Carl Theodor Dreyer (1889-1968) ist der bedeutendste Filmemacher des dänischen Kinos und bis heute einer der eigensinnigsten Künstler, die im Laufe der Filmgeschichte in diesem Medium gearbeitet haben.
Dreyers ästhetisch kompromisslose Haltung führte dazu, dass er über den Zeitraum eines knappen halben Jahrhunderts in fünf verschiedenen Ländern lediglich 14 Spielfilme realisieren konnte. Nimmt man nur die bekanntesten - "La Passion de Jeanne d'Arc" (1928), "Vampyr" (1932), "Ordet" (1955) und "Gertrud" (1964) - zum Maßstab, so deutet sich in ihnen bereits eine thematische und formale Vielfalt an, die für sein Schaffen insgesamt charakteristisch ist. Das allen seinen Filmen Gemeinsame und Besondere wird dabei oft an ihrer Spiritualität festgemacht. Für Chris Marker waren Dreyers Filme schlicht an die Ewigkeit gerichtet. Paul Schrader sprach gar von einem "transzendenten Stil", mit dem die gewohnten Raum- und Zeitverhältnisse zur Auflösung gebracht werden. Das Geheimnis der Unverwechselbarkeit eines Dreyer-Films ist damit jedoch längst noch nicht gelöst. Die Beiträge zu diesem Band setzen ganz eigene Schlaglichter auf ein Werk, dessen innere Komplexität und unverbrüchliche Schönheit es immer wieder neu zu entdecken gilt.
Reihe
Sprache
Illustrationen
farbige Abbildungen, s/w Abbildungen
Maße
Höhe: 230 mm
Breite: 150 mm
ISBN-13
978-3-68930-107-1 (9783689301071)
Schweitzer Klassifikation
Herausgeber*in
Reihen-Herausgeber
Chris Wahl, geb. 1974, ist seit Juni 2013 Heisenberg-Professor für das audiovisuelle Kulturerbe an der HFF "Konrad Wolf", wo er sich um den Aufbau eines Forschungszentrums "Filmerbe" bemüht. Schwerpunkte seiner Arbeit waren bislang Film und verbale Sprache bzw. audiovisuelle Übersetzung (polyglotter Film, Synchronisation, Untertitelung, Sprachversionen), deutsche Filmgeschichte sowie Medienästhetik und Filmstil (Zeitlupe und Mehrfachbelichtung.
Michael Wedel, Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie an der FU Berlin sowie der Film- und Fernsehwissenschaft an der Universität von Amsterdam. 2001-2005 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Filmgeschichte an der HFF "Konrad Wolf". Promotion 2005 mit einer Arbeit zur Geschichte des Musikfilms in Deutschland. 2005-2009 Assistenz-Professor für Geschichte und Theorie der Medien und Kultur am Institut für Medienwissenschaft der Universität von Amsterdam. Seit 2009 Professor im Studiengang Medienwissenschaft an der HFF "Konrad Wolf". Seit 2011 Wedel zudem wissenschaftlicher Leiter des HFF-Instituts Filmmuseum Potsdam.