Mika, der Schmetterlingsbruder: Die Geschichte einer zauberhaften Verwandlung. 4
So bleiben verstorbene Geschwister lebendig: Rituale zum Mitmachen für die ganze Familie . 25
Textauszug Rituale
Wenn ein Kind verstirbt, lässt uns das fassungslos und oft auch hilflos zurück. All das, was vorher Alltag war, besteht nicht mehr. Alles ist neu, jeder Atemzug und jeder Schritt muss neu erlernt werden. Wir müssen lernen, mit unserer Trauer und unserem Schmerz zu leben.
Gerade wenn eine schwere Krankheit die Ursache war, haben wir mit ansehen müssen, wie unser geliebtes Kind langsam von uns geht. Haben Hilflosigkeit erleben müssen. Angst. Verzweiflung.
Oft bleiben Selbstvorwürfe zurück. Und eine unendliche Menge an Fragen. Aber es gibt Wege, diese Fragen loszulassen, die Vorwürfe zum Verstummen zu bringen.
Es gibt Wege, das Leben in diesem "neuen Normal" leichter zu ertragen und wieder zu sich selbst zu finden: mit Ritualen.
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Ritual 1: Dankbarkeits-Ritual
Wenn ein Kind verstorben ist, sieht alles dunkel aus. Wir empfinden nur unsere Trauer, und nehmen oft gar nichts anderes mehr wahr. Manchmal müssen wir erst lernen, wieder die positiven Dinge sehen zu können. Dabei kann ein Dankbarkeits-Ritual helfen.
Jeden Abend vor dem Schlafengehen nimmt man sich dazu ein paar Minuten Zeit und schreibt etwas auf, für das man an diesem Tag, aber vielleicht auch ganz allgemein dankbar ist. Das kann ganz trivial sein, z.B. dass an diesem Tag die Sonne schien oder man einen leckeren Tee getrunken hat. In den ersten Tagen wird es vielleicht schwierig sein, aber man findet immer etwas. Und mit der Zeit merkt man mehr und mehr, wie einem die kleinen schönen Dinge im Leben wieder stärker auffallen.
Empfehlenswert ist es, dieses Ritual täglich für einen gewissen Zeitraum umzusetzen, mindestens einen Monat lang.
Aber es gilt: Je länger, desto schöner.
Unsere Ideen: .
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Ritual 2: Ritual des Topfes voller Glück
Dieses Ritual schließt sich an das Dankbarkeits-Ritual an.
Jedes Mal, wenn einem etwas besonders Schönes passiert, nimmt man sich einen kleinen Zettel und notiert das Positive. Man faltet ihn zusammen und steckt ihn in ein Gefäß. Das kann schön gestaltet sein oder aber ganz einfach.
Am Ende des Jahres, vielleicht an Weihnachten, vielleicht an Silvester, nimmt man sich diesen Topf voller Glück und öffnet ihn mit der ganzen Familie (oder auch nur für sich selbst).
Dieses Ritual schenkt einen positiven Jahresrückblick und kann vielleicht Vorfreude auf das nächste Jahr machen.
Unsere Ideen: .
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Ritual 3: Ritual der brennenden Kerzen
Manchen Familien hilft es, jeden Abend eine Kerze für das fehlende Kind anzuzünden. Beispielsweise beim Abendessen, als Symbol dafür, dass das verstorbene Kind trotzdem dabei ist.
Zusätzlich kann es schön sein, zu besonderen Anlässen, die der Familie wichtig sind, eine große Kerze den ganzen Tag über brennen zu lassen, sodass das Kind symbolisch bei diesem wichtigen Ereignis mit dabei ist.
Diese großen Kerzen kann man, wenn man mag, vorher gemeinsam mit farbigem Wachs gestalten, zum Beispiel mit dem Namen des Kindes, Bildern von Dingen, die es gern mochte, oder durch die sich die Familie an das Kind erinnert fühlt.
Unsere Ideen: .
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Ritual 4: Ritual der positiven Gedanken
Ritual 5: Ritual der Feier des Lebens
Ritual 6: Ritual der Bilder
Ritual 7: Ritual des Loslassens
Ritual 8: Ritual der Briefe
Ritual 9: Ritual des Verschließens
Ritual 10: Ritual des Helfens
Ritual 11: Ritual der Reise um die Welt