Das Blaue Haus . 6
Eine glückliche Kindheit . 8
Eine echte Mexikanerin . 10
Ein schrecklicher Unfall . 12
Das neue Leben . 14
Herzensangelegenheiten . 16
Die USA - anders als gedacht? . 18
Tröstende Bilder . 20
Ich bin Künstlerin . 22
Die Welt ist schwarz . 24
Niemand malt wie Frida . 26
Von Frauen, Blumen und Tieren . 28
Frida als Lehrerin . 30
Das wahre Mexiko . 32
Allen Widrigkeiten zum Trotz . 34
Für ein starkes Mexiko . 36
Eine Frau, die fehlt . 38
Fridas Vermächtnis . 40
Solange wir uns erinnern . 42
Aus dem Schatten . 44
Hättest du's gewusst? . 46
Mach es zu deinem Buch! . 51
Pozole - ein mexikanisches Nationalgericht . 62
Noch nicht genug? . 66
Drei starke Frauen hinter diesem Buch ... 68
Das Blaue Haus
Am Samstag, dem 6. Juli 1907 erblickte Frida Kahlo in Coyoacán das Licht der Welt. Heute ist das ein Teil der Hauptstadt von Mexiko.
Frida und ihre Eltern Matilde und Guillermo lebten in einem kleinen Haus, das jeder das "Blaue Haus" nannte. Vielleicht malte Frida deshalb später so farbenfrohe Bilder.
Fridas Vater hieß eigentlich Wilhelm Kahlo und kam aus Deutschland. Guillermo war Fotograf. Er hatte ein gutes Auge für Details. Er gab das an seine Tochter weiter.
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GUILLERMO: Viele Namen gibt es in unterschiedlichen Sprachen. Guillermo ist Spanisch für Wilhelm.
BLAUES HAUS: Auch das ist eine Übersetzung. Im Spanischen heißt es "Casa azul".
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Forschungsaufgabe
Sieh auf der Weltkarte nach, wo Mexiko liegt. Schau, welchen riesigen Ozean man von Europa aus überwinden muss, wenn man nach Mexiko kommen möchte.
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Eine glückliche Kindheit
Als Frida drei Jahre alt war, brach in Mexiko eine Revolution aus. Fridas Vater bekam deshalb keine Aufträge mehr als Fotograf. Das Geld für die Familie wurde knapp. Fridas Mutter verkaufte einige teure Möbel, um Essen zu kaufen.
Doch trotzdem hatte Frida eine schöne Kindheit. Sie hatte mehrere Schwestern. Am besten verstand sie sich mit Cristina. Sie waren im selben Kindergarten und auf der gleichen Schule. Außerdem wollten sie beide nicht so werden wie ihre Mutter. Die war sehr religiös und ging jeden Tag in die Kirche.
Das passte nicht zu Frida, die bald als wild und unzähmbar galt. Ihren Vater verehrte sie für seine tolle Kunst und sie mochte seine liebe Art.
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REVOLUTION: Das ist eine große Veränderung in der Politik, die das Volk fordert.
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Forschungsaufgabe
In welchen Dingen bist du deinen Eltern ähnlich und in welchen Dingen unterscheidet ihr euch?
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Eine echte Mexikanerin
Als Frida 15 Jahre alt war, schickte ihr Vater sie auf die "Escuela Nacional Preparatoria". Das war die beste Schule in Mexiko. Sie bereitete Frida gut auf die Universität vor. Es waren nur 35 Mädchen unter 2.000 Schülern. Frida interessierte sich nicht nur für Literatur, Kunst oder Musik, sondern auch für die Lehre vom Menschen. Sie wollte Ärztin werden.
In der Hauptstadt lernte sie neue Leute mit aufregenden Ideen kennen. Seit der Revolution gab es ein Umdenken. Die Leute wollten wieder wissen, wie die Mexikaner früher gelebt haben, und malten die Geschichte des Landes in großen Gemälden auf die Wände öffentlicher Gebäude. Diese Bewegung nannte man Mexicanidad und Frida war begeistert davon.
