Diese Untersuchung zeigt, dass in dem Zeitraum, in dem nach allgemeinem Konsens der Sprachgeschichtsschreibung die Normierung der Adjektivdeklination durchgefuehrt wurde, eine Vertikalisierung funktionaler Varianten stattgefunden hat. Anhand von Texten verschiedener literarischer Textsorten des normsetzenden Sprachraums werden variante Belege der ersten Haelfte des 18. Jahrhunderts ermittelt und diskutiert. Alle analysierten Belege weisen eine systematische, funktionale Verwendung der Adjektivdeklination auf, die sich in den entsprechenden morphosyntaktischen Umgebungen im spaeteren Neuhochdeutschen nicht mehr findet, da sie im Normierungsprozess, oft zugunsten einer anderen funktionalen Verwendung, aufgegeben wird. Die Vertikalisierung des Variantenspektrums ist im Fall der Adjektivdeklination nicht durch die Bevorzugung der Varianten des normsetzenden Sprachraums zu erklaeren, denn auch hier vollzieht sich eine Vertikalisierung funktionaler Verwendungsweisen. Um ausloesende Faktoren der Variantenhierarchisierung zu ermitteln, werden die Aussagen der zeitgenoessischen Sprachtheoretiker zur Adjektivdeklination herangezogen. Deren Schriften belegen jedoch nur in Einzelfaellen zugrundeliegende Auswahlprinzipien. Statt dessen enthalten sie umfangreiche Angaben zur Rechtfertigung oder Pejoration von Varianten, die die Vertikalisierung als eine am Sozialprestige orientierte Variantenhierarchisierung offenbart.
Reihe
Sprache
Verlagsort
Verlagsgruppe
Zielgruppe
Maße
Gewicht
ISBN-13
978-90-420-0659-1 (9789042006591)
Schweitzer Klassifikation
Danksagung
1 Einleitung
1.0 Vorbemerkung
2 Exemplarische Analyse
2.0 Zur Textauswahl
2.1 Die moralischen Wochenschriften
2.2 Die Romane
2.3 Die Fachprosa
3 Die zeitgenoessischen Sprachtheoretiker
3.0 Fragestellung und Textauswahl
3.1 Die Behandlung der Adjektivdeklination in den zeitgenoessischen sprachtheoretischen Schriften: Ein UEberblick von Gueintz (1641) bis Hempel (1754)
3.2 Auswertung
4 Zusammenfassung
5 Quellen
6 Literatur
Register