Vielleicht liegt die verborgene Herausforderung dieser Zeilen im Versuch, den Fußball aus seiner niedrigen, gewöhnlichen und leichtverderblichen Materie in eine unverrückbare Form zu verwandeln, die den Jahreszeiten, oder der Melancholie, der Zeit und der Kindheit nahekommt. Niemals habe ich so wie damals in Japan 2002 eine derartig perfekte Übereinstimmung der Zeiten erlebt, wo die abstrakte und heilende Zeit des Fußballs für die Dauer eines Monats die wirkliche Zeit zwar nicht ersetzte, aber in ihren weit größeren Fluß geglitten und hineingeschmolzen war, und ich das Vergehen der Zeit wie eine lange und schützende Liebkosung wahrnahm, wohltuend, beschützend, apotropäisch. Nichts kann uns geschehen, während wir ein Fußballspiel betrachten: gleichsam wie in wohltuender nächster Nähe des Geschlechts einer Frau in den verschiedenen Stellungen des Liebesaktes, wo instantan jede Angst vor dem Tod verfliegt und betäubt wird und in die Feuchte und Süße der Umarmung schmilzt, so hält Fußball, während wir ihn betrachten, uns radikal auf Distanz vor dem Tod. Ich erwecke den Anschein, als schreibe ich über Fußball, aber ich schreibe, wie immer, über die Zeit, die verrinnt.