Wie gestaltet Musik mit ihren spezifischen Mitteln eigenständig die Zeit und wie läuft sie in der Zeit ab? Diese Fragen verweisen auf eine viergliedrige Problemkonstellation. Gebraucht wird ein allgemeines Modell der Zeit sowie eine Ästhetik der musikalischen Autonomie. Darüber hinaus muss die genuine musikalische Zeit kompositionsgeschichtlich etabliert und ihre notwendige Krise in der Neuen Musik dargestellt werden.
Ferdinand Zehentreiter entfaltet diesen Zusammenhang. Er bezieht sich dazu auf die zwei wichtigsten Ausprägungen der »sinntheoretischen Relativitätstheorie«, die in den Zeittheorien des Pragmatismus nach G. H. Mead und des genetischen Strukturalismus nach Jean Piaget formuliert wurden. Er eröffnet auf diese Weise zudem die Möglichkeit einer neuartigen Interpretation des dynamischen Formbegriffs von Theodor W. Adorno, der bislang den Gegensatz zwischen Form und statischem Gehäuse am radikalsten formuliert hat.
Auflage
Sprache
Verlagsort
Weilerswist-Metternich
Deutschland
Maße
Höhe: 222 mm
Breite: 140 mm
ISBN-13
978-3-95832-408-4 (9783958324084)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Ferdinand Zehentreiter ist Privatdozent am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main sowie Lehrbeauftragter für Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst ebendort. Bei Velbrück Wissenschaft erschienen: Materialität des Geistes (2011, hg. mit Roland Burkholz und Christel Gärtner), Kritik der Neuroästhetik (2020), Operation und Ereignis (2022) und Die gesellschaftliche Verantwortung von Kunst nach Auschwitz (2024).