Diese Studie verbindet erstmals auf systematische Weise literatur- und geschichtswissenschaftliche Fragestellungen in der Analyse einer noch kaum erforschten Gattung, der japanischen Unternehmer-Autobiographie. Ausgangspunkt ist die Selbstzeugnisforschung, die in jüngster Zeit sowohl in den Geschichts- wie auch in den Literatur- und Kulturwissenschaften und darüber hinaus wichtige Impulse setzte. Vier bislang unübersetzte Autobiographien japanischer Unternehmer, geschrieben am Ende des 20. Jahrhunderts, erbringen Erkenntnisse über das Selbstverständnis sowie die Gruppenkultur japanischer Wirtschaftsführer in der Wiederaufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die Phase des Hochwachstums und der akzelerierten Globalisierung. Zugleich leistet die Studie einen Beitrag zur Analyse von Techniken der Selbstkonstruktion und bietet Material für eine Fülle weitergehender historischer oder theoretisch-systematischer Fragestellungen in den Bereichen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Sozialpsychologie und Textsortenanalyse.
Die Unternehmerautobiographien:
Tsukamoto Koichi: Ich werde am Leben gelassen - Konstruktion und Legitimation der eigenen Unternehmerpersönlichkeit vor dem Hintergrund eines göttlichen Plans
Ishibashi Nobuo: Der Bergaffe von Yoshino - Konstruktion der Unternehmerperson vor dem Erfahrungshintergrund erlittener Kriegsgefangenschaft
Higuchi Hirotaro: Einen Präzedenzfall gibt es nicht, darum mache ich es! - Lebensbeschreibung eines Individualisten
Inamori Kazuo: Für die Gesellschaft und für die Menschen - Multiunternehmer und spiritueller Intellektueller
Reihe
Sprache
Verlagsort
Zielgruppe
Für höhere Schule und Studium
Maße
Gewicht
ISBN-13
978-3-86205-255-4 (9783862052554)
Schweitzer Klassifikation
Dr. Matthias Wittig studierte Japanologie an der Ruhr-Universität Bochum, der Freien Universität Berlin,
als DAAD Stipendiat an der Waseda Universität und der Universität Tsukuba sowie Germanistische Linguistik
an der Humboldt Universität zu Berlin. Er absolvierte von 2008 bis 2012 als Vollzeitstipendiat
das Promotionsstudium History and Cultural Studies der Dahlem Research School der FU und promovierte
dort 2015 im Fach Japanologie. Von 2012 bis 2015 war er als Lektor am Institut für Deutsche Sprache und Studien
der Sophia Universität (Tokyo) tätig und lehrt seit 2015 an der Abteilung für Deutsche Studien
der Dokkyo Universität (Saitama).
1. EINLEITUNG
1.1. Einführung
1.2. Der Autobiographie-Begriff im Westen und in Japan -
Über Sinn und Wert einer Definition
1.3. Forschungslage
1.4. Exkurs: Das menschliche Gedächtnis - Erinnern als
performativ-kreativer Akt
1.5. Narrative Selbst-Konstruktion - Autobiographien (japanischer)
Unternehmer als progressive Lebenserzählungen
1.6. Die Entstehung des modernen japanischen Unternehmertums
1.7. Das japanische Unternehmertum der Gegenwart -
Ausgangspunkt des Interesses an japanischen Unternehmern
1.8. Zu Quellenlage und Textauswahl
1.9. Gegenstand, Zielsetzung und Methode
2. DIE UNTERNEHMERAUTOBIOGRAPHIEN
2.1. Tsukamoto Koichi: Ich werde am Leben gelassen -
Konstruktion und Legitimation der eigenen Unternehmerpersönlichkeit
vor dem Hintergrund eines göttlichen Plans
2.2. Ishibashi Nobuo: Der Bergaffe von Yoshino - Konstruktion
der Unternehmerperson vor dem Erfahrungshintergrund
erlittener Kriegsgefangenschaft
2.3. Higuchi Hirotaro: Einen Präzedenzfall gibt es nicht,
darum mache ich es! - Lebensbeschreibung eines Individualisten
2.4. Inamori Kazuo: Für die Gesellschaft und für die Menschen
- Multiunternehmer und spiritueller Intellektueller
3. SCHLUSSBEMERKUNGEN - AUSBLICK
4. LITERATURVERZEICHNIS
4.1. Primärliteratur
4.2. Sekundärliteratur
4.3. Internetquellen
4.4. Nachschlagewerke
5. VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN