INHALT
1. DIE REISE 7
Vorwort von Dr. med. Wolf Lütje 9
Vorwort von Katia 10
Vorwort von Sandra 12
Das klitzekleine Detail dieser genialen Erfindung 14
2. DER KAPITÄN 23
In der Ausbildung: Eizelle und Spermium 24
Wie euer Baby die Schwangerschaft beginnt 31
Wie euer Baby seine Entwicklung steuert 36
Herz und Blutkreislauf 37
Das Nervensystem 37
Skelett & Muskulatur 41
Das Hormonsystem 43
Verdauungssystem, Harn- und Atemwege 49
Haut und Immunsystem 50
Wie euer Baby in die Welt aufbricht 52
3. DIE SCHIFFE 57
Schiffsbruch 58
Die Blaupause eurer Körper 66
Prinzip # 1: Eure Körper sind logisch und konsequent,nicht willkürlich und unzuverlässig 67
Prinzip # 2: Nachhaltige Lösungen setzen bei der grundlegenden Ursache des Problems an 69
Prinzip # 3: Körper und Seele bilden eine Einheit 72
Prinzip # 4: Wehwehchen müssen nicht zu eurem Leben dazu gehören 74
Der Fisch stinkt vom Kopf 78
Kontrolle 78
Vertrauen 80
Ehrlichkeit 82
Loslassen 85
Altern 86
Inspektion & Instandhaltung 88
Schlaf 88
Körpertemperatur 94
Navigation des weiblichen Zyklus 100
Männersachen 106
Bewegung 108
Ernährung und Verdauung 114
Die Vorratskammer 128
Fette 132
Proteine 134
Kohlenhydrate 136
Vitamine 137
Mineralien 139
Fazit 140
Auf hoher See 142
4. DER HAFEN 145
Ihr seid keine einsame Insel 146
Die beste Mannschaft rekrutieren 148
Sicher im Sturm 161
Auf zum Horizont 164
5. DIE SCHATZKISTE 171
Verhüten 172
Temperatur messen 174
Schlafen 179
Einkaufen 180
Trinken 185
Essen 185
Vitamine und Mineralien ergänzen 194
80-20-Regel 195
DANKSAGUNGEN 197
MEER? MEHR! 201
DAS KLITZEKLEINE DETAIL DIESER GENIALEN ERFINDUNG
Eigentlich sind eure Körper eine geniale Erfindung der Natur. Wirklich. Wie sie sich das alles ausgedacht hat! Die Anziehung zwischen Mann und Frau, die Pheromone und Hormone, der Sex, die Schwangerschaft und dann das große Wunder der Geburt. Und ehe ihr euch verseht, steht ihr am Ufer dieses unbekannten neuen Kontinents namens Familie und erkundet staunend all die wundervollen Verheißungen dieser neuen Welt.
Das ist alles wirklich ganz fantastisch.
Bis auf dieses klitzekleine Detail. Denn ihr steht gerade nicht an einem neuen Ufer, sondern hockt Zyklus für Zyklus mit diesem elendigen Plastikteil auf der Toilette, das euch stoisch die immer gleiche Botschaft übermittelt: nicht schwanger. Ein Teil von euch würde sich diese Botschaft absurderweise wenigstens öfter wünschen, weil das dann immerhin bedeuten würde, dass ihr mit einem regelmäßigen Zyklus einmal im Monat die Chance bekämet, schwanger zu werden. Und nicht nur alle fünf bis sechs Wochen. Oder noch seltener.
Eure Ärzt:innen analysieren Motilität und Vitalität und sämtliche anderen »-täten« eurer Spermien, um euch dann mit ernster Miene mitzuteilen, es sei ja nur eine Momentaufnahme und man müsse das auch wirklich nicht überbewerten. Ihr könntet in drei Monaten noch mal einen neuen Test machen! Aber so richtig gut, darauf müssen sie leider hinweisen, stünden eure Chancen nicht.
Eure Gebärmutterschleimhaut ist zu schmal, eure Eierstöcke voller Zysten und die Eileiter verklebt. Und dann werdet ihr vielleicht doch endlich schwanger, nur um euer winzig kleines riesiges Wunder nach wenigen Wochen wieder im Klo runterzuspülen (oder alternativ von einem Arzt zusammen mit den OP-Handschuhen in den Müll schmeißen zu lassen).
Während eure Freundinnen und Freunde davon berichten, wie sie sich entschieden haben eine Familie zu gründen und dann gleich beim ersten Versuch schwanger wurden. Jetzt seien sie ehrlich gesagt ein bisschen überwältigt, weil sie damit doch eigentlich überhaupt noch nicht so schnell gerechnet hätten.
Ja, was für ein Fluch eine hohe Fruchtbarkeit doch sein kann! Und sogleich buddelt ihr für euch ein noch tieferes Loch in euren imaginären Strand, denn jetzt seid ihr nicht nur unfruchtbar, sondern auch noch schlechte Freunde. Denn euer Herz bekommt bei dieser Nachricht einen weiteren Riss, anstatt sich einfach über die glücklichen Gesichter zu freuen. Dabei wünscht ihr ihnen doch eigentlich nur das Beste!
Ich weiß, wie sich das anfühlt. Denn das ist nicht nur eure Geschichte. Es ist auch meine.
Im Juni 2019 ließ ich meine Spirale ziehen, rechnete sogleich mögliche Geburtstermine für mein zukünftiges Baby aus und besuchte kurze Zeit später einen Infoabend im Geburtshaus. Es war für mich keine Frage, dass ich natürlich unweigerlich in neun Monaten gebären würde. Gut, vielleicht könnte es auch einen Monat länger dauern. Das wäre allerdings schon etwas suboptimal, denn dann lägen der Geburtstermin des Babys und mein eigener Geburtstag ziemlich nah beieinander. Im Sinne der Terminoptimierung für den Rest meines Lebens analysierte ich messerscharf, dass es doch wesentlich angenehmer wäre, wenn die beiden Geburtstage zumindest ein bisschen entzerrt würden. Also wäre es schon ganz gut, wenn es jetzt gleich klappen könnte und wir nicht erst noch einen Monat warten müssten .
Dass ich ein Problem mit meiner Fruchtbarkeit haben könnte, kam mir nie in den Sinn. Wenn überhaupt, dann war es ein Problem von zu viel Fruchtbarkeit. Denn die Frauen in meiner Familie waren alle immer schnell schwanger geworden. Mit diesen »Fruchtbarkeits-Genen«, die ich doch wohl definitiv geerbt hatte, hatte ich immer penibel darauf geachtet, bloß bei der Verhütung nichts dem Zufall zu überlassen und im Zweifelsfall auch einmal die »Pille danach«...