Die vorliegende Arbeit widmet sich dem Phänomen der Auslagerung von Nominalphrasen, Präpositionalphrasen und Relativsätzen in medizinischen und theologischen Texten aus der Zeit von 1650 bis 1900. Inwiefern kann Extraposition als Ausdruck kognitiv optimierter Informationsverarbeitung verstanden werden kann? Wie hängt sie mit Mündlichkeitsnähe zusammen und haben sich die Einflussfaktoren auf Extraposition diachron verändert?
Auf Grundlage korpuslinguistischer Annotation und unter Rückgriff auf Informationsdichte in Form von Surprisal wird Extraposition als mehrdimensionales Phänomen modelliert - beeinflusst durch erwartungsbasierte Verarbeitung, Gedächtnislast, Konstituentenlänge und Registervariation. Insbesondere bei Nominalphrasen besteht ein Zusammenhang zwischen hoher lexikalischer Informationsdichte und Nachfeldstellung.
Diese Studie leistet einen Beitrag zur diachronen Sprachverarbeitungsforschung und unterstreicht zugleich die Rolle der Satzklammer im Verarbeitungskontext.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2024
Universität Saarbrücken
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Fadenheftung
Gewebe-Einband
Illustrationen
32 Abbildungen, 35 Tabellen
Maße
Höhe: 210 mm
Breite: 135 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-8253-9676-3 (9783825396763)
Schweitzer Klassifikation