Inhalt:
Einführung //Amerika vor und bei seinerWiederentdeckung
Entwicklungsstränge seiner Entdeckungsgeschichte bis
Columbus und Vespucci // Kartenteil
Mundus Novus // MUNDUS NOVUS Albericus vespucius Laurentio Petri de medicis salutem plurimam dicit. // NEUE WLT Brief des Amerigo Vespucci an Lorenzo di Pier Francesco de' Medici
Die vier Seefahrten
DIE ERSTE SEEFAHRT (1497)
DIE ZWEITE SEEFAHRT (1499)
DIE DRITTE SEEFAHRT (1501)
DIE VIERTE SEEFAHRT (1503)
Personen mit Lebensdaten
Einführung
Amerika vor und bei seinerWiederentdeckung
Entwicklungsstränge seiner Entdeckungsgeschichte
bis Columbus und Vespucci
Kein Ereignis in der Entdeckungsgeschichte hat vor allem
die Völker Europas so beeindruckt und bewegt wie die
Entdeckung der Neuen Welt - Amerikas. Doch schon
lange vor Columbus gibt es erste Entdeckungsfahrten, die
den amerikanischen Doppelkontinent aus westlicher und
östlicher Richtung gewollt oder ungewollt ansteuerten,
wie wir aus Zeugnissen der Antike und des Mittelalters
wissen. Aber auf einen noch wesentlich längeren Zeitraum
müssen wir zurückblicken, als die ersten Einwanderer in
das menschenleere Amerika vordrangen und es sukzessive besiedelten.
Erste Einwanderer und Ureinwohner
Woher kamen sie?Wann kamen sie?
Die erste Frage nach der geographischen Herkunft der
Ureinwohner lässt sich eindeutiger beantworten als die
zweite Frage nach dem genauen Datum der Einwanderung. Und wie war es überhaupt möglich, dass Menschen vor 40.000 oder sogar 70.000 Jahren den amerikanischen Erdteil betreten konnten, ohne im Besitz von hochseetüchtigen Schiffen zu sein?
Diese Problematik beleuchtet der Geograph und Klimatologe Wilhelm Lauer (1981) von zwei natur- respektive klimageographischen Aspekten her. Der erste Aspekt erklärt die Ankunft der ersten Menschen auf amerikanischem Boden, der zweite die Wanderbewegung in den Kontinent.
In der Zeitspanne zwischen etwa 70 000 und 14 000 Jahren senkten Kaltphasen der letzten Vereisung denMeeresspiegel derart herab, dass die Beringstraße, eine wenig unterhalb des nördlichen Polarmeeres zwischen dem asiatischen Kap Deschnew
(Tschuktschenhalbinsel) und dem amerikanischen
Kap Prince of Wales (Sewardhalbinsel in Alaska) gelegene 60 km lange, 35 km breite und 57 m tiefe Meerenge, frei von Wasser und somit für nordasiatische Bevölkerungsgruppen passierbar wurde. Als die ersten Einwanderer auf den Nordwesten Amerikas trafen, war ein weiteres Vordringen zunächst unmöglich, da sich über den gesamten kanadischen Raum eine geschlossene Eisdecke erstreckte. Erst nach kürzeren wärmeren Klimaphasen konnten Wanderungen durch einen eisfrei beziehungsweise -arm werdenden Korridor zwischen den vereisten Rocky Mountains und dem östlichen Inlandeis in südliche Richtung stattfinden. So wechselten während der letzten Eiszeit kältere und wärmere Phasen einander ab, wobei die kältere die Beringstraße landfest werden ließ, die wärmere den Durchgang nach Süden schuf und damit Wanderungsbewegungen in den amerikanischen Kontinent auslöste.