Verwertungsverbote beantworten die Frage, ob sog. Untersuchungsfunde in dem zugrundeliegenden Strafverfahren weiter genutzt werden dürfen oder aus Gründen des Grundrechtsschutzes einer Verwertungssperre unterliegen. Verwendungsregelungen hingegen regeln den Transfer von Informationen von einem Ausgangsverfahren in andere Verfahren; diese Informationen und Daten stellen Zufallsfunde dar. Verwertungsverbote sind nur in wenigen Fällen gesetzlich geregelt; Verwendungsregelungen kennt das Gesetz inzwischen flächendeckend. Beide Formen der weiteren Nutzung von Informationen stellen einen eigenständigen Eingriff in das Recht auf informationelle Selbstbestimmung dar, weshalb es auch im Fall der Verwertung spezieller Verwertungsbefugnisnormen bedarf. Die Arbeit unternimmt es de lege ferenda, die Begriffe der unmittelbaren wie mittelbaren Verwertung und Verwendung zu bestimmen sowie gesetzliche Regelungen für Verwertungsbefugnisse zu schaffen. Parallel werden die bestehenden Verwendungsregelungen im Rahmen eines weiteren Gesetzesvorschlags auf ihre Verfassungsmäßigkeit hin überprüft.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2020
Universität Mannheim
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Broschur/Paperback
Klebebindung
Maße
Höhe: 23.3 cm
Breite: 15.7 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-428-18374-6 (9783428183746)
Schweitzer Klassifikation
Randi Weil studied law at the University of Mannheim and at Handelshögskolan in Gothenburg from 2010 to 2017. In 2014, she graduated with a bachelor's degree in corporate law at the University of Mannheim, and in 2017 she passed the first state law exam. From 2014-2022, she worked there with Prof. Dr. Jürgen Wolter (formerly Chair of Criminal Law as well as Institute of Criminal Procedure Law and Police Law) as a research assistant. She completed her legal traineeship from 2020-2022 in the district of the Karlsruhe Higher Regional Court. She completed her doctorate under Prof. Wolter in 2021 and, while writing her dissertation, also worked in the field of data protection law at a medium-sized law firm in Karlsruhe. Since 2022, she has been working as a lawyer in the area of commercial and medical criminal law at Tsambikakis & Partner Rechtsanwälte in Frankfurt.
A. Einführung: Befunde und Ziele der Untersuchung - Grundlagen
B. Stand des Gesetzes, der höchstrichterlichen Rechtsprechung und der Literatur: Gesetzeslage - Die Al-Qai-da-Rechtsprechung des BGH und BVerfG - Literatur - Konkretisierte Ziele der Untersuchung
C. Systematische Abgrenzung der Verwendungsregelungen von den Verwertungsverboten: Verwendungsregelungen und ihr Bezug zum Datenschutzrecht - Verwertung von Untersuchungsfunden und Verwendung von Zufallsfunden - Differenzierung zwischen mittelbarer Verwertung von Untersuchungsfunden und mittelbarer Verwendung von Zufallsfunden - Funktion des Merkmals »zu Beweiszwecken« - Ergebnis
D. Die etymologische Abgrenzung von Verwendung und Verwertung: Verwerten - Verwenden - Ergebnis
E. Systematik und Gesetzesvorschlag einer Vorschrift zur Begriffsbestimmung: Systematische Einordnung - Gesetzesvorschlag - Begründung
F. Erforderlichkeit gesetzlicher Gesamtregelungen: Recht auf informationelle Selbstbestimmung - Verwendungsregelungen als gesetzliche Grundlage - Notwendigkeit gesetzlicher Verwertungsbefugnisnormen - Ergebnis
G. Systematik und Gesetzesvorschlag für Verwertungsregelungen: Systematische Einordnung - Gesetzesvorschlag - Begründung
H. Verwendungsregelungen innerhalb der StPO: Problematiken der bestehenden Verwendungsregelungen - Die neuen Verwendungsregelungen der StPO
I. Verwendungsregelungen de lege ferenda: Systematische Einordnung - Gesetzesvorschlag
J. Die wesentlichen Ergebnisse der Untersuchung
Literaturverzeichnis, Sachregister