Am Ende eines Lebens fragt man sich, warum es so und nicht
anders enden musste, und anstatt sich endlose Gedanken darüber
zu machen, macht man sich kurzerhand mit kurzen Sprüchen
daran, das längst Abgearbeitete aufzuarbeiten. Am Ende vom
Leben noch was von sich geben. Man versucht damit anzufangen,
indem man es von Beginn an beschreibt in der Hoffnung, dass
man vielleicht doch noch ein Happy End findet, so wie ein blindes
Huhn auf der Suche nach einem Körnchen Wahrheit: Man kann
aber auch krähen wie der Hahn auf dem Mist, und damit angeben,
wie toll alles gewesen ist. Doch ist es am Ende gut zu lesen, ist es
vielleicht auch gut gewesen! War aber alles nicht gut gewesen,
so hat man Grund zur Freude: Die Ausnahme von dieser Regel
kommt ganz bestimmt noch!
Ein Sonnenuntergang ist immer rosig an zu sehn, und man kann
bei seinem Anblick auch im Selbstmitleid von Krokodilstränen
baden gehen. Denn wenn man sein Leben schon abgeschrieben
hat, beginnt man es aufzuschreiben, um es vielleicht noch schönschreiben
zu können. Dafür gibt es triste, triftige und triefende
Gründe: Alle drei treffen bei mir zu: Trostlos, aber auch tröstend
für andere! Denn kommt die Redseligkeit nicht zu Wort, schreibt
man in einem fort: Gut Ding will aber eine Weile Zeile haben. Man
möchte jedoch lebens-zeitweise zu Wort kommen bzw. einiges
zur Sprache bringen: Gedankengänge ohne Zwänge führen einen
nicht selten in die Enge. Kein Held, der viel von sich hält: Dazu
ist man als Kölner nicht geboren: Wer am Rhein wohnt, ufert
nicht aus, sondern hält sich für bescheiden.
Humorvoll nimmt man sich auf die Schippe, mit der er am Rheinufer
spielt und denkt: Alles fließt, auch das Kölsch, nur das Geld ist
nicht so flüssig. Offenbar benötigt man es für Reparatur-Arbeiten
am Dom oder es wird für den Klüngel gebraucht, wo die Grenzen
zwische legal und illegal auch fließenden Charakter haben. Alles
läuft wie geschmiert mit der Schmierseife des Klüngels, also des
Kölschen Geschäfte-machens. Wie gesagt: Der DOM steht fest,
aber um ihn herum wimmelt das verschiedenste Geschäftsgebaren
mit alten kölschen Tönen. Wer Kölsch spricht, hat bei all diesen
Geschäften nur die halbe Miete zu bezahlen, besonders wenn er
mit einem witzigen Spruch ein semi-freundliches Entgegenkommen
signalisiert. Höhepunkt ist natürlich: Besiegelt wird alles
mit dem obergärigen kölschen Bier, welches schon Kult-Status
hat in dieser Stadt.