Die "Politik" des Aristoteles ist einer der Grundtexte des politischen Denkens. Als sich das neuzeitliche Staatsdenken formierte, geschah dies selten ohne Rückbezug auf Aristoteles - ob nun in Anknüpfung oder in Abgrenzung. Insofern ist Aristoteles noch immer präsent. Was bis heute fasziniert, ist die Vielschichtigkeit seiner politischen Reflexion: Fragen der Erziehung werden ebenso behandelt wie die des Rechts, Staatsformen werden ebenso untersucht wie deren Negation durch Aufstände und Revolutionen. Um dieser Vielschichtigkeit gerecht zu werden, erörtern Experten aus den Gebieten der Philosophie, Ökonomie, Geschichte und Politologie zentrale Themen der "Politik". Zudem wird die Wirkung der aristotelischen "Politik" in der Geschichte an wichtigen Denkern dargestellt. So wird beispielsweise das Verhältnis von Aristoteles und Thomas von Aquin oder Karl Marx analysiert. Insgesamt versucht dieser Band, den Reichtum des aristotelischen Denkens aus den verschiedenen fachlichen Disziplinen heraus auszuschöpfen. Dabei zeigt sich, dass viele seiner Überlegungen nach wie vor von großer Aktualität sind. Die Herausgeberin befasst sich in ihrer Forschung schwerpunktmäßig mit der antiken Philosophie und dem Totalitarismus.
Informationen zur Reihe:
Staatsverständnisse
Herausgegeben von Prof. Dr. Rüdiger Voigt Wissenschaftlicher Beirat: Klaus von Beyme, Heidelberg; Giancarlo Corsi, Modena-Reggio Emilia; Yehezkel Dror, Jerusalem; Wolfgang Kersting, Kiel; Herfried Münkler, Berlin; Marcelo Neves, Sao Paulo; Henning Ottmann, München; Stanley L. Paulson, St. Louis; Ryuichiro Usui, Tokyo; Loïc Wacquant, Berkeley
Der Schwerpunkt der publizierten Bände soll auf den neuzeitlichen Ideen vom Staat liegen. Dieses Spektrum reicht von Altmeister Niccolò Machiavelli über Thomas Hobbes bis zu Max Weber und Karl Marx, schließlich zu den Weimarer Staatstheoretikern Carl Schmitt, Hans Kelsen und Hermann Heller und weiter zu den zeitgenössischen Theoretikern.Nicht nur die Verfälschung der Marxschen Ideen zu einer marxistischen Ideologie, die einen repressiven Staatsapparat rechtfertigen sollte, macht deutlich, dass Theorie und Praxis des Staates nicht auf Dauer voneinander zu trennen sind. Auf eine Analyse moderner Staatspraxis kann daher nicht verzichtet werden.Was ergibt sich daraus für ein zeitgemäßes Verständnis des Staates im Sinne einer modernen Staatswissenschaft? Die Reihe Staatsverständnisse richtet sich mit dieser Fragestellung nicht nur an politische Philosophen, sondern vor allem auch an Studierende der Geistes- und Sozialwissenschaften. In den Beiträgen wird daher zum einen der Anschluss an den allgemeinen Diskurs hergestellt, zum anderen werden die wissenschaftlichen Erkenntnisse in klarer und aussagekräftiger Sprache - mit dem Mut zur Pointierung - vorgetragen. So wird auch der / die Studierende unmittelbar in die Problematik des Staatsdenkens eingeführt.
Reihe
Sprache
Verlagsort
Gewicht
ISBN-13
978-3-8329-4106-2 (9783832941062)
Schweitzer Klassifikation