Flurnamen oder Mikrotoponyme sind besondere Eigennamen. Ihre Nähe zu den Appellativen erfordert eine grundlegende Auseinandersetzung mit namentheoretischen Gesichtspunkten. Die Profilierung dessen, was aus Sprachzeichen Eigennamen macht, bildet deshalb den Hintergrund des empirischen Teils dieser Arbeit. Untersucht und beschrieben wird die konkrete Namengebrauchswelt der Region Neumarkt in der Steiermark. Das reichhaltige Material ist Ergebnis einer flächendeckenden Erhebung nach klaren methodischen Richtlinien (ca. 200 Einzelinterviews und parzellengetreue Kartierung). Die Wahl eines pragmatischen Ansatzes ermöglicht es, die enge Verflechtung von Mensch, Raum und Name gezielt sichtbar zu machen. Es wird gezeigt, wie die lokale Bevölkerung Toponyme als Fixpunkte der Orientierung im unmittelbaren Lebensraum gebraucht, wie engmaschig das Namennetz ist und welche Merkmale es besitzt. Das Buch leistet damit einen innovativen Beitrag zur Flurnamenforschung.
Reihe
Thesis
Sprache
Verlagsort
Frankfurt a.M.
Deutschland
Zielgruppe
Editions-Typ
Illustrationen
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.8 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-631-37458-0 (9783631374580)
Schweitzer Klassifikation
Die Autorin: Erika Windberger-Heidenkummer wurde 1959 in Graz geboren. 1978-1983 Studium der Germanistik und Romanistik an der Karl-Franzens-Universität Graz. Mit Karenzunterbrechungen ist sie seit 1983 Vertragsassistentin am Institut für Germanistik. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Namenforschung, historische Sprachwissenschaft und Sprachgeschichte des Deutschen.
Aus dem Inhalt: Aspekte der philosophischen und linguistischen Namentheorie - Intensionale und extensionale Definitionsprobleme des Begriffs Eigenname - Mikrotoponymie von 6 Gemeinden des Gerichtsbezirks Neumarkt in der Steiermark - Methodische Fragen der Erhebung von Flurnamen - Verbindung zu historischen, wirtschaftlichen, sozialen und sprachlichen Regionaldaten - Merkmale und Struktur des lokalen toponymischen Netzes (z.B. Abgrenzung zu Makrotoponymen, Paarbildung, Varianten, dialektale Markierung) - Thesen zum proprialen Status von Mikrotoponymen.