Um den Folgen der Fragmentierung der Leistungserbringung bei komplexen und kostenintensiven Fällen entgegenzuwirken, wird Case Management als mögliches Instrument zur Koordination der Leistungen und zur Schnittstellenoptimierung gesehen. Durch die direkte Steuerung soll der Case Manager die Leistungserbringung koordinieren, organisatorische und professionelle Grenzen überbrücken und dadurch den Behandlungsprozess für den einzelnen Patienten optimieren. Es geht darum, eine optimale Versorgung im Einzelfall zu erzielen, um dadurch langfristige Kosten in Form von Chronifizierung oder Invalidisierung zu vermeiden. Eine ökonomische Optimierung wird einerseits durch eine Senkung der Transaktionskosten zwischen den verschiedenen beteiligten Akteuren und andererseits durch eine Steigerung der Produktionseffizienz in der medizinischen Versorgung erzielt. Während ein möglicher Nutzen von Case Management aufgrund der prozessbedingten Faktoren in der medizinischen Leistungserbringung nachvollziehbar ist, stellt sich andererseits die Frage, wer einen Anreiz haben könnte, ein entsprechendes Modell einzusetzen.
In der vorliegenden Arbeit werden die Auswirkungen der verschiedenen Anwendungsformen von Case Management anhand von konkreten Beispielen aus dem In- und Ausland beurteilt. Für das schweizerische Gesundheitswesen werden die aktuellen Case-Management-Ansätze beschrieben und Ergebnisse einer umfassenden empirischen Erhebung des vorherrschenden Case-Management-Modells vorgestellt. Eine Umfrage bei den Krankenkassen der Schweiz verdeutlicht, dass dieses Modell besonders bei den grossen Krankenkassen, die insgesamt einen Marktanteil von 67,7 % innehaben, weit verbreitet ist. Die empirische Untersuchung und die anschliessende Darstellung eines Pilotprojekts im Spital geben Aufschluss über die Ausgestaltung der verschiedenen Case-Management-Modelle sowie die Chancen und Grenzen der Wirkungsweise des Case Managements im schweizerischen Gesundheitswesen.
Die Ergebnisse der Untersuchung weisen unter anderem darauf hin, dass integrierte Versorgungsstrukturen von Managed Care und anreizbasierte Honorierungssysteme für die Wirksamkeit von Case Management entscheidend sind.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2005
Universität Basel
Auflage
Sprache
Illustrationen
10
22 s/w Abbildungen, 10 s/w Tabellen
Maße
Gewicht
ISBN-13
978-3-86624-159-6 (9783866241596)
Schweitzer Klassifikation