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Mexicanidad: Heißt mexikanisch sein und das war früher gar nicht so leicht. Viele Jahrhunderte hatten andere Länder Mexiko besetzt und ihre eigene Kultur mitgebracht.
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Forschungsaufgabe
Überlege, warum es wichtig ist, etwas über die Geschichte seines eigenen Landes zu wissen.
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Ein schrecklicher Unfall
Fridas Leben nahm 1925 eine schreckliche Wendung. Sie fuhr gerade mit ihrem Freund Alejandro im Bus nach Hause, als der Bus mit einer Straßenbahn zusammenkrachte. Der Bus wurde gegen eine Wand gedrückt und brach in der Mitte entzwei. Frida lag eingeklemmt und von einer Eisenstange durchbohrt auf der Straße. Viele dachten, Frida würde sterben. Doch sie überlebte!
Sie musste lange im Krankenhaus bleiben und oft operiert werden. Doch sie hatte viele Schmerzen und verbrachte eine ganze Zeit lang nur liegend im Bett. Ihr größter Wunsch bis dahin war es, mit ihrer Jugendliebe Alejandro nach Amerika auszuwandern. Dieser Traum konnte deshalb erstmal nicht wahr werden.
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Wendung: Manchmal passieren in einem Leben Dinge, die niemand voraussehen kann. Wenn sie ein Leben für immer verändern, ist das eine Wendung.
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Forschungsaufgabe
Wann musstest du schon einmal einen großen Wunsch von dir aufschieben oder sogar ganz darauf verzichten? Wie bist du damit umgegangen? Was hat dir geholfen?
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Das neue Leben
Damit Frida im Krankenhaus nicht so einsam war, brachten ihre Eltern Farben und eine besondere Staffelei, mit der sie im Liegen malen konnte. Über ihr Bett hängte man einen Spiegel, damit Frida Porträts von sich selbst anfertigen konnte. Weil die Arztkosten sehr hoch waren, konnte es sich die Familie nicht leisten, Frida wieder an die teure Schule zu schicken. So malte sie eben. Das gab ihr Hoffnung und die Möglichkeit, sich auszudrücken.
Erst drei Monate nach ihrem Unfall konnte sie das erste Mal wieder laufen. Doch ihr junger Körper heilte nicht so gut wie gehofft. Um ihren Rücken wieder geradezubiegen, musste sie oft ein Korsett aus Gips oder Stahl tragen. Darin konnte sie sich nur wenig bewegen.
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Staffelei: Gestell zum Malen
Korsett: ein Verband aus festem Material von der Hüfte bis hoch zur Schulter, um verletzte Körperteile zu stützen
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Forschungsaufgabe
Welches ist dein Lieblingshobby? Überlege dir eine kreative Lösung, wie du deinem Hobby aus dem Bett liegend nachgehen könntest. Probiere es einmal aus.
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Hättest du's gewusst?
Fridas Namen schreibt man eigentlich so: Frieda. Doch in den 1930er Jahren entschied sie sich, das "e" wegzulassen. Man sah dann nämlich gleich, dass sie deutsche Wurzeln hatte. Das wollte sie nicht, weil die deutschen Nazis und Hitler zu dieser Zeit schlimme Verbrechen begangen haben.
Der Vater von Fridas Mutter Matilde war auch Fotograf und unterrichtete Guillermo Kahlo in der Fotografie.
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Mach es zu deinem Buch!
Schreibe in den Kreis eigene Gedanken über Frida Kahlo.
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Erkläre ein Wort aus dem Buch, das du noch nicht kanntest.
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Schreibe die drei wichtigsten Punkte auf, warum Frida für dich eine starke Frau ist.
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Frida hat gern auffällige bunte Kleider getragen. Das hast du schon im Buch entdeckt. Wie würde Fridas Kleid aussehen, wenn du es entwirfst? Male aus.
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Frida wollte, dass sich Mexiko an seine indigenen Wurzeln erinnert. Also an die Menschen, die vor der Ankunft der Europäer*innen in Mexiko wohnten. Schau dir die Bilder an, ordne sie jeweils einem Satz zu und male sie aus.