China blickt auf eine außergewöhnliche Archivtradition zurück, die vor allem durch die enge Verquickung von Staatspolitik, offizieller Geschichtsschreibung und Archivwesen gekennzeichnet ist. In der Mao-Ära dienten die Archive »als Instrumente des Klassenkampfes« primär den politischen Interessen der Kommunistischen Partei. Bis in die 1980er Jahre galten sie als »vertrauliche Institutionen«, die abgeschottet von der Öffentlichkeit dem Staat und der Partei zuarbeiteten. Trotz ihrer schrittweisen Öffnung und Modernisierung durch die Reformpolitiker unter Deng Xiaoping zeigt sich, dass die politische Führung Chinas nach wie vor die Archive als Schlüsselinstitutionen der Erinnerungslenkung und Legitimitätsschöpfung begreift. Neben zahlreichen Interviews mit Archivaren, Funktionären und Historikern hat Vivian Wagner eine Fülle chinesischer Fachliteratur und vertraulicher Materialien ausgewertet. Sie legt die erste wissenschaftliche Monografie über das chinesische Archivsystem vor und bietet neue Einblicke in die politische Geschichte der VR China.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2003
Universität St. Gallen
Sprache
Verlagsort
Editions-Typ
Produkt-Hinweis
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.4 cm
Dicke: 3.7 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-412-31405-7 (9783412314057)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Studium der Sinologie, Germanistik, Theater-Film-Fernseh-Wissenschaften und Soziologie an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main, der Ludwig-Maximilians-Universität in München und der Shandong-Universität in der VR China. 1996 Abschluss des Studiums mit einer Magisterarbeit zu dem Thema