Das Deutsche Reich war seit den 1890er Jahren ein Einwanderungsland. Dabei lagen die Einbürgerungsraten im Kaiserreich und der Weimarer Republik wesentlich höher als in der Bundesrepublik.Die vorliegende Studie untersucht die Einbürgerungspraxis in Deutschland zwischen der Reichsgründung 1871 und dem Zweiten Weltkrieg. Aus sozialgeschichtlicher Perspektive wird gefragt, wer wann zu welchen Bedingungen eingebürgert wurde und wie die Behörden ihren Ermessensspielraum nutzten. Außerdem wird der Umgang mit der Frage der doppelten Staatsangehörigkeit thematisiert. Die Studie verdeutlicht, dass es bei der Entscheidung über eine Einbürgerung im Verlauf der Zeit immer weniger um die persönliche Situation des Antragstellers ging. In den Vordergrund rückte stattdessen der Grad der Erwünschtheit eines Kollektivs und damit der Nachweis, ob der Einzubürgernde als >deutschstämmig<, >fremdstämmig<, oder >kulturfremd< anzusehen sei.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2004
Universität Konstanz
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 24 cm
Breite: 16.5 cm
Dicke: 2.7 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-89971-303-9 (9783899713039)
DOI
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Dr. Oliver Trevisiol ist Dezernent für Medienbearbeitung an der Bibliothek der FernUniversität in Hagen.
Reihen-Herausgeber
Dr. phil. habil. Klaus J. Bade ist Historiker, Migrationsforscher und Politikberater. Er ist u.a. Begründer und Vorstandsmitglied des Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück, an der Bade von 1982 bis 2007 Professor für Neueste Geschichte war.
Prof. Dr. phil. habil. Jochen Oltmer, geb. 1965, ist apl. Professor für Migrationsgeschichte und Mitglied des Vorstands des Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück. Er arbeitet zu deutschen, europäischen und globalen Migrationsverhältnisse in Vergangenheit und Gegenwart, leitet mehrere Forschungsprojekte und ist Mitglied zahlreicher Beiräte, insbesondere von Museen und Ausstellungsprojekten.