Die Abhandlung widmet sich der geschichtlichen Entwicklung der Verfassungsgerichte der Länder, um auf diese Weise einen Beitrag zur näheren Bestimmung des Verhältnisses zwischen der gegenwärtigen Landesverfassungsgerichtsbarkeit und ihren historischen Vorbildern zu leisten. Dabei untersucht der Autor in einem ersten Schritt, inwieweit die Weimarer Landesstaatsgerichtshöfe prägend waren für die Entwicklung und die Ausgestaltung der Landesverfassungsgerichte wie wir sie heute kennen. Anhand der Länder Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Thüringen zeigt der Autor auf, dass die Weimarer Landesstaatsgerichtshöfe trotz ihrer vergleichsweise schmalen Kompetenzkataloge den Vätern und Müttern der westdeutschen Landesverfassungen nach 1945 als Anknüpfungspunkt für die Konzeption der Landesverfassungsgerichte dienten. Dass die Weimarer Landesstaatsgerichtshöfe gleichwohl nicht den einzigen Traditionsstrang darstellten, wird ebenso deutlich. Daher beleuchtet der Autor in einem zweiten Schritt, welchen übrigen Einflussfaktoren die Ausgestaltung der Verfassungsgerichtsbarkeit nach 1945 ausgesetzt war und wie unterschiedlich stark sich diese Faktoren in den jeweiligen Ländern auswirkten.
Rezensionen / Stimmen
»Auch wenn die von Worms in horizontaler wie vertikaler Rechtsvergleichung vorgenommene Untersuchung von Landesverfassungsgerichten primär auf die Feststellung formaler Übereinstimmungen oder Unterschiede in Organisationsstruktur und Entscheidungszuständigkeiten angelegt ist, lässt sie doch auch die höchst unterschiedlichen Bestimmungsfaktoren für ihre nähere Ausgestaltung hervortreten. Darin liegt ihr eigentlicher. nicht zu unterschätzender Wert.« Univ.-Prof. Dr. Christian Hillgruber, in: Deutsches Verwaltungsblatt, Heft 16/ 2025
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2023
Univ. Freiburg/Br.
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Fadenheftung
Gewebe-Einband
Maße
Höhe: 234 mm
Breite: 159 mm
Dicke: 23 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-428-19237-3 (9783428192373)
Schweitzer Klassifikation
After graduating from highschool, Philipp Worms completed a one-year studium generale at the Salem Kolleg in Überlingen. He then studied law at the Ludwig-Maximilians-Universität München, the Université de Genève and the Albert-Ludwigs-Universität Freiburg from 2015 to 2021. In 2021, he passed his first state examination in law at the University of Freiburg and in 2024 he completed his legal formation with the second state examination in law at the Higher Regional Court of Frankfurt am Main. Philipp Worms received his doctorate from the Albert-Ludwigs-University of Freiburg in January 2024.
A. Einleitung
B. Methodik
Zur Auswahl der betrachteten Länder - Vorgehensweise - Maßstabsbestimmung
C. Historische Wurzeln der Verfassungsgerichtsbarkeit seit 1815
Auf Ebene des Bundes und des Reiches - Auf Ebene der Gliedstaaten
D. Staatsgerichtsbarkeit in der Weimarer Republik
Der Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich - Allgemeine Situation der Staatsgerichtsbarkeit in den Ländern
E. Entwicklung und Ausgestaltung ausgewählter Landesverfassungsgerichte
Baden-Württemberg - Bayern - Hessen - Thüringen
F. Landesübergreifende Parallelen
Landesverfassungsgerichte als solitäre Institutionen - Parallele Entwicklungslinien
G. Landesspezifische Aspekte
Baden-Württemberg - Bayern - Hessen - Thüringen
H. Maßgebliche Einflussfaktoren
Grundgesetz und Bundesverfassungsgericht - Eigene historische Landesverfassungen - Weimarer Reichsverfassung - Andere Landesverfassungen - Ausländische Vorbilder - Besatzungsmächte - Persönlichkeiten - Gesamtwürdigung der Einflussfaktoren
I. Schlussbetrachtung
Anlage: Relevante Vorschriften zur Verfassungsgerichtsbarkeit seit 1919