Die häufigen Bezugnahmen auf den christlichen Gott in mittelhochdeutschen Liebesliedern und deren vielfältige, immer wieder auch provokante Formen und Funktionen sind auffällig. Eine systematische Untersuchung zeigt, dass Gottesbezüge keineswegs als bloße Floskeln zu verstehen sind, vielmehr manifestieren sich in der Referenz auf Gott als höchste Instanz unterschiedliche Liebeskonzepte, Gattungsdiskussionen und Reflexionen über die Möglichkeiten und Spielräume von Sprache und Literatur. Die literarische Auseinandersetzung mit Gott steht dabei stets in Wechselwirkung mit den Gottesvorstellungen selbst. In interdisziplinärer Perspektive verbindet Isabell Väth philologische Analysen mit theologischen und kulturhistorischen Fragestellungen und eröffnet so einen neuen Blickwinkel auf den Minnesang als Schnittstelle religiöser, gesellschaftlicher und poetologische Diskurse.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2023
Universität Tübingen
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Fadenheftung
Gewebe-Einband
Maße
Höhe: 239 mm
Breite: 161 mm
Dicke: 24 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-8253-9663-3 (9783825396633)
Schweitzer Klassifikation