Literalität setzt Schrift, jedoch nicht einen bestimmten Schrifttypus voraus. Anhand der Beschreibung der chinesischen und der lateinisch-alphabetischen Schrift sowie der Rekonstruktion der europäischen und der chinesischen Literalitätstradition wird in diesem Buch die These entwickelt, dass die allgemeine Literalität vor allem von sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen bestimmt wird und auch nur im gesellschaftlichen Zusammenhang zu verstehen ist. Die vermeintliche Überlegenheit des lateinisch-alphabetischen Schrifttypus in der Literalisierung resultiert aus linguistischer Perspektive aus der einseitigen Betonung des lautlichen Aspekts der Schrift. Eine ideozentrische Betrachtung der Schrift ist bei der Klärung der komplexen Beziehung zwischen Literalitäts- und Zivilisationsentwicklung jedoch genauso fehl am Platz wie die phonozentrische Sichtweise.
Reihe
Thesis
Sprache
Verlagsort
Frankfurt a.M.
Deutschland
Zielgruppe
Editions-Typ
Illustrationen
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.8 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-631-36574-8 (9783631365748)
Schweitzer Klassifikation
Der Autor: Zhenjiang Yan, Studium der Germanistik an der Universität Nanjing. Tätigkeit als Deutschlehrer an der Zweiten Fremdsprachenhochschule Peking. Danach Magisterstudium der Fächer Deutsch als Fremdsprache, Politische Wissenschaft und Germanistische Linguistik sowie 1999 Promotion in derselben Fächerkombination an der Universität München. Schrift- und Schriftlichkeitsforschung ist einer seiner Arbeitsschwerpunkte.
Aus dem Inhalt: Graphische Kodierung der sprachlichen Laute - Kontrast zwischen der chinesischen und der lateinisch-alphabetischen Schrift - Gesellschaftsbezogenheit des Schriftgebrauchs - Auswirkung auf den Literalitätsgrad einer Gesellschaft.