Lada stand in der Ecke des Thronsaals, als ihre Männer Nägel in die Köpfe der Osmanen schlugen. Wie immer zwang sie sich zum Zuschauen. Es wäre einfacher gewesen, das abseits erledigen zu lassen. In einem versteckten Kerker. Aber nein. Sie würde Zeuge der Dinge sein, die getan werden mussten, damit die Walachei sicher war. Das war ihre Bürde, ihre Verantwortung.
Ihre Schreie waren laut. In einem hellen, blutigen Lichtblitz erinnerte sie sich an einen ihrer vielen Ausflüge in der Kindheit, um die brutale Arbeit der Folterknechte des Sultans zu beobachten. Der Preis für Stabilität wurde immer mit Blut, Fleisch und Schmerz bezahlt. Sie sah zu, aber wie aus weiter Ferne.
Sie waren keine Männer. Sie waren erreichte Ziele. Sie waren keine Männer.
Eine plötzliche Welle der Erleichterung, dass Radu nicht hier war, überkam sie. Sie mochte sich seinen Gesichtsausdruck nicht vorstellen, wenn er hier wäre. Sie hatte immer versucht, ihn zu schützen, weil sie für ihn verantwortlich war. Jetzt war sie es für die ganze Walachei. Sie würde alles tun, was nötig war, um ihr Volk zu schützen.
Die Schreie hörten auf. Das war gut. Sie hatte andere Dinge zu tun.
»Schickt sie zurück zu ihrer Hand Gottes«, sagte sie und ließ ihren Blick über die Körper schweifen. Einige waren noch am Leben. Es war bedauerlich für sie, aber es würde nicht mehr lange dauern.
»Sagt ihm, dass er mir Respekt erweisen wird.« Sie wandte sich an Bogdan, dessen Hände blutverschmiert waren.
Seine Mutter, Oana, würde diejenige sein, die es abwusch. Manche Dinge ändern sich nie.
»Schick nach Nicolae und unseren Truppen. Wir haben in Bulgarien zu tun.«