Der junge Mandarin Tân, Richter in einer Hafenstadt im Norden Vietnams, hat alle Hände voll zu tun: Geisterschiffen greifen eine Dschunke an, der Graf Diêm wird auf unerklärliche Weise ermordet, der französische Jesuit ist womöglich ein Spion, und die geheimnisvolle Madame Eisenhut mit den langen seidigen Zöpfen ist auf einmal spurlos verschwunden. Aber Mandarin Tân bekommt tatkräftige Unterstützung durch seine Freunde, den allen schönen Dingen zugetanen Schriftgelehrten Dinh und den dicken Doktor Porc, ein so dünkelhafter wie exzellenter Mediziner.
In einer turbulenten Handlung voll Alchimie und Kampfkunst entfaltet sich das Vietnam des 17. Jahrhunderts, das sich ebenso sehr gegen den mächtigen Nachbar China wie gegen die europäischen Entdecker und Eroberer zur Wehr setzt.
Rezensionen / Stimmen
»Kurzweilig, witzig bietet der Roman Einblick in die Geschichte des Landes, mit Seitenhieben auf die Gegenwart.«
»Ein Krimi der in Vietnam spielt? Und dann noch im 17. Jahrhundert? Wen interessiert denn so etwas, könnte man spontan meinen. Weit gefehlt! Denn >Das schwarze Pulver von Meister Hou< ist nicht nur ein schnöder Fall von Mord und Totschlag in historischem Ambiente. Vielmehr taucht man ein in ein Land zur Zeit der chinesischen Besatzung, nimmt teil am Alltag der Menschen und erfährt viel über die Umwälzungen in der von uralten Traditionen geprägten Kultur, die auch durch den zunehmenden Handel und geistigen Austausch mit den europäischen Kolonialmächten geprägt wird.«
»Eine Sternstunde für Krimileser; für solche, die einen spannenden Roman mit exotischem Hintergrund und gleichzeitig gut recherchierten geschichtlichen Fakten zu schätzen wissen.«
»Die Handlung nimmt ihren Lauf, mit einer Rasanz, die durch den Wechsel von seriösen und parodistischen Momenten noch gesteigert wird. Ironisch-witzige Charaktere, ein farbenprächtig-sinnliches Kolorit, dem man sich kaum entziehen kann.«
»In diesem Krimi geht es nicht darum, dass möglichst schnelles Lesen zum Ergebnis führt - die einzelnen Gedankengänge sind so lohnenswert, dass es eine Freude ist, die Geschichte immer weiter und weiter zu verfolgen.«
»Im Hintergrund dieses sehr farbig und spannend geschriebenen >historischen< Krimis stecken viele geschickte Anspielungen, die immer auf die neue Geschichte Vietnams und die heutige Zeit verweisen und so den Lesespaß glatt noch mal verdoppeln.«
»Das Vietnam des 17. Jahrhunderts ist der Schauplatz für >Das schwarze Pulver von Meister Hou<. Eingebettet in einen Hauch Exotik geht der vietnamesische Mandarin Tân äußerst mysteriösen Phänomenen nach. Dabei kreuzen wandelnde Untote, Alchemisten und Mohisten seinen weg. Hintergründig geht des jedoch um viel mehr...
»Eine turbulente Kriminalgeschichte im Vietnam des 17. Jahrhunderts. Ein Lesevergnügen voller Humor, das es zu entdecken gilt.«
»Eine exotische Welt tut sich beim Lesen auf: asiatische Kampfkunst, Alchemie, traditionelle Naturheilkunde, Eunuchen und fremd anmutende Essgewohnheiten. Die Handelsmärkte, die sich nach Westen zu öffnen beginnen, lassen erahnen, dass Vietnam sich verändern wird, und die philosophischen Debatten über Konfuzianismus und Taoismus offenbaren eine andere Denkweise. Brokatpantoffeln und Seidenkleider, mit fliegenden Kranichen bestickt, widerspiegeln die damalige Mode, und über all dem schwebt ein Duft von Jasmin und Minze - wenn Doktor Porc nicht gerade eine Leiche seziert.«
»Sehr atmosphärisch, rasant spannend und lebendig, voller Informationen über eine fremde Welt, die Gefahr läuft, von den Chinesen oder den Europäern überrollt zu werden, haben die Schwestern Tran-Nhut eine exotische und kraftvolle Krimireihe geschaffen, die nicht von ungefähr an die Richter-Di-Klassiker von Robert van Gulik erinnern.«
Sprache
Verlagsort
Maße
Gewicht
ISBN-13
978-3-293-00383-5 (9783293003835)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Hinter dem Nachnamen Tran-Nhut stehen die beiden 1962 und 1963 in Vietnam geborenen Schwestern Thanh-Van und Kim. 1968 wanderten sie mit ihren Eltern in die USA aus, drei Jahre später zog die Familie nach Frankreich. Nach dem Abitur studierten sie Maschinenbau bzw. Physik. Die Kriminalromane rund um den Mandarin Tân schreiben sie gemeinsam.
Übersetzung
Michael Kleeberg, geboren 1959 in Stuttgart, wuchs in Böblingen und Hamburg auf und studierte Politologie und Visuelle Kommunikation in Hamburg. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Frankreich lebt er seit 2000 in Berlin. 1996 erhielt er den Anna-Seghers-Preis, 2000 den Lion-Feuchtwanger-Preis.