheren Jesus-Bewegung, die von den meisten christlichen Gruppen abgelehnt wurden. Sehr viele der vom Qur'an erlassenen Gesetze sind eng verwandt mit den Gesetzen und Erzählungen der Didaskalia Apostolorum, einer spätantiken Kirchenordnung, die allerdings die im Qur'an festgehaltenen Reinheitsgebote explizit verwirft. Die konzeptuelle Nähe der zwei Texte manifestiert sich durch gemeinsame rechtsgeschichtlichen Erzählungen über die Israeliten und über Jesus; weiterhin hat das juristische und theologische Vokabular des arabischen Qur'ans gleichermaßen viel mit der syrischen (christlich aramäischen) Version der Didaskalia gemein. Allerdings "basiert" der Qur'an keinesfalls direkt auf der Didaskalia. Vielmehr teilen die Gruppen, an die die beiden Texte adressiert sind, rituelle Praktiken und einen oralen Diskurs, in dessen Kontext hier beide Texte gelesen werden. Holger M. Zellentin beschreibt die den beiden Texten gemeine Rechtskultur; sie bietet neue Einsichten in das spätantike Juden- und Christentum, die Kontinuität der judenchristlichen Gesetze und Erzählungen über das vierte Jahrhundert hinaus, und die Gemeinschaft, an die der Qur'an zuerst adressiert war.
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Höhe: 17.5 cm
Breite: 10.7 cm
Dicke: 0.9 cm
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ISBN-13
978-3-16-152720-3 (9783161527203)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Born 1976; 2007 PhD Princeton University; has taught at Rutgers University, the Graduate Theological Union, Berkeley, and at the University of California, Berkeley; teaches Jewish Studies at the University of Nottingham; 2012 Early Career Fellowship of the Arts and Humanities Research Council (UK